Wie sieht es im Schrank mit den Gläsern aus? Sind sie sauber, glänzend und bereit für den nächsten Einsatz? Ganz oft erblickt man nämlich Folgendes: Die Gläser haben nach vielen Spülgängen eine matte, trübe Oberfläche, die beim Servieren von Getränken nicht ansprechend wirkt. Liegt das vielleicht daran, dass sie gedankenlos in die Spülmaschine gestellt werden? Und wenn ja: Was passiert dort mit ihnen?
Hinweis: Das Wort „Glas“ stammt vom Mittelhochdeutschen „glas“, das wiederum vom lateinischen „glacies“ (Eis) abgeleitet ist, wohl wegen des klaren, durchsichtigen Charakter des Materials.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Gläser trüb werden. Oft handelt es sich um Ablagerungen von Regeneriersalz oder Kalk, die sich relativ leicht beseitigen lassen. Die andere, weniger erfreuliche Ursache ist die sogenannte Glaskorrosion. Diese ist dauerhaft und kann nicht rückgängig gemacht werden. Doch es gibt Möglichkeiten, ihr entgegenzuwirken und sie zu vermeiden.
1. Regeneriersalz (Spülmaschinensalz): der erste Übeltäter

Wird der Salzbehälter nicht korrekt verschlossen, können sich Salzablagerungen auf Gläsern bilden und zu unschönen Trübungen führen.
Einer der häufigsten Gründe für trübe Gläser ist die „Salzablagerung“. Dies geschieht, wenn sich eine feine Schicht von Regeneriersalz auf den Glasoberflächen ablagert.
Regeneriersalz, auch bekannt als Spülmaschinensalz, ist hoch gereinigtes Natriumchlorid, das wasserlöslich ist und dafür sorgt, dass die Kalzium- und Magnesiumionen im Wasser „gefangen“ werden. Das Wasser wird dadurch enthärtet und bietet eine bessere Reinigungsleistung. Dabei besteht die Funktion von Spülmaschinensalz darin, den Ionenaustauscher, also den eingebauten Wasserenthärter in der Spülmaschine, immer wieder zu regenerieren – daher der Name „Regeneriersalz“.
Was aber passiert in der Spülmaschine? Wenn der Salzbehälter in der Maschine nicht richtig verschlossen ist, kann das Salz austreten und sich auf den Gläsern absetzen. Um diese Ablagerungen zu entfernen, genügt oft ein einfacher Spülgang oder das Abspülen mit klarem Wasser.
Hinweis: Kristallgläser, die durch ihre besondere Brillanz auffallen, wurden im 17. Jahrhundert in Böhmen (heute Tschechien) entwickelt. Kristallgläser enthalten Blei, was die Bruchfestigkeit erhöht und eine hervorragende Lichtbrechung ermöglich.
2. Kalk: In vielen Haushalten ein lästiger Mitbewohner

Kalkreste setzen sich nicht nur in Wasserkochern ab, sondern können auch Gläser trüben, wenn die Spülmaschine nicht optimal eingestellt ist.
Der zweite Schuldige ist Kalk mit seinen Ablagerungen, die bei hartem Wasser entstehen, wenn das Regeneriersalz in der Spülmaschine aufgebraucht ist oder die Maschine nicht auf die örtliche Wasserhärte eingestellt wurde. Kalkablagerungen sind nicht wasserlöslich, können aber mit verdünnten Säuren, wie Klarspüler oder einer wässrigen Zitronensäurelösung, entfernt werden.
Achten Sie darauf, regelmäßig den Stand des Regeneriersalzes zu überprüfen und die Maschine nach den Empfehlungen des Herstellers einzustellen, um die Wasserhärte optimal anzupassen.
Wenn Sie Multifunktionstabs in der Spülmaschine verwenden, die eine Wasserenthärtungsfunktion haben, beachten Sie, dass diese in der Regel nur bei Wasser mit einer Härte bis maximal 21°dH wirken. Bei extrem hartem Wasser (über 21°dH) ist zusätzliches Regeneriersalz erforderlich.
Dann sollten die Gläser schnell wieder strahlen!
3. Glaskorrosion: Tückisch und dauerhaft

