Der Kugelgrill zählt zu den Klassikern unter den Grillarten und hat sich längst als beliebter Begleiter für Grillfreunde etabliert. Mit seinem charakteristischen Design, das aus einer kugelförmigen Schale und einem passenden Deckel besteht, bietet er vielfältige Möglichkeiten zur Zubereitung unterschiedlichster Gerichte.
Ob direktes Grillen, indirektes Garen oder sogar Räuchern – der Kugelgrill überzeugt durch Flexibilität und hervorragende Ergebnisse.
1. Was ist ein Kugelgrill?
Der Kugelgrill ist ein Holzkohlegrill (mittlerweile gibt es aber auch Produkte, die mit Gas oder Strom betrieben werden) mit einer runden Bauweise, die durch den Deckel und die untere Schale definiert ist. Diese Form sorgt für eine besonders gute Hitzeverteilung und ermöglicht eine präzise Steuerung des Grillvorgangs.
Ausgestattet mit Lüftungsschiebern in Schale und Deckel lässt sich die Luftzufuhr regulieren, wodurch sich sowohl hohe Temperaturen für schnelles Grillen als auch niedrigere für langsames Garen realisieren lassen. Der Kugelgrill eignet sich für viele Zubereitungsarten und gilt als Alleskönner unter den Grills.
2. Funktionsweise eines Kugelgrills
In den nachfolgenden Kapiteln gehen wir genauer darauf ein, wie ein Kugelgrill funktioniert und was ihn auszeichnet.
2.1. Aufbau: Untere Schale, Deckel, Lüftungsschieber

Die Konstruktion eines Kugelgrills ermöglicht eine stabile und sichere Platzierung der Kohle. Durch die geschlossene Bauweise bleibt die Hitze erhalten, während die Belüftung gezielt gesteuert werden kann.
Der Kugelgrill besteht aus einer unteren Halbschale, in der die Kohle platziert wird, und einem gewölbten Deckel, der für das Grillen essenziell ist. Diese beiden Elemente sind die Grundlage für die charakteristische Kugelform, die den Grillvorgang so effektiv macht.
Lüftungsschieber an der oberen und unteren Hälfte ermöglichen die präzise Steuerung der Luftzirkulation, was entscheidend für die Temperaturregelung ist. Ein robuster Standfuß sorgt für Stabilität, während ein praktisches Deckelscharnier oder Haken den Umgang erleichtert.
Wer sich gerne die genaue Funktionsweise eines Kugelgrills Schritt für Schritt von einem Profi erklärt ansehen möchte, der sieht sich dieses Video vom YouTube-BBQ-Experten Jörn Rochow an:
2.2. Hitzeverteilung: Direktes und indirektes Grillen
Die kugelförmige Bauweise des Grills ermöglicht eine gleichmäßige Hitzeverteilung, was eine Vielzahl an Zubereitungsmethoden unterstützt. Durch die flexible Platzierung der Kohle und die Steuerung der Luftzirkulation kann der Grill an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.
Ob hohe Temperaturen für schnelles Grillen oder schonendes Garen bei niedrigeren Temperaturen – die Hitze lässt sich präzise steuern, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Kombination aus direkter und indirekter Hitzeverteilung macht den Kugelgrill besonders vielseitig.
2.3. Temperatursteuerung: Luftzufuhr und Deckelthermometer

