Grillen mit einem Oberhitzegrill: Aufgeschnittenes Steak liegt auf einem Holzbrett neben einer Salzschüssel.

Ein Oberhitzegrill ist ein spezieller Grilltyp, der sich durch seine sehr hohe Hitzeentwicklung von oben auszeichnet. Diese Grills nutzen Infrarotbrenner oder andere Hochleistungsbrenner, um Temperaturen von bis zu 800 °C und mehr zu erzeugen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Grills, bei denen die Hitze meist von unten kommt, wird hier das Grillgut von oben intensiv erhitzt.

Diese extreme Oberhitze führt zu einer schnellen und gleichmäßigen Krustenbildung auf der Oberfläche des Grillguts, während das Innere zart und saftig bleibt. Besonders beliebt ist der Oberhitzegrill für die Zubereitung von Steaks, da durch die hohe Temperatur eine perfekte Kruste entsteht, die den Geschmack des Fleisches intensiviert. Im folgenden Ratgeber möchten wir Sie über die Funktionsweise eines Oberhitzegrills informieren und Ihnen Tipps geben, wie Ihnen jedes Grillgut gelingt.

1. Welche Arten von Oberhitzegrills gibt es?

Oberhitzegrills haben in den letzten Jahren vor allem im privaten Gebrauch an Beliebtheit gewonnen, nachdem sie lange Zeit fast ausschließlich in der professionellen Gastronomie verwendet wurden. Ursprünglich wurden diese Grills in hochwertigen Steakrestaurants eingesetzt, um Steaks in kürzester Zeit auf den Punkt zu grillen.

Durch die zunehmende Verfügbarkeit kompakter Modelle für den Hausgebrauch sind Oberhitzegrills nun auch in heimischen Gärten und Küchen häufig vertreten. Marken wie „Beefer“ und „Otto Wilde Grillers“ haben diesen Trend maßgeblich geprägt und den Markt revolutioniert. Die Beliebtheit der Oberhitzegrills erklärt sich durch ihre Schnelligkeit, Präzision und die Möglichkeit, Restaurantqualität auch zu Hause zu erreichen.

Oberhitzegrills sind in verschiedenen Varianten erhältlich, die sich in ihrer Betriebsweise unterscheiden. Die beiden häufigsten Typen sind:

  • gasbetriebene Oberhitzegrills
  • und Elektro-Oberhitzegrills

Beide Grillarten haben ihre eigenen Vorzüge und sind für unterschiedliche Einsatzbereiche geeignet. Gasbetriebene Oberhitzegrills nutzen Flüssiggas, wie Propan oder Butan, um die Brenner zu erhitzen. Diese Art von Grill ist besonders leistungsfähig und kann sehr hohe Temperaturen in kurzer Zeit erreichen, was sie ideal für das scharfe Anbraten von Fleisch macht.

Elektro-Oberhitzegrills hingegen nutzen elektrische Heizelemente, um die notwendige Hitze zu erzeugen. Sie sind eine beliebte Wahl für den Indoor-Gebrauch oder in Umgebungen, in denen der Einsatz von Gas nicht möglich oder nicht erlaubt ist.

In der folgenden Tabelle zeigen wir Ihnen, welche Eigenschaften die unterschiedlichen Grillarten ausmachen:

Art des Grills Eigenschaften
gasbetriebene Oberhitzegrills sehr hohe Leistungsfähigkeit

schnelles Erreichen von Temperaturen von bis zu 800 °C

präzise Steuerung der Hitzeintensität möglich

benötigen keinen Stromanschluss, was sie flexibel und transportabel macht; ideal für den Einsatz im Freien