Feine Risse und milchige Schleier verändern die Glasoberfläche und lassen die Gläser alt und unansehnlich aussehen.
Eine besonders ärgerliche Ursache für trübe Gläser ist die Glaskorrosion. Bei diesem Prozess handelt es sich um dauerhafte Veränderungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Glaskorrosion tritt dann auf, wenn die Struktur des Glases durch hohen Temperaturwechsel und den Kontakt mit weichem Wasser abgebaut wird. Die Korrosion ist meistens eine milchige oder wolkenartige Trübung, ein matter Schleier oder feine senkrechte Linien.
Wie das passieren kann? Wird Glas hergestellt, werden Quarzsand und verschiedene Zusätze bei sehr hohen Temperaturen geschmolzen. Bei diesem Vorgang entsteht ein mikroskopisch feines Netzwerk. Erfolgt nun eine Reaktion von Glas mit Wasser, feuchter Luft und Spülchemie, so wird jedes Mal, wenn Sie ein Glas spülen, vom Glasmaterial eine sehr geringe Menge abgetragen.
Leider kann man das nicht mehr beheben, aber vorbeugend handeln.
Schon gewusst? Trinkgläser sind nicht erst eine Erfindung der Neuzeit. Bereits die alten Ägypter und Römer verwendeten Trinkgefäße aus Glas, die manchmal mit dekorativen Mustern oder Inschriften verziert waren. Diese Gläser wurden oft bei festlichen Anlässen genutzt und sind heute wertvolle Sammlerstücke.
4. Tipps für klare Gläser aus der Spülmaschine
Um Ihre Gläser strahlend und klar zu halten, können Sie die folgenden sechs Tipps befolgen:
- Hochwertige Gläser wählen: Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Gläser explizit als spülmaschinenfest gekennzeichnet sind. Sie bieten einen besseren Schutz vor Glaskorrosion. Das liegt daran, dass in ihrem Herstellungsprozess Bleioxid, Aluminiumoxid oder Zirconiumoxid hinzugefügt wird.
- Niedrigere Spültemperaturen: Wählen Sie möglichst niedrige Spültemperaturen, um Temperaturschwankungen zu minimieren, die das Glas angreifen können.
- Spülmaschinentür offenlassen: Öffnen Sie die Tür der Spülmaschine nach dem Spülen weit, um die Belastung durch feuchte, heiße Luft zu verringern. Denn stehen Gläser längere Zeit im Wasserdampf im Innern der Spülmaschine, begünstigt das die Glaskorrosion.
- Maschine richtig einstellen: Stellen Sie die Geschirrspülmaschine auf die örtliche Wasserhärte ein, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Sie wissen den Härtegrad des Spülwassers nicht? In diesem Fall können Sie in der Apotheke spezielle Teststreifen kaufen.
- Glasschutzmittel verwenden: Nutzen Sie Geschirrspülmittel mit speziellem Glasschutz oder fügen Sie zusätzlich ein Glasschutzmittel hinzu.
- Handwäsche: Die beste Methode, um Gläser zu schützen, ist das Spülen von Hand. Das Wasser ist meist härter und die Spültemperaturen sind niedriger, was die Gläser schont. Außerdem sind Handgeschirrspülmittel oft milder zu den Materialien.
5. Gläser perfekt von Hand spülen: Ein Leitfaden für strahlende Ergebnisse
Edle Gläser oder Gläser, die nicht in die Spülmaschine passen, sollten immer per Hand gespült werden. Damit sie nachher ohne Fingerabdrücke strahlen, geht man am besten so vor:
Schritte | Erläuterungen |
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Zur Autorin
Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.
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