Person sitzt in voller Montur auf einem geparkten Motorrad.

Beim Motorradfahren ist die Wahl der richtigen Motorradbekleidung keine Frage des Geschmacks – sie ist eine Frage der Sicherheit. Ob Sie bei 30 Grad über Landstraßen fahren oder sich durch einen Regenschauer kämpfen: Die Kleidung entscheidet, wie gut Sie geschützt sind und wie komfortabel Ihre Fahrt wird. Doch wie kombinieren Sie Funktionalität und Stil?

Dieser Leitfaden stellt Ihnen die essenziellen Bestandteile einer Motorradausrüstung vor, darunter Helme, Jacken und Stiefel. Außerdem erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, um sowohl sicher als auch stilvoll unterwegs zu sein. Denn Motorradfahren ist mehr als ein Hobby – es ist ein Lebensgefühl.

1. Der Motorradhelm: Wie bestimmen Sie den wichtigsten Schutz?

Wer Motorrad fährt, muss einen Helm tragen. Dabei ist es gleich, wie lange Sie schon fahren oder ob Sie nur für eine kurze Strecke auf Ihre Maschine steigen: Ein Unfall kann jederzeit passieren, und Ihr Kopf muss unter allen Umständen geschützt sein.

Zunächst müssen Sie die richtige Helmart bestimmen. Hier können Sie zwischen Integralhelmen, Klapphelmen, Jethelmen und Crosshelmen wählen.

Je nachdem, wo und wie Sie den Helm einsetzen wollen, kann Ihnen die nachfolgende Tabelle schon einen ersten Hinweis geben, welche Art Sie benötigen:

Helm-Typ Erläuterung
Integralhelm
  • sicherster Helm mit vollständiger Abdeckung
  • perfekt für sportliche und lange Touren
Klapphelm
  • ideal für Tourenfahrer, die Flexibilität suchen
Jethelm
  • lässig und leicht, aber weniger Schutz
  • eher für kurze Strecken geeignet
Enduro- oder Crosshelm
  • mit Schirm und Belüftung
  • ideal für Offroad-Abenteuer

Bei der Auswahl sollten Sie zudem genau auf die Passform achten. Ein schlecht sitzender Helm kann die Sicherheit beeinträchtigen, wenn er verrutscht oder am Kopf drückt. Der Helm sollte daher fest, aber nicht zu eng sitzen.

Ihr Helm muss einige Sicherheitsmerkmale erfüllen. Zum Beispiel muss er der europäischen Sicherheitsnorm ECE 22-05 entsprechen, um als sicher zu gelten. Achten Sie außerdem auf ein kratzfestes Visier mit Antibeschlagbeschichtung, um immer eine freie Sicht zu haben.

Nicht zu unterschätzen ist zudem ein herausnehmbares Innenpolster. Dies trägt nicht direkt zu Ihrer Sicherheit bei, ist aber deutlich hygienischer, weil Sie es entfernen und waschen können.

Neben den Sicherheitsfunktionen spielt auch die Farbe eine nicht unwesentliche Rolle. Besonders verbreitet sind schwarze Motorradhelme, aber auch bunte Modelle mit auffälligen Grafiken können echte Hingucker sein.

Mann auf einem Motorrad trägt einen Helm mit Visier und zeigt einen Daumen nach oben.

Helme mit matten Farben und minimalistischen Designs liegen im Trend.

2. Wieso ist die Motorradjacke ein unabdingbarer Begleiter?

Eine gute Motorradjacke kann im Falle eines Sturzes starke Verletzungen wie grobe Abschürfungen oder Knochenbrüche vermeiden. Demnach sollten Sie großen Wert darauf legen, sich für ein hochwertiges Modell zu entscheiden, das über die wichtigsten Eigenschaften verfügt.

Ihre Motorradjacke sollte Protektoren an Schultern, Ellbogen und optional am Rücken haben, welche auch wieder CE-zertifiziert sind und damit den europäischen Anforderungen an Schutzkleidung entsprechen. Achten Sie zudem darauf, dass die Jacke helle Farben, ein auffälliges Muster hat oder zumindest reflektierende Elemente hat. Das kann im Ernstfall Leben retten, denn: Sichtbarkeit ist Sicherheit.

Motorradjacke aus Leder in Nahansicht.

Motorradbekleidung aus Leder müssen Sie regelmäßig mit Lederpflege behandeln, damit sie geschmeidig bleibt.

Bei dem Material der Motorradjacke können Sie sich zwischen zwei gängigen Varianten entscheiden:

  • Leder: Der Klassiker für Motorradfahrer. Lederjacken bieten hervorragenden Abriebschutz und sind langlebig. Besonders beliebt sind sie bei Fahrern von Naked Bikes oder Cruisern.
  • Textil: Moderner, leichter und oft vielseitiger. Textiljacken sind ideal für Tourenfahrer, da sie oft wasserdicht sind und über Belüftungssysteme verfügen.

Stil-Tipp: Wählen Sie eine Jacke, die nicht nur funktional, sondern auch zu Ihrem Stil passt. Schwarzes Leder ist zeitlos, während Textiljacken in helleren Farben für mehr Sichtbarkeit sorgen.