Gasflaschen müssen regelmäßig nachgefüllt oder ausgetauscht werden

regelmäßige Wartung notwendig, um Lecks oder Sicherheitsrisiken zu vermeiden

oft größer und weniger kompakt als elektrische Modelle

Elektro-Oberhitzegrills sehr einfach zu bedienen

kompakter und leichter als gasbetriebene Modelle

Gas oder Brennstoffe müssen nicht angeschafft werden

sicherer Betrieb in geschlossenen Räumen, da keine Emissionen oder offene Flammen entstehen

eingeschränkte Mobilität

weniger geeignet für den Außeneinsatz

2. Wie funktioniert ein Oberhitzegrill?

Im Gegensatz zu klassischen Elektro-, Kohle- oder Gasgrills, bei denen die Hitzequelle meist von unten kommt, setzt der Oberhitzegrill auf extreme Temperaturen von oben. Kohle- oder Gasgrills benötigen beim Grillen ein wenig mehr Zeit, um eine knusprige Kruste zu erzeugen, während ein Oberhitzegrill in wenigen Minuten für die gewünschte Karamellisierung sorgt.

Außerdem arbeitet der Oberhitzegrill mit direkter Strahlungshitze, die das Grillgut sehr intensiv erhitzt, ohne die Umgebungstemperatur stark zu erhöhen. Dies unterscheidet ihn von indirekten Grillmethoden, bei denen die Hitze im Grillraum zirkuliert. Oberhitzegrills sind daher ideal für die Zubereitung von Steaks, während herkömmliche Grills vielfältigere Einsatzmöglichkeiten bieten, wie etwa langsames Garen oder Räuchern.

2.1. Infrarot-Hitzetechnologie für gezielte Wärmeverteilung

Die meisten Oberhitzegrills arbeiten mit einer speziellen Infrarot-Hitzetechnologie, die eine extrem hohe Temperaturentwicklung ermöglicht. Die Infrarotbrenner erzeugen Infrarotstrahlung, die direkt auf das Grillgut trifft.

Diese Strahlung ist besonders effizient, da sie die Energie gezielt und intensiv auf die Oberfläche des Grillguts überträgt, ohne die Umgebungsluft stark zu erwärmen. Infrarotgrills verwenden entweder Gas oder Elektrizität, um den Brenner zu erhitzen. Die Strahlung sorgt dafür, dass die Oberfläche des Grillguts extrem schnell sehr heiß wird, was zu einer schnellen Karamellisierung und Krustenbildung führt.

Gegrilltes Steak liegt auf einem Holzbrett und wurde mit zwei Rosmarin-Zweigen verfeinert.

Oberhitzegrills sorgen für eine knusprige Kruste. Gewürze wie Rosmarin oder Thymian runden dabei den Geschmack des Steaks ab.

2.2. Extreme Temperaturen für schnelle Grillergebnisse

Eines der herausragendsten Merkmale eines Oberhitzegrills ist die Fähigkeit, Temperaturen von bis zu 800 °C oder sogar mehr zu erreichen. Diese hohen Temperaturen sind entscheidend, um in kürzester Zeit eine knusprige, karamellisierte Kruste auf dem Fleisch zu erzeugen, ohne das Innere auszutrocknen. Im Gegensatz zu konventionellen Grills, die oft nur Temperaturen von bis zu 300-400 °C erreichen, bietet der Oberhitzegrill durch seine hohe Leistung eine völlig andere Grilltechnik.

3. Was zeichnet das Grillen mit einem Oberhitzegrill aus?

Ein Oberhitzegrill bietet viele verschiedene Vorteile, zu denen unter anderem die Schnelligkeit bei der Zubereitung von Fleisch oder das Erzeugen der perfekten Kruste gehören. Es gibt aber auch einige Nachteile, die Sie nicht unbeachtet lassen sollten.

3.1. Schnelligkeit beim Grillen

Einer der größten Vorteile des Oberhitzegrills ist die enorme Schnelligkeit, mit der das Grillgut zubereitet wird. Dank der extrem hohen Temperaturen von bis zu 800 °C verkürzt sich die Garzeit erheblich im Vergleich zu herkömmlichen Grillmethoden.

Besonders beim Grillen von Steaks, die nur wenige Minuten benötigen, um perfekt zu werden, macht sich diese Schnelligkeit bemerkbar. Ein Steak kann innerhalb von 45 Sekunden pro Seite eine goldbraune Kruste entwickeln, und die gesamte Zubereitungszeit für ein saftiges, medium-rare Steak kann so in weniger als 5 Minuten abgeschlossen sein. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Sie in kurzer Zeit mehrere Portionen oder größere Mengen grillen möchten.

