- Pflanzen brauchen in ihrer Wachstumsphase und besonders während ihrer Blüte ausreichend Nährstoffe. Winterblüher brauchen also durchaus im Winter Dünger und nicht nur von Frühjahr bis Herbst.
- Alternativ zu käuflichen Pflanzendüngern für Grün- oder Blühpflanzen sind auch viele Hausmittel wie etwa Kaffeesatz oder Tee als Dünger geeignet.
- Gut ernährte Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge. Ein guter Grund, sich eine konsequente Düngung der Zimmerpflanzen anzugewöhnen.
Welche Zimmerpflanzen düngen Sie im Winter?
Alle winterblühenden Zimmerpflanzen werden im Winter während Ihrer Blüh- und Wachstumsphase gedüngt, wie beispielsweise Weihnachtssterne, Alpenveilchen oder Topfazaleen. Sie haben üblicherweise davor eine Ruhephase, in der sie ungedüngt kühler, oft auch dunkler gestellt werden.
Pflanzen brauchen neben Licht und Wasser auch Nährstoffe. Diese sind in einer guten Erde zunächst erhalten, werden jedoch nach und nach aufgezehrt.
Gesunde und schöne Blätter und Blüten bekommen Sie deshalb auf Dauer nur, wenn Sie Ihre Zimmerpflanzen richtig düngen.
Welchen Dünger es für Zimmerpflanzen gibt und wie Sie ihn richtig einsetzen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Daneben verraten wir Ihnen, wie Sie Zimmerpflanzen-Dünger selber machen können und wie häufig Sie zu welcher Jahreszeit oder Wachstumsphase Sie am besten düngen. Zudem erhalten Sie viele weitere, nützliche Tipps rund um das Thema »Zimmerpflanzen düngen«.
1. Welche Eigenschaften haben die 3 verschiedenen Düngerarten?

Flüssigdünger ist schnell wirksam und immer eine gute Notfallmaßnahme, wenn sich bereits deutliche Spuren mangelhafter Ernährung zeigen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Zimmerpflanzen zu düngen. Vom gekauften Universaldünger über Spezialdünger für bestimmte Pflanzenarten bis hin zu selbst hergestellten Düngergaben.
Welche Eigenschaften die verschiedenen Düngerarten haben, sehen Sie in der folgenden Übersicht:
Düngerart | Eigenschaften |
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Flüssigdünger |
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Langzeitdünger, wie Dünger-Stäbchen, -Pellets oder -Granulat |
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Düngen mit Hausmitteln |
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Tipp: Achten Sie einfach auf Ihre Pflanzen. Sehen sie gesund und üppig aus, ohne Schädlinge, dann stimmt auch der Ernährungszustand Ihrer Zimmerpflanzen.
2. Zimmerpflanzen düngen – Von wann bis wann und wie oft?

Spätestens, wenn gelbe Blattspitzen oder fahles Laub einen Mangel anzeigen, sollten Sie Ihre Zimmerpflanzen düngen – regelmäßig, aber mäßig. Blattschäden können jedoch auch bei einer Überdüngung entstehen.
In der Wachstumsphase der Pflanzen sollten Sie regelmäßig düngen. Bei Fertigdüngern halten Sie sich an die Herstellerangaben. Im Zweifel düngen Sie Ihre Zimmerpflanzen lieber häufiger mit geringen Düngergaben als seltener mit höherer Konzentration.
Tipp: Frisch gekaufte Pflanzen brauchen je nach verwendeter Erde bis zu einem Jahr keinen zusätzlichen Dünger. Auf das verwendete Substrat kommt es auch an, wenn es darum geht Zimmerpflanzen zu düngen nach dem Umtopfen. Das gilt immer dann, wenn Langzeitdünger enthalten sind.
Bei Nährstoffmangel verändert sich das Aussehen und Wachstum oder auch die Blühfähigkeit der Zimmerpflanzen. Richtig düngen Sie wie folgt:
- Fertigdünger in der kleinsten angegebenen Dosierung verwenden
- auf individuelle Bedürfnisse der Pflanzen achten
- in der Hauptwachstumsphase (meist März bis Oktober) alle ein bis zwei Wochen mit kleiner Dosis düngen
- Kakteen und Sukkulenten nur ganz wenig mit Spezialdünger oder etwas stark verdünntem Komposttee von Mai bis September versorgen
Besonders Blühpflanzen sind auf regelmäßige Düngung angewiesen. Unregelmäßigkeiten können zur verminderten Knospenbildung oder -reifung führen. Im schlimmsten Fall werfen die Pflanzen die Blütenknospen sogar ab.
Tipp: Bei den meisten Zimmerpflanzen ist Düngen nach spätestens drei bis vier Jahren nicht mehr genug, dann ist Umtopfen angesagt.
3. Welche Nährstoffe brauchen Zimmerpflanzen beim Düngen?