Ein Deckelthermometer gibt Aufschluss über die Temperatur im Inneren des Kugelgrills, kann jedoch Abweichungen aufweisen. Für eine präzisere Kontrolle empfiehlt sich die Nutzung eines separaten Fleischthermometers.
Die Temperatur im Kugelgrill lässt sich über die Lüftungsschieber ziemlich genau regulieren. Durch die Anpassung der Luftzufuhr an der unteren und oberen Öffnung wird die Intensität der Glut beeinflusst.
Ein Deckelthermometer liefert dabei einen Überblick über die Temperatur im Inneren, was besonders beim Garen über längere Zeiträume hilfreich ist. Der Deckel hält die Hitze im Grillraum, was zu gleichmäßigeren Ergebnissen und intensiveren Aromen führt.
Diese Kombination aus Luftsteuerung und Wärmespeicherung macht den Kugelgrill zu einem äußerst flexiblen Werkzeug für unterschiedlichste Grilltechniken.
Achtung: Oftmals messen die Deckelthermometer ungenau, weshalb ein Funk-Fleischthermometer eine Empfehlung wert ist.
3. Vorteile eines Kugelgrills
Der Kugelgrill zeichnet sich durch seine enorme Vielseitigkeit aus. Durch die Möglichkeit, sowohl direkt über der Glut zu grillen als auch indirekt zu garen, eignet er sich für eine Vielzahl von Gerichten. Von saftigen Steaks und Burgern bis hin zu zarten Braten oder Rippchen bietet er alle Optionen. Zudem lässt sich der Kugelgrill auch zum Räuchern einsetzen, indem Holzchips auf die Kohle gegeben werden. Diese Methode verleiht Fisch, Fleisch oder Käse ein intensives Aroma und macht den Kugelgrill zu einem wahren Alleskönner für kulinarische Abenteuer.
Mit seiner kompakten Bauweise und den oft vorhandenen Rollen ist der Kugelgrill leicht zu transportieren und flexibel einsetzbar. Er passt sowohl in kleine Gärten als auch auf Terrassen und kann bei Bedarf schnell umgestellt werden. Bei kleineren und mittleren Modellen kann man diese auch im KFZ unproblematisch mit in den Park, an den Fluss oder Baggerweiher nehmen. Außerdem ist die Handhabung intuitiv, sodass auch Einsteiger mühelos mit dem Kugelgrill arbeiten können. Durch die übersichtliche Konstruktion und die einfachen Reinigungsschritte bleibt der Aufwand gering, was ihn zu einem idealen Begleiter für regelmäßige Grillabende macht.
Da ein Kugelgrill jedoch nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern auch den ein oder anderen Nachteil, haben wir sowohl die Vorteile als auch die Nachteile nachfolgend noch einmal zusammengefasst:
- Vorteile
- vielseitig
- mobil einsetzbar
- einfache Handhabung
- Nachteile
- sehr begrenzter Platz
- hohe Rauch- und Geruchsentwicklung
4. Einsatzmöglichkeiten eines Kugelgrills
Wie bereits mehrfach erwähnt, ist der Kugelgrill extrem vielseitig. Deshalb wollen wir in diesen Kapiteln auf die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten eines Kugelgrills eingehen.
4.1. Direktes Grillen: Würstchen, Steaks und Gemüse

Beim direkten Grillen sorgt die intensive Hitze für kräftige Röstaromen.
Beim direkten Grillen liegt das Grillgut unmittelbar über der Glut, wodurch hohe Temperaturen direkt ans Grillgut gelangen. Diese Methode eignet sich perfekt für klassische Grillgerichte wie Würstchen, Steaks oder Burger, die schnell gegart und mit Röstaromen versehen werden.
Auch Gemüse wie Zucchini, Paprika oder Maiskolben lassen sich so knusprig anrösten. Durch die direkte Hitze entwickelt das Grillgut eine attraktive Kruste, während es innen zart bleibt.
4.2. Indirektes Grillen: Braten, Rippchen und Hähnchen

Hähnchen lassen sich im Kugelgrill besonders zart und saftig garen, wenn sie bei indirekter Hitze gegart werden.
Für das indirekte Grillen wird die Kohle an den Seiten der unteren Schale positioniert, während das Grillgut in der Mitte platziert wird. Diese Methode eignet sich besonders für größere oder empfindliche Stücke wie Braten, Rippchen oder ein ganzes Hähnchen.
Die gleichmäßige Hitze zirkuliert um das Grillgut und sorgt für ein schonendes Garen, ohne dass etwas anbrennt. Mit dieser Technik gelingen Gerichte, die außen knusprig und innen saftig sind – ideal für längere Garzeiten.
4.3. Räuchern: Fisch, Fleisch und Käse aromatisch zubereiten

