Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Impfpass oder Impfausweis ist ein lebenslang gültiges Dokument, in dem alle Impfungen vom Hausarzt dokumentiert werden.

  • Impfpässe müssen nach bestimmten Vorgaben der WHO gefertigt und dreisprachig ausgestellt sein – nämlich in Deutsch, Englisch und Französisch.

  • Aktuelle Auflagen enthalten eine zusätzliche Seite für das Eintragen von COVID-19-Schutzimpfungen.

Impfpass im Test: Ein Arzt, der einen weißen Mantel und ein Stethoskop trägt, hält einen gelben Impfpass.

Üblicherweise wird der internationale Impfpass vom Hausarzt bei der ersten Impfung nach der Geburt ausgestellt und ist lebenslang gültig. Zudem handelt es sich um einen globalen Impfpass, also um ein weltweit gültiges Dokument. Regulär findet sich hierin genug Platz, um alle Impfungen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter zu dokumentieren.

Oft wird auch ein Set aus U-Heft, Hülle und Impfpass an frisch gebackene Eltern übergeben, sodass alle Gesundheitsdaten des Kindes gebündelt aufbewahrt werden. Das U-Heft oder Untersuchungsheft ist ein Dokument, in dem die für Säuglinge und Kinder notwendigen Untersuchungen zur Überprüfung der gesunden Entwicklung festgehalten werden. Damit ergänzt es den Impfausweis für einen umfassenden Überblick über grundlegende gesundheitsbezogene Informationen über den Nachwuchs, die unter anderem für Fachmediziner relevant sind. Einen speziellen Kinder-Impfpass gibt es nicht.

1. Wozu sollte man sich einen Impfpass kaufen?

Der Impfpass ist nützlich, da Sie als Inhaber des Passes jederzeit einen genauen Überblick über Ihren Impfschutz haben. Gegebenenfalls können Sie zudem kontrollieren, ob eine Impfung aufgefrischt werden muss.

Wann genau welche Standardimpfungen laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO aufgefrischt werden sollte, haben wir in folgender Tabelle für Sie zusammengetragen:

Impfung Auffrischungszeitraum
Tetanus alle 10 Jahre
Diphterie alle 10 Jahre
Polio alle 10 Jahre
Keuchhusten einmal im Jugend- und einmal im Erwachsenenalter (Auffrischungsimpfung für Schwangere empfohlen)
FSME alle 3 bis 5 Jahre
COVID-19 jährlich
Influenza jährlich

Hinweis: Nicht nötig ist eine Auffrischungsimmunisierung übrigens für die Mumps-Masern-Röteln-Impfung. Auch die Impfungen gegen HPV (Humane Papillomaviren), Meningokokken, Hepatitis B und Rotaviren müssen nicht zwingend erneut verabreicht werden, um eine Grundimmunisierung sicherzustellen.

Des Weiteren ist der Impfpass ein essenzielles Dokument für Ihre behandelten Ärzte. Diese können nicht nur dafür sorgen, dass Ihre Immunisierungen stets auf dem neuesten Stand sind, wenn Ihnen der Impfpass regelmäßig vorliegt. Sie sind außerdem imstande, besser informierte Diagnosen zu stellen beziehungsweise Krankheitsursachen auszuschließen, wenn sie einen guten Überblick über den bestehenden Impfschutz haben.

Zu guter Letzt ist ein internationaler Impfpass in einigen Fällen erforderlich, um eine Genehmigung für die Einreise in bestimmte Länder oder Gebiete zu erhalten. Insbesondere während der Coronapandemie wurde diese Notwendigkeit deutlich. Auch deshalb ist der Impfpass auch auf Englisch und Französisch ausgestellt. Der Impfausweis ist also ein wichtiges Dokument, das jeder besitzen und vor allem stets auf dem neuesten Stand halten sollte.

Wenn Sie Ihren Impfpass verloren haben sollten, kann Ihre Hausärztin oder Ihr Arzt Ihnen übrigens einen neuen ausstellen. Alternativ können Sie einfach einen Impfpass online bestellen – oder gleich einen Vorteilspack, sollte Ihre Familie auch neue Impfausweise benötigen. Hersteller wie wuerfel24, SellerRocket und briefbogen.de haben die Dokumente unter anderem im Sortiment.