Ein Komposttee eignet sich gut als sanfte Düngung mit vielen verschiedenen Nährstoffen – ein selbstgemachter Universaldünger. Allerdings wird er vor der Verwendung verdünnt.
Auch Pflanzen brauchen verschiedene Nährstoffe und Mineralien. Die wichtigsten sind:
- Stickstoff ist eine Art Treibstoff für das Pflanzenwachstum. Ohne Stickstoff wachsen Pflanzen kaum und vergilben oder werden fahl in der Farbe. Bekommen die Pflanzen zu viel Stickstoff, wachsen sie zu schnell und werden dabei aber kraftlos und schlaff.
- Kalzium brauchen Zimmerpflanzen für Stabilität und Widerstandskraft – unter anderem gegen Schädlinge. Ein Kalziummangel wird oft durch Flecken auf den Blättern angezeigt.
- Kalium sorgt für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und stärkt ebenfalls die Widerstandskraft. Ein Kaliummangel wird durch vermindertes Wachstum und welke Blätter offenbart.
- Magnesium ist für den Chlorophyll-Stoffwechsel der Zimmerpflanzen wichtig. Zu wenig Magnesium in der Versorgung führt zu vergilbten Blätter mit grünen Blattrippen.
- Schwefel stützt ebenfalls den Chlorophyll-Stoffwechsel sowie die Aufnahme von Stickstoff. Anders als beim Magnesiummangel bleiben bei fehlendem Schwefel die Blattrippen nicht grün, sondern die ganzen Blätter vergilben.
- Phosphor ist besonders für Blühpflanzen und fruchttragende Zimmerpflanzen wichtig. Er kann jedoch nur ausreichend aufgenommen werden, wenn nicht zu viel Stickstoff gegeben wird.
Tipp: Wenn Sie Pech mit der Blütenbildung Ihrer Zimmerpflanzen haben, sollten Sie zu einem speziellen Blühpflanzen-Dünger wechseln, den es als Flüssigdünger und Stäbchen gibt.
4. Welche Hausmittel eignen sich, um Zimmerpflanzen zu düngen?

