
Originalgetreue 3D Nachbildung des DFB-Pokals.
Mehr noch als im Breiten- und Hobbysport, wo es üblich ist, Sieger und Teilnehmer mit Pokalen zu belohnen, ist das Prinzip der Pokalvergabe im Leistungssport von herausragender Bedeutung. Da in Deutschland und Europa Fußball die mit Abstand beliebteste und bedeutendste Sportart ist, soll an dieser Stelle exemplarisch auf den deutschen Fußballpokalwettbewerb, den DFB-Pokal, näher eingegangen werden.
Der DFB-Pokal (bis 1943 Tschammerpokal) wird als rundenbasierter Wettbewerb seit 1935 jährlich für deutsche Vereinsmannschaften ausgetragen. Nach der deutschen Meisterschaft ist er der zweitwichtigste Titel auf nationaler Ebene. Den besonderen Reiz dieses Wettbewerbs macht die Tatsache aus, dass neben den erst- und zweitklassigen Bundesliga-Clubs auch Mannschaften aus unteren Ligen teilnehmen können, sofern sie sich über die jeweiligen Landespokalwettbewerbe qualifizieren.
Insgesamt besteht das Teilnehmerfeld aus 64 Profi- und Amateurvereinen, die pro Runde in jeweils nur einem Pokalspiel gegeneinander antreten (in anderen Ländern sind z. T. auch Hin- und Rückspiel üblich), wobei sich das Feld nach jeder Runde entsprechend halbiert. Um das Finale zu erreichen, müssen demnach zuvor fünf Runden erfolgreich überstanden werden.
Immer wieder bildet der DFB-Pokal somit die Schaubühne für kleinere Vereine, die sich bisweilen durch das Überstehen der ersten Runden einen Namen in der gesamten Bundesrepublik machen. Dies ist auch für ein breites Publikum interessant. So kommt es nicht selten zu Solidaritäts- und Sympathiebekundungen für unterklassige Vereine durch Fußballfans aus unterschiedlichen Regionen.
Die Sensation von 1992
Im Jahr 1992 konnte Hannover 96 als damaliger Zweitligist im Pokalendspiel gegen Borussia Mönchengladbach triumphieren. Dass ein Zweitligist den Pokal gewinnt, ist bis heute einzigartig geblieben und aufgrund anderer Vorzeichen (zunehmende Professionalisierung des Fußballs) kaum mehr denkbar.
Solche Überraschungen, ja kleine Sensationen, gab es in der Geschichte des DFB-Pokals schon häufig. Einige Amateurvereine konnten nach dem Überstehen von Runde zu Runde sogar das Pokalfinale erreichen und auf dem Weg dorthin namhafte Bundesligavereine schlagen.
Gerade deshalb begeistert der Pokalwettbewerb Millionen Menschen in Deutschland, zeigt er doch Jahr für Jahr, welche Fußballmannschaft die beste Pokalmannschaft der Saison war. Auch für die meisten Vereine ist der Wettbewerb äußerst reizvoll, da er neben Prestige und der Möglichkeit, einen großen sportlichen Titel zu gewinnen, auch finanzielle Interessen weckt (für das Erreichen der einzelnen Pokalrunden erhalten die Teams eine bestimmte festgeschriebene Geldsumme).
Der Sieger des Wettbewerbs erhält neben einer siebenstelligen Geldsumme die als Wanderpokal konzipierte Siegestrophäe, die direkt nach dem Pokalfinale (findet seit 1985 in Berlin statt) vergeben wird. Der aus Sterlingsilber und 250 Gramm Feingold bestehende Pokal ist 52 Zentimeter hoch, 5,7 Kilogramm schwer und hat ein Fassungsvermögen von acht Litern. Dekoriert ist er mit zwölf Bergkristallen, zwölf Turmalien und 18 Nephriten. In der Mitte des Pokals ist zudem ein großer grüner Nephrit mit dem Emblem des DFB angebracht. Sein Wert wird auf ca. 100.000 € geschätzt. Zur Ehrung der siegreichen Vereine werden die Pokalsieger außerdem im Sockel der Trophäe per Gravur verewigt.
Helfen Sie anderen Lesern von Vergleich.org und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Pokal Vergleich 2023.