3.2. Perfekte Grillergebnisse

Was ist ein „Maillard-Effekt“?

Bei dem „Maillard-Effekt“ brechen die Aminosäuren und der Zucker im Fleisch auf, wodurch die knusprige, goldbraune Kruste entsteht – ein entscheidender Faktor für den Geschmack und die Textur eines perfekt gegrillten Steaks.

Der Oberhitzegrill ist bekannt für seine Fähigkeit, eine perfekte Kruste auf dem Fleisch zu erzeugen. Diese Kruste entsteht durch den sogenannten „Maillard-Effekt“, der für die Karamellisierung der Fleischoberfläche verantwortlich ist.

Neben der Krustenbildung ist ein weiterer wichtiger Vorteil des Oberhitzegrills, dass er die Saftigkeit des Grillguts bewahrt. Trotz der extremen Hitze bleibt das Fleisch im Inneren zart und saftig, da die hohen Temperaturen die äußere Schicht schnell verschließen.

3.3. Geeignet für verschiedene Gerichte

Der Oberhitzegrill eignet sich nicht nur für Steaks, sondern auch für andere Fleischsorten wie Fisch und Geflügel. Fischfilets lassen sich auf dem Oberhitzegrill perfekt anbraten, ohne dass sie auseinanderfallen. Auch Geflügel kann außen knusprig und innen zart gegart werden.

Neben Fleisch können auch Beilagen wie

  • Gemüse,
  • Kartoffeln
  • oder sogar Pizza

auf dem Oberhitzegrill zubereitet werden. Die hohen Temperaturen ermöglichen es, Gemüse zu grillen und gleichzeitig eine knusprige Textur zu erhalten, ohne es zu verbrennen.

Bei der Zubereitung von Pizza sorgt der Oberhitzegrill für einen krossen Boden und perfekt geschmolzenen Käse. Auch Desserts wie karamellisierte Früchte oder Crème Brûlée lassen sich dank der intensiven Oberhitze hervorragend zubereiten.

3.4. Nachteile eines Oberhitzegrills

Das Grillen mit einem Oberhitzegrill kann jedoch auch einige Nachteile mit sich bringen, derer Sie sich bewusst sein sollten:

  • begrenzte Grillfläche
  • hohe Anschaffungskosten
  • Reinigung kann aufwendiger sein

Ein Nachteil vieler Oberhitzegrills ist die relativ kleine Grillfläche. Die meisten Modelle sind auf die Zubereitung einzelner Steaks oder kleinerer Portionen ausgelegt. Für größere Grillpartys oder das gleichzeitige Grillen vieler Stücke ist ein Oberhitzegrill weniger geeignet.

Oberhitzegrills sind außerdem speziell für schnelles, heißes Anbraten ausgelegt und weniger für langsames Garen oder Smoken. Wer Lebensmittel wie Pulled Pork oder größere Braten zubereiten möchte, stößt bei einem Oberhitzegrill an seine Grenzen. Wenn Sie hauptsächlich große Mengen Fleisch langsam garen möchten oder das Räuchern bevorzugen, sind andere Grilltypen wie Holzkohle-, Gas- oder Pelletgrills möglicherweise besser geeignet.

Die Holzkohle eines Holzkohlegrills wird mit einer Flüssigkeit übergossen, wodurch eine hohe Flamme entsteht.

Holzkohlegrills sorgen für rauchiges Aroma des Grillguts, erreichen jedoch nicht so hohe Temperaturen wie ein Oberhitzegrill.

4. Tipps für das Grillen mit einem Oberhitzegrill

Grillen mit einem Oberhitzegrill erfordert etwas Übung und die Kenntnis bestimmter Techniken, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Daher möchten wir Ihnen einige Tipps und Techniken verraten, die Ihnen helfen, perfekte Ergebnisse mit Ihrem Oberhitzegrill zu erzielen.