Ein Sud aus Zwiebelschalen eignet sich gut, um Zimmerpflanzen zu düngen. Er stärkt die Pflanzen, ihre Wurzeln und hält Schädlinge ab.
Welche Anzeichen gibt es für Überdüngung?
Ob Sie Ihre Zimmerpflanzen zu viel düngen, erkennen Sie an schnellem, spargeligem Wuchs, auch an den Rändern nach oben gerollten Blättern oder verdorrten Blatträndern, da Überdüngung zu einer Art Austrocknen führt. Das kommt natürlich nur infrage, wenn Sie tatsächlich häufig großzügig düngen – weniger ist in dem Fall mehr.
Bei selbstgemachtem Dünger für Zimmerpflanzen dürfen Sie gerne etwas experimentieren und beobachten, worauf die einzelnen Pflanzen besonders gut anspringen. Wenn Sie Zimmerpflanzen biologisch düngen, ergibt viel Abwechslung ein gutes Nährstoffangebot. Folgende Hausmittel haben sich bewährt, um Zimmerpflanzen richtig zu düngen:
- Ungesalzenes und abgekühltes Kochwasser von Gemüse, Kartoffeln und Nudeln.
- Sie können Ihre Zimmerpflanzen mit Tee düngen (mit Wasser verdünnt) und auch Reste von Mineralwasser und Bierverwenden.
- Gelegentlich unter die Erde gemischter Kaffeesatz oder Teeblätter bekommen vielen Pflanzen sehr gut – besonders, wenn das Gießwasser zu kalkhaltig ist.
- Ist die Blumenerde etwas zu sauer, helfen dagegen Eierschalen im Gießwasser oder feingemahlen direkt in die Blumenerde gemischt.
- Für einen Komposttee eine Hand voll gut gereiften Gartenkompost in einem Liter Wasser zwei Tage ziehen lassen, abgießen und mit fünf Litern abgestandenem Leitungswasser oder Regenwasser verdünnen.
- Abgeschnittene und gesammelte Fingernägel und Haare sind ein natürlicher Langzeitdünger. Sie werden einfach zerkleinert in die Erde gegeben.
- Stellen Sie einen Sud aus Zwiebelschalen oder auch anderen Gemüse- oder Kartoffelschalen her und verwenden Sie ihn abgekühlt 1: 4 mit Wasser verdünnt zum Gießen und Düngen Ihrer Zimmerpflanzen. Sie können die Schalen alternativ auch für zwei bis drei Tage kalt ansetzen.
- Wasser aus dem Aquarium ist ideal, um Zimmerpflanzen zu düngen. Beim regelmäßigen Wasseraustausch also immer auf Zimmer-, Balkon und Gartenpflanzen verteilen.
- Holzasche sieben und in kleinen Mengen Kalk-liebenden Pflanzen auf die Erde geben.
5. Welchen Einfluss hat Dünger auf Schädlinge?

Wenn Sie Ihre Zimmerpflanzen mit Kaffeesatz düngen, ist dieser leicht sauer und eignet sich für die meisten Pflanzen außer den Kalk-liebenden.
Wird eine Zimmerpflanze regelmäßig gedüngt, hat genug Licht und Wasser, dann ist sie recht robust gegen Schädlinge. Folgendes ist bekannt und bewährt:
- Schwarztee verhindert Schimmelbildung und hält Schädlinge ab.
- Ungesalzenes und unverdünntes Kartoffelkochwasser wirkt einem Befall von Blattläusen entgegen und kräftigt.
- Tee aus Zwiebelschalen hilft, Schimmel und Milben zu vermeiden.
- Ein Gemisch von fettarmer, homogenisierter Milch und Wasser im Verhältnis 1 : 10 kann Pilzbefall vermeiden.
- Holzasche auf der Blumenerde ist gut gegen Trauermücken – aber nur bei Kalk-verträglichen Pflanzen und in kleinen Dosen.
6. Welche Zimmerpflanzen brauchen speziellen Dünger?