3. Welche Merkmale sollten Motorradhosen haben?

Schutz ist unverzichtbar, aber das bedeutet nicht, dass Sie auf Stil verzichten müssen. Moderne Motorradbekleidung bietet eine Vielzahl an Designs, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen.

Motorradhosen gibt es in drei Varianten, die Funktionalität und Stil vereinen:

  • Lederhosen: Hervorragend geeignet für sportliche Fahrer. Sie bieten maximalen Schutz, sind aber oft weniger atmungsaktiv.
  • Textilhosen: Wasserdicht, atmungsaktiv und mit Protektoren ausgestattet – ideal für Tourenfahrer.
  • Jeans mit Kevlar-Verstärkung: Perfekt für den urbanen Fahrstil. Sie bieten Schutz, ohne wie typische Motorradhosen auszusehen.

Wichtige Features sind Protektoren an verschiedenen Stellen der Hose. Knieschützer sind ein Muss, aber viele Modelle haben zusätzlich Hüftprotektoren.

Mann in Motorradbekleidung lehnt an einem stehenden Motorrad.

Motorradbekleidung aus Textil sollten Sie mit speziellen Imprägniermitteln behandeln, damit sie wasserdicht bleibt..

Auch Verstellmöglichkeiten, etwa durch Reißverschlüsse oder elastische Zugbänder, sind praktisch. Diese sorgen für eine bessere Passform und erhöhen den Komfort.

Tipp: Eine schwarze Lederhose passt zu sportlichen Jacken, während Kevlar-Jeans einen lässigen Look für den Alltag bieten.

4. Warum sind Handschuhe so wichtig?

Bei einem Sturz reagieren die Hände instinktiv: Sie versuchen, den Aufprall abzufangen. Ohne die richtigen Handschuhe kann dies zu schweren Verletzungen führen.

Auch hier sind die Sicherheitsmerkmale bedeutend. Ein harter Protektor schützt die Knöchel bei einem Aufprall, während zusätzliche Schichten an Handflächen und Fingerspitzen die notwendige Verstärkung bieten.

Behandschuhte Hand auf dem Lenker eines Motorrads.

Protektoren an Jacke, Hose und Handschuhen absorbieren die Energie bei einem Aufprall und reduzieren das Verletzungsrisiko erheblich..

Motorrad-Handschuhe lassen sich in drei Arten unterteilen:

Handschuh-Typ Eigenschaften
Sommerhandschuhe
  • leicht
  • atmungsaktiv
  • ideal für warme Tage
Winterhandschuhe
  • mit Isolierung und wasserdichter Membran
  • halten Hände warm und trocken
Sporthandschuhe
  • extra Knöchelschutz und Verstärkungen für sportliche Fahrten

Styling-Tipp: Wählen Sie Handschuhe, die zur Farbe der Jacke oder des Helms passen. Dezente Farben wie Schwarz oder Grau sind zeitlos, während leuchtende Farben Sichtbarkeit erhöhen.

5. Was sollten Sie hinsichtlich der Motorradstiefel beachten?

Normale Schuhe bieten keinen ausreichenden Schutz. Motorradstiefel sind jedoch mehr als nur Schuhe – sie schützen Ihre Füße, Knöchel und Schienbeine bei einem Sturz. Es gibt drei Kategorien von Stiefeln, die Sie kennen sollten: Tourenstiefel, Sportstiefel und Urban Boots.

Tourenstiefel sind meist wasserdicht, haben eine bequeme Passform und eignen sich daher ideal für lange Strecken. Schwarze Modelle sind zeitlos und passen zu fast jedem Outfit.

Sportstiefel sind mit extra Protektoren und einer rutschfesten Sohle versehen. Diese Kriterien sind wichtig für den Rennstrecken-Einsatz.

Urban Boots haben eine lässige Optik, die mit integriertem Schutz kombiniert wird. Beides ist ideal für den Stadtverkehr.

Motorrad-Stiefel in Nahaufnahme vor einem Motorrad.

Motorrad-Stiefel können eine stilvolle Ergänzung für einen urbanen Look darstellen.

Unabhängig von der Art der Stiefel sollten diese Eigenschaften nicht fehlen:

  • Knöchelverstärkungen (schützen bei einem seitlichen Aufprall)
  • Abriebfeste Sohle (für besseren Grip auf den Fußrasten)
  • Schienbeinschutz (ein Muss für Touren- und Sportstiefel)

Zum Autor

Für Meli Schönbrodt ist Motorradfahren mehr als ein Hobby – es ist ein Lebensstil. Mit seiner BMW GS 1250 “Alita” hat er bereits über 25 Länder bereist und dabei mal unter freiem Himmel, mal in Hotels übernachtet. Unter dem Namen Kettenöl und Ravioli dokumentiert er seine Reisen bei YouTube, Instagram und TikTok. Hier gibt Meli seine Erfahrungen, Herausforderungen sowie Empfehlungen an all jene weiter, die seine Leidenschaft für das Motorradfahren teilen und von seiner Expertise profitieren können.

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