Im Falle eines Verlusts sollten Sie zeitnah alle Impfungen von Ihrem Kinder-/Hausarzt oder sonstigen Ärzten aus Ihrer Patientenakte heraussuchen und nachtragen lassen. Nicht mehr nachweisbare Impfungen in einem neuen Impfpass gelten als nicht geimpft und müssen gegebenenfalls aufgefrischt werden.

2. Worauf ist beim Vergleich von Impfpässen zu achten?

Impfpass getestet: Impfpass mit COVID-19-Impfeintrag, auf dem eine Injektionsspritze liegt.

Für die Eintragung der COVID-19-Impfnachweise stehen in neuen Impfpässen zusätzliche Seiten zur Verfügung.

Der beste Impfpass ist der, der auch anerkannt wird: Das bedeutet, dass er nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und denen der Ständigen Impfkommission, gemäß § 22 des Infektionsschutzgesetzes gefertigt sein sollte.

Unter anderem heißt das, dass der Impfpass alle Angaben neben deutscher auch in englischer und französischer Sprache enthält. Auch muss der Ausweis für einige international anzuerkennende Impfungen (beispielsweise für Gelbfieber) ergänzende Felder für Angaben wie die Reisepassnummer aufweisen. All diese Anforderungen werden von den in unserer Vergleichstabelle vermerkten Impfpässen erfüllt.

Die wohl wichtigste Neuerung bei Impfpässen, auf die zu achten ist, ist die Erweiterung um eine Seite mit Angaben zur COVID-19-Schutzimpfung: Diese Seite sollte Ihr Impfpass enthalten, wenn Sie sich gegen COVID-19 impfen lassen oder einen bestmöglichen Überblick über bereits erhaltene Impfungen sicherstellen möchten.

Zu beachten ist außerdem, dass nicht alle Impfausweise, die nach den Vorgaben der WHO gefertigt wurden, auch das WHO-Zeichen auf dem Deckblatt tragen. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass Ihr Impfausweis mancherorts nicht anerkannt wird, was auch diverse Impfpass-Tests im Internet belegen.

Sogar die Impfpass-Größe folgt offiziell vorgegebenen Standards. Liegen die Abmessungen des Passes also nicht bei 130 x 93 mm, handelt es sich möglicherweise nicht um ein offiziell anerkanntes Dokument. Die Seitenzahl kann hingegen variieren und liegt typischerweise zwischen 24 und 32 – abhängig vom Design und eventuell eingefügten Zusatzseiten, etwa für die COVID-19-Impfungen.

3. Wie bewerten gängige Online-Tests Impfpässe?

Impfpass im Test: Ein gelber Impfpass, in dem Standardimpfungen vermerkt werden und auf dem ein Impfstoff sowie eine Injektionsspritze liegt.

Pro Impfung werden im Impfpass der Handelsname des Impfstoffs, die Chargennummer und das Impfdatum vermerkt.

Bislang haben gängige Testinstitute, wie zum Beispiel Stiftung Warentest, noch keinen Impfpass-Test veröffentlicht. Aufgrund ihrer Fertigung aus Papier liegt jedoch auf der Hand, dass Impfausweise nicht immer so robust sind, dass sie tatsächlich ein Leben lang halten. Dies wird von vielen Rezensenten, deren Impfpass den Alltags-Test nicht bestanden hat, bemängelt. Bis es einen EU-Impfpass beziehungsweise einen umfassenden digitalen Impfpass gibt, bleibt dieser in seiner altbewährten Papierform dennoch bestehen.

Um ein frühes Zerfleddern des Dokuments zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen Impfpass mit Impfpass-Hülle zu kaufen. Online und in unserer Vergleichstabelle finden Sie zahlreiche Angebote im Set von Impfpass und Impfass-Hülle, unter anderem von den Marken Karteo und Wellsberg. So bleibt das empfindliche Paper geschützt gegen Beschädigungen durch Reibung, Knicke oder Feuchtigkeit. Eine Alternative ist die Ergänzung um eine einfache Reisepasshülle.