4.1. Fleischwahl und Vorbereitung

Die Wahl des richtigen Fleischstücks ist entscheidend für den Erfolg beim Grillen mit einem Oberhitzegrill. Dickere Steaks wie

  • Ribeye,
  • Porterhouse
  • oder Filet

sind ideal, da sie genug Masse haben, um innen zart und saftig zu bleiben, während die äußere Kruste scharf angebraten wird.

Dünne Steaks neigen dazu, schneller durchzubraten und können leicht übergart werden. Das Fleisch sollte vor dem Grillen auf Raumtemperatur gebracht werden, damit es gleichmäßig gart und nicht außen verbrennt, während das Innere noch kalt ist.

4.2. Salzen, Marinieren und Ölen des Grillguts

Außerdem ist es ratsam, das Fleisch vor dem Grillen leicht zu salzen, um den Geschmack zu intensivieren und die Bildung einer Kruste zu unterstützen. Stark flüssige Marinaden sollten vermieden werden, da sie bei den hohen Temperaturen des Oberhitzegrills verbrennen und das Fleisch beeinträchtigen könnten.

Hinweis: Beim Ölen ist Vorsicht geboten. Zu viel Öl kann bei den hohen Temperaturen Fettbrände verursachen. Es reicht, das Fleisch leicht zu ölen, um ein Ankleben am Rost zu verhindern.

4.3. Wie wählt man die richtige Höhe und Position im Grill?

Bei Oberhitzegrills ist die richtige Platzierung des Grillguts entscheidend. Die meisten Grills bieten verschiedene Höhenstufen an, um den Abstand zur Hitzequelle anzupassen.

Zu Beginn sollte das Fleisch auf der höchsten Position, nahe an der Hitzequelle, platziert werden, um eine schnelle Krustenbildung zu erreichen. Sobald die gewünschte Kruste erreicht ist, kann das Fleisch in eine niedrigere Position gebracht werden, um es sanft weiterzugaren, ohne dass es verbrennt.

Dickes Fleischstück, das medium gegrillt wurde, liegt auf einem Holzbrett vor einem dunkeln Hintergrund.

Beachten Sie beim Grillen, wie dick Ihr Fleischstück ist und passen Sie die Position auf dem Grill daran an.

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4.4. Tipps zur perfekten Kruste und Saftigkeit

Um eine perfekte Kruste zu erzielen, sollten Sie das Fleisch nur wenige Minuten direkt unter die Hitze legen. Ein Ribeye-Steak beispielsweise benötigt oft nur 45 bis 60 Sekunden pro Seite, um eine knusprige, karamellisierte Oberfläche zu entwickeln. Achten Sie darauf, das Fleisch während des Grillvorgangs nicht zu oft zu wendenein einmaliges Wenden mit einer Grillzange reicht in der Regel aus, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.

Tipp: Für die Saftigkeit des Fleisches ist es wichtig, den Garvorgang genau zu überwachen, da die hohe Hitze schnell zum Übergaren führen kann, wenn das Fleisch zu lange gegrillt wird.

4.5. Das Grillgut ruhen lassen

Nach dem Grillen sollte das Fleisch unbedingt einige Minuten ruhen, um die Säfte im Inneren gleichmäßig zu verteilen und das Fleisch zart zu halten. Bei Steaks empfiehlt sich eine Ruhezeit von 5 bis 10 Minuten, je nach Dicke des Fleischstücks. Legen Sie das Fleisch dafür auf ein Schneidebrett und decken Sie es locker mit Alufolie ab, um es warm zu halten, ohne dass es weitergart.

5. Welche Sicherheitsmaßnahmen gilt es zu beachten?

Oberhitzegrills erreichen Temperaturen von bis zu 800 °C und mehr. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollten Sie immer darauf achten, genügend Sicherheitsabstand zur Hitzequelle zu halten. Beim Hantieren mit Grillgut oder beim Einsetzen und Herausnehmen von Rosten sollten hitzebeständige Grillhandschuhe und lange Grillwerkzeuge verwendet werden.