Schwarzer Tee kann als Flüssigkeit oder auch als Teeblätter zum Düngen der Zimmerpflanzen eingesetzt werden.
Wenn Sie sehr exotische oder wertvolle Pflanzen haben, sollten Sie auf Experimente verzichten. Halten Sie sich an die spezifischen Dünge-Empfehlungen, die Sie beim Kauf bekommen. Für einige Pflanzenarten mit besonderen Bedürfnissen gibt es im Handel Spezialdünger sowohl als Flüssigdünger als auch als Stäbchen. In einer Box lassen sich Sie verschiedene Dünger gut aufbewahren, wie folgende:
- Palmendünger ist besonders reich Stickstoff und Kalium.
- Dünger für Moorbeetpflanzen (Hortensien, Kamelien, Azaleen) ist leicht sauer und eisenhaltig.
- Orchideendünger mit einem speziellen Mix von Salzen, Mineralien und anderen Nährstoffen für diese blühfreudigen Exoten.
- Viel Eisen kennzeichnet den Spezialdünger für Zitruspflanzen.
- Bonsais bekommen einen Dünger, der die ideale Zusammensetzung von Stickstoff, Phosphat und Kalium bietet.
Tipp: Mit einem Teststreifen können Sie ermitteln, ob die Erde Ihrer Zimmerpflanzen nicht zu basisch oder sauer ist. Tendenziell lieben Zimmerpflanzen es meist leicht sauer im PH-Bereich von 5,5 – 7, bis auf einige Kalk-liebende Ausnahmen.
7. Welche weitere Fragen (FAQ) rund um das Thema »Zimmerpflanzen düngen« gibt es?

Ungesalzenes Kochwasser von Gemüse sowie Kräutertees, grüner oder schwarzer Tee sind gut geeignet, um Zimmerpflanzen zu düngen.
7.1. Eignet sich Brennnesseljauche auch für Zimmerpflanzen?
Brennnesseljauche oder Beinwelljauche sind auch hervorragend für Zimmerpflanzen geeignet. Einen Behälter mit klein geschnittenen Blättern füllen und mit Regenwasser aufgießen. Mit lose aufgelegtem Deckel zwei bis drei Wochen vergären lassen. Das stinkt allerdings fürchterlich, deshalb sollten Sie die Jauche am besten draußen herstellen. Danach absieben und im Verhältnis 1 : 10 mit Wasser verdünnen. Die Jauche kann auch gegen Schädlinge gesprüht werden.

Kalk-liebende Pflanzen, wie Alpenveilchen oder Fetthennen können von Eierschalen im Gießwasser oder zerkleinerten Eierschalen in der Erde profitieren.
7.2. Ist Guano als Dünger umweltfreundlich?
Leider ist weder der Abbau von Guano noch der lange Transportweg umweltfreundlich. Viele andere organische Dünger (z.B. Kompost, Brennnnesseljauche usw.) können diesen beliebten Dünger in Kombination mit etwas Gesteinsmehl problemlos ersetzen.
» Mehr Informationen7.3. Wie lange sollte die Düngepause sein?
Für die meisten Zimmerpflanzen gilt grob die Jahreszeit »Winter« als Düngepause – von den Winterblühern und Glückskleepflanzen einmal abgesehen. Konkret kommt es auch ein bisschen auf das Wetter, den Standort und die Temperatur an. Von Anfang März (Beginn des meteorologischen Frühjahrs) bis einschließlich Oktober Zimmerpflanzen zu düngen, ist in unseren Breiten mehrheitlich richtig. Bringt der Herbst bereits im Oktober Dunkelheit und kühle Tage, dann können Sie es etwas früher ausklingen lassen, bei einem goldenen, sonnigen Herbst etwas später. Genauso verfahren Sie mit dem Beginn im Frühjahr.

Vorsicht, wenn Sie Zimmerpflanzen mit Asche düngen: schnell wird der PH-Wert zu basisch oder der hohe Kaliumgehalt führt zu einer Überdüngung.
7.4. Welcher Dünger sorgt für Stabilität von Stängeln und Blättern?
Instabile Triebe können durch eine Überdünung mit Stickstoff verursacht werden. Ist das nicht der Grund, sorgt Kalium (ungesalzenes Kartoffelkochwasser) für feste Blätter und Stängel.
» Mehr Informationen7.5. Wann im Frühjahr soll man die Zimmerpflanzen düngen?
Je nach Wetterlage gibt es rund um Anfang März mehr Licht und Wärme. Das ist der perfekte Zeitpunkt, erstmals wieder die Zimmerpflanzen zu düngen. Starten Sie sanft und steigern Sie entsprechend dem Wachstum Ihre Dosierung.
» Mehr InformationenBildnachweise: VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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