Darüber hinaus bieten einige Hersteller Impfausweise bzw. Impfbücher an, die auf stärkerem Papier gedruckt oder mit einem festeren Cover versehen sind als der Standard. Dies empfiehlt sich insbesondere dann, wenn Sie viel reisen und den Ausweis entsprechend häufig mit sich führen.

Tipp: Zuletzt sind auch Abheftösen am Umschlag des Impfpasses sehr praktisch, da Sie den neuen Impfpass so ganz einfach in einem Ordner abheften können, wenn Sie ihn gerade nicht benutzen. Auch finden Sie ihn jederzeit wieder, wenn er benötigt wird.

4. Urlaub in Europa: Brauche ich meinen Impfpass weiterhin bei der Einreise?

Für welche Reiseländer ist die Vorlage des Impfpasses erforderlich?

Für Reisende aus Deutschland fällt bei Einreisen in andere Länder in den meisten Fällen keine Impfpasskontrolle an. Das betrifft insbesondere beliebte Reiseländer wie die USA, Thailand oder die Türkei, wo jedoch einige Impfungen zur persönlichen Absicherung empfohlen werden. Nur wenige Länder, darunter Nigeria, einige andere afrikanische Länder sowie Länder in Südamerika führen vereinzelt Kontrollen auf gültige Gelbfieber- und Kinderlähmungsimpfungen durch. Über spezifische Regelungen können Sie sich auf der Seite des Auswärtigen Amtes informieren.

Nachdem sich die Lage rund um die Coronakrise in den letzten Jahren deutlich entspannt hat, besteht bei der Einreise in europäische Urlaubsländer nicht länger eine Test- bzw. Nachweispflicht. Auch der Impfpass oder das digitale Zertifikat muss also nicht länger am Flughafen vorgezeigt werden. Grundsätzlich bestehen seit August 2022 keine Corona-bezogenen Einreisebeschränkungen für Reisen in EU-Länder mehr.

Aufgrund der weiterhin grassierenden COVID- sowie Influenza-Varianten sollten Reisende trotzdem weiterhin Vorsicht walten lassen und sich sowohl im eigenen Land als auch auf Reisen verantwortungsbewusst verhalten. Das umfasst unter anderem das Tragen von Masken in engen Räumen wie Flugzeugen oder Zugabteilen, wenn akute COVID- oder Grippesymptome bestehen. Eine offizielle Pflicht zur Ergreifung entsprechender Maßnahmen gibt es allerdings nicht mehr.

Auch andere Impfungen müssen bei Reisen in EU-Länder typischerweise nicht durch Vorlage des Impfpasses nachgewiesen werden. Lediglich für Reisende, die aus als Risikogebiete geltenden Regionen einreisen, gilt eine entsprechende Nachweispflicht. Dennoch ist es für Urlaubsreisen auch innerhalb der Europäischen Union sinnvoll, den Impfpass mitzuführen. So können Mediziner im Zweifelsfall schnell abklären, welche Maßnahmen gegebenenfalls erforderlich sind, sollte es doch zu einem Krankheitsfall kommen.

Digitaler Impfpass für Europa

Der Digitale Impfpass stellte eine freiwillige Erweiterung zum “gelben Heft” dar und wurde seit dem 01.07.2021 europaweit anerkannt. Alle impfrelevanten Informationen konnten darüber zum Beispiel in der CovPass-App oder in der Corona-Warn-App abrufbar hinterlegt werden. Der Nachweis über die Impfung wurde mittels QR-Code in autorisierten Krankenhäusern, Impfzentren, Apotheken und Arztpraxen ausgehändigt und konnte auf dem jeweiligen Smartphone eingescannt und lokal gespeichert werden. Die entsprechende EU-Verordnung lief am 30. Juni 2023 aus und die WHO übernahm das digitale Zertifizierungssystem am 1. Juli 2023. Zukünftig soll es als Grundlage für den Ausbau eines weltweit zugänglichen, elektronischen Systems zur Hinterlegung relevanter Gesundheits-Zertifikate dienen.