Stellen Sie außerdem sicher, dass der Grill auf einer stabilen, hitzebeständigen Oberfläche steht und genügend Platz rundherum vorhanden ist, um ungewollten Kontakt mit brennbaren Materialien zu verhindern. Auch sollte der Grill niemals in der Nähe von Vorhängen, Holz oder anderen leicht entflammbaren Gegenständen platziert werden.

Hinweis: Gute Modelle bieten isolierte Griffe, die auch bei längerer Nutzung kühl bleiben, sowie Schutzvorrichtungen, um versehentlichen Kontakt mit heißen Oberflächen zu verhindern. Bei gasbetriebenen Grills ist eine sichere Gaszufuhr entscheidend.

Vermeidung von Fettbrand

Fettbrand kann bei einem Oberhitzegrill gefährlich sein, da das herabtropfende Fett bei den extrem hohen Temperaturen entzündet werden kann. Um dies zu verhindern, sollten Sie regelmäßig die Fettauffangschalen leeren und reinigen. Wenn Ihr Modell keine Auffangschale besitzt, achten Sie darauf, dass das überschüssige Fett nicht in den Brenner tropft. Regelmäßige Reinigung und das Vermeiden von zu fetthaltigen Marinaden können ebenfalls helfen, Fettbrände zu verhindern.

Nach jedem Gebrauch sollten die Grillroste und Innenräume gründlich gereinigt werden, da bei den hohen Temperaturen Fett und Fleischreste schnell einbrennen können. Idealerweise säubern Sie die Grillroste direkt nach dem Grillen, solange sie noch warm sind, um das Entfernen von Speiseresten zu erleichtern. Verwenden Sie eine Grillbürste aus Edelstahl, um angebrannte Rückstände zu entfernen.

Falls notwendig, können Sie die Roste auch in warmem Seifenwasser einweichen und anschließend abspülen. Achten Sie bei der Reinigung der Innenräume darauf, Fett und Verschmutzungen gründlich zu beseitigen, um unangenehme Gerüche und Fettbrände zu vermeiden.

6. Häufige Fehler beim Einsatz eines Oberhitzegrills

Bei der Verwendung eines Oberhitzegrills passieren häufig Fehler, die die Qualität und den Geschmack des Grillguts negativ beeinflussen können. Daher möchten wir Sie darüber informieren, welche Fehler häufig gemacht werden und wie Sie diese vermeiden können.

6.1. Fehler bei der Wahl der Grillhöhe

Einer der häufigsten Fehler bei der Nutzung eines Oberhitzegrills ist, die Hitze nicht richtig zu kontrollieren. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen, die ein Oberhitzegrill erreicht, ist es wichtig, die Grillhöhe und die Nähe zum Brenner sorgfältig auszuwählen. Wenn das Grillgut zu nah an der Hitzequelle platziert wird, kann es außen verbrennen, während das Innere noch roh bleibt.

Dickere Fleischstücke sollten Sie zunächst auf die höchste Stufe für die Krustenbildung setzen und dann in eine niedrigere Position bringen, um das Fleisch schonend zu garen. Die richtige Höhe entscheidet oft über den perfekten Gargrad.

6.2. Zu kurzes oder zu langes Grillen

Ein Oberhitzegrill arbeitet viel schneller als herkömmliche Grills, weshalb es wichtig ist, die Garzeiten genau zu überwachen. Ein häufiger Fehler ist, das Fleisch entweder zu kurz oder zu lang auf dem Grill zu lassen. Da die Temperaturen sehr hoch sind, kann das Fleisch, wenn es nur wenige Sekunden zu lange gegrillt wird, schnell verbrennen.

Andererseits kann zu kurzes Grillen zu einem unzureichend gegarten Inneren führen. Für perfekte Ergebnisse sollten Sie die empfohlene Garzeit und die Dicke des Fleischstücks immer im Auge behalten.

Tipp: Verwenden Sie idealerweise ein Grillthermometer, um den gewünschten Gargrad genau zu messen. Ein gutes Grillthermometer zeigt Ihnen die Kerntemperatur des Fleisches an und hilft dabei, das Fleisch auf den Punkt zu garen.