Impfpass im Test: Impfpass, der unter Muscheln und einem Spielzeugflugzeug auf Sand liegt.

Insbesondere während Pandemiephasen und für Reisen in Risikogebiete ist der Impfausweis ein wichtiges Nachweisdokument.

5. FAQ zum Thema Impfpass

Ihnen fehlen noch Informationen, um sich für den perfekten Impfpass zu entscheiden? In unserem abschließendem Kapitel beantworten wir einige häufig gestellte Fragen und räumen damit noch bestehende Unklarheiten aus.

5.1. Wie bekomme ich einen Impfpass üblicherweise und kann ich einen Impfpass nachkaufen?

Der gelbe Impfpass wird Ihnen bereits als Kind ausgestellt, um die im Säuglings- und Kleinkindalter notwendigen Impfungen nachvollziehbar zu vermerken. Sollten Sie das Dokument jedoch verloren haben, können Sie einen neuen Impfpass ganz einfach online bestellen. Wichtig ist dabei, dass der Impfpass die notwendigen Kriterien erfüllt, um weltweit als gültig anerkannt zu werden.

Prüfen Sie also das WHO-Logo auf dem Titelblatt, die Größe, die Aufteilung und dass der Impfausweis auch auf Englisch und Französisch ausgestellt wurde. Wie verschiedene Impfpass-Tests im Internet zeigen, ist das bei den meisten Angeboten gegeben.

Der wichtigste Schritt ist allerdings das Nachtragen der verlorenen Impfvermerke. Dazu wiederum ist ein Besuch Ihrer Hausarztpraxis nötig. Auch hier können Sie sich das Dokument übrigens neu ausstellen lassen. Gegebenenfalls sind außerdem Abgleiche mit früheren betreuenden Haus- und Kinderarzt-Praxen nötig.

Impfpass getestet: Impfpass-Deckblatt mit WHO-Logo

Das WHO-Logo auf dem Deckblatt eines Impfpasses ist ein wichtiger Indikator für dessen Echtheit.

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5.2. Kann eine Apotheke einen Impfpass ausstellen?

Auch Online-Apotheken bieten für gewöhnlich den gelben Impfpass an. Diese können gegen eine kleine Gebühr von meist nicht mehr als drei Euro erworben werden und wurden in der Regel bereits auf ihre Vereinbarkeit mit den offiziellen WHO-Vorschriften geprüft. Lediglich in Zeiten erhöhter Nachfrage kann es zu Engpässen in Apotheken und Hausarztpraxen kommen, sodass Sie keinen Impfpass in der Apotheke kaufen können – wie beispielsweise während der Coronakrise.

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5.3. Welche Impfungen stehen im Impfpass?

Im Impfpass finden sich zunächst Einträge zu den wichtigsten Standardimpfungen. Dazu gehören:

  • Mumps, Masern und Röteln
  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Keuchhusten
  • Polio (Kinderlähmung)

Außerdem werden Impfungen gegen Windpocken, Hepatitis A und B sowie Frühsommer-Meningoenzephalitis im Impfausweis vermerkt. Mädchen können sich zudem vorbeugend gegen Humane Papillomaviren (HPV) impfen lassen, wofür ebenfalls entsprechender Nachweisplatz besteht. Für spezielle länderspezifische Impfungen (etwa gegen Gelbfieber) sowie Sonderimpfungen (beispielsweise gegen Tollwut) finden sich weitere freie Zeilen im Impfpass.

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5.4. Werden die Impfungen bei der Krankenkasse gespeichert?

Krankenkassen sind nicht zur Speicherung von Impfdaten verpflichtet. Werden sie gespeichert, ist das Vorhalten aus Datenschutzgründen nur für maximal vier Jahre erlaubt. Zudem können Sie die entsprechenden Daten nur für den Zeitraum abfragen, während dem Sie Mitglied bei der entsprechenden Krankenversicherung waren. Im Falle eines Verlustes ist deshalb ein Abgleich mit der Hausarztpraxis sinnvoller. Für Kinder sollte der Impfpass mit dem Kinderarzt abgeglichen werden.

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Quellenverzeichnis