6.3. Falsche Handhabung des Grillguts

Ein weiterer häufiger Fehler ist das zu frühe Wenden des Grillguts. Besonders bei Steaks sollten Sie dem Fleisch Zeit geben, eine Kruste zu bilden, bevor Sie es wenden. Wenn das Fleisch zu früh gewendet wird, kann es an der Grillfläche kleben bleiben und reißt auf, wodurch wertvolle Fleischsäfte verloren gehen.

Warten Sie daher, bis sich das Fleisch leicht von der Grillfläche löst und eine schöne Kruste gebildet hat, bevor Sie es wenden. Dies trägt nicht nur zur Optik, sondern auch zum Geschmack bei.

Verschiedene Grillutensilien liegen auf einem Holzuntergrund.

Hochwertige Grillzangen sind für das Wenden des Grillguts unerlässlich, um dieses beim Wenden nicht zu beschädigen.

6.4. Nicht ausreichende Vorwärmung des Grills

Ein häufig unterschätzter Schritt beim Grillen mit einem Oberhitzegrill ist das Vorheizen. Da der Grill extrem hohe Temperaturen erreicht, ist es wichtig, ihn ausreichend vorzuheizen, bevor das Grillgut aufgelegt wird.

Ein gut vorgeheizter Grill sorgt dafür, dass das Fleisch sofort eine Kruste bildet und die Aromen eingeschlossen werden. Ohne ausreichendes Vorheizen kann das Fleisch am Anfang zu lange auf dem Grill bleiben, was die Bildung einer knusprigen Kruste verhindert und zu ungleichmäßigen Garergebnissen führt. Nehmen Sie sich daher die Zeit, den Grill auf volle Leistung hochzuheizen, bevor Sie mit dem Grillen beginnen.

7. Für wen ist ein Oberhitzegrill geeignet?

Wenn Sie zu Hause Steaks in Restaurantqualität zubereiten möchten, ist ein Oberhitzegrill eine lohnenswerte Investition. Doch auch wenn der Oberhitzegrill primär für das scharfe Anbraten von Fleisch bekannt ist, bietet er auch vielseitige Zubereitungsmöglichkeiten. Mit dem richtigen Zubehör lassen sich neben Steaks auch Fisch, Geflügel, Pizza und Gemüse zubereiten.

Ein Oberhitzegrill eignet sich also grundsätzlich für die verschiedensten Zielgruppen:

  • Steakliebhaber und Fleischenthusiasten: Ein Oberhitzegrill ist besonders für diejenigen geeignet, die regelmäßig Steaks und hochwertiges Fleisch zubereiten und dabei Wert auf eine perfekte Kruste und einen saftigen Kern legen.
  • Grillmeister mit Vorliebe für Präzision und schnelle Zubereitung: Wer gerne in kurzer Zeit präzise Grillergebnisse erzielen möchte, wird von einem Oberhitzegrill profitieren.
  • Experimentierfreudige Hobbyköche: Mit dem richtigen Zubehör lassen sich neben Steaks auch Fisch, Geflügel, Pizza und Gemüse zubereiten. Wer gerne neue Grilltechniken ausprobiert und die Vielseitigkeit des Grillens erkunden möchte, wird die Flexibilität eines Oberhitzegrills schätzen.
  • Haushalte mit begrenztem Platzangebot: Da viele Oberhitzegrills relativ klein und transportabel sind, eignen sie sich gut für Balkone, Terrassen oder auch den Einsatz unterwegs, etwa beim Camping.

Zur Autorin

Anja Würfl ist Deutschlands bekannteste Grillerin. Seit 2017 veröffentlicht sie unter „Die Frau am Grill“ auf ihrer Webseite, dem gleichnamigen YouTube-Kanal sowie Instagram-Account Rezepte für Grill und Küche. Als Expertin oft gefragt, sind ihre Rezepte unter anderem schon bei focus.de, Brigitte, merkur.de oder ntv.de erschienen.

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