Die Art des verwendeten Holzes beeinflusst den Geschmack des Grillguts.
Durch die Zugabe von Holzchips oder Räuchermehl auf die Glut lässt sich der Kugelgrill in einen Smoker verwandeln. Die aufsteigenden Rauchschwaden verleihen Fisch, Fleisch oder Käse ein intensives und charakteristisches Aroma.
Diese Methode eignet sich hervorragend für Lachs, Pulled Pork oder geräucherten Käse. Der Deckel des Kugelgrills hält den Rauch im Inneren, sodass das Grillgut die Aromen vollständig aufnimmt und ein unverwechselbares Geschmackserlebnis entsteht.
Je nach Art der verwendeten Holzchips – etwa Hickory, Apfel oder Kirsche – lassen sich zudem verschiedene Geschmacksrichtungen erzielen. Für optimale Ergebnisse sollte das Grillgut vor dem Räuchern mit einer milden Gewürzmischung oder Marinade vorbereitet werden.
5. Kugelgrill im Vergleich

Im Vergleich zu Gas- oder Elektrogrills bietet der Kugelgrill intensivere Röstaromen. Die Kombination aus offener Flamme und Holzkohle verleiht dem Grillgut einen authentischen, rauchigen Geschmack.
Ein Kugelgrill unterscheidet sich durch seine Bauweise und das Grillen mit Holzkohle deutlich von anderen Grilltypen. Im Vergleich zu einem Gasgrill bietet der Kugelgrill ein authentisches Grillerlebnis mit dem typischen Aroma, das durch die Holzkohle entsteht.
Während Gasgrills schneller einsatzbereit sind und eine präzise Temperaturregelung bieten, steht der Kugelgrill für das traditionelle Grillen mit intensiven Röstaromen.
Gegenüber einem Elektrogrill hebt sich der Kugelgrill durch seine Flexibilität hervor. Ein Elektrogrill eignet sich eher für kleine Balkone oder Orte, an denen offenes Feuer nicht erlaubt ist, während der Kugelgrill sowohl im Garten als auch auf Terrassen vollen Einsatz zeigt. Zudem liefert der Kugelgrill dank der Kohle eine unvergleichliche Geschmackstiefe.
Im Vergleich zu einem Keramikgrill bietet der Kugelgrill eine einfachere Handhabung und ist deutlich günstiger. Keramikgrills punkten mit besserer Wärmespeicherung und vielseitigeren Einsatzmöglichkeiten, eignen sich jedoch mehr für ambitionierte Grillfans.
Der Kugelgrill hingegen ist perfekt für Einsteiger und Hobbygriller, die ein unkompliziertes und dennoch effektives Gerät suchen.
6. Pflege und Wartung eines Kugelgrills
Um möglichst lange Freude an Ihrem Kugelgrill zu haben, sollten Sie ihn regelmäßig reinigen und warten. Hierzu haben wir Ihnen einige Hinweise zusammengefasst.
6.1. Reinigung des Grillrosts und der Kohleschale
Nach jedem Grillen sollte der Grillrost gereinigt werden, um angebrannte Rückstände zu entfernen und die Lebensdauer des Rosts zu verlängern. Es empfiehlt sich, den Grill kurz auf hohe Temperaturen zu erhitzen, damit Fett und Speisereste verbrennen.
Anschließend lässt sich der Rost mit einer Grillbürste oder einem geeigneten Reinigungsmittel problemlos säubern.
Hinweis: Auch die Kohleschale sollte regelmäßig überprüft und von eventuellen Rückständen befreit werden, um eine gleichmäßige Luftzirkulation sicherzustellen.
6.2. Umgang mit Asche und Kohleresten
Die Asche sollte nach jeder Nutzung vollständig entfernt werden, da sie die Luftzufuhr behindern und zu Korrosion führen kann. Ein spezieller Aschebehälter oder ein Auffangsystem erleichtert diesen Vorgang.
Wichtig ist, dass die Asche komplett ausgekühlt ist, bevor sie entsorgt wird. Kohlereste, die noch intakt sind, lassen sich für den nächsten Einsatz wiederverwenden. Dieser sparsame Umgang mit Brennmaterial trägt zur Effizienz des Kugelgrills bei.
6.3. Schutz vor Witterung und richtige Lagerung

Kälte und Feuchtigkeit können die Materialien eines Kugelgrills langfristig beeinträchtigen. Eine regelmäßige Pflege und die richtige Lagerung verlängern die Lebensdauer und verhindern Rostbildung.
Ein Kugelgrill sollte vor Witterungseinflüssen geschützt werden, um Rostbildung und Materialverschleiß zu vermeiden. Eine wetterfeste Abdeckung schützt vor Regen, Schnee und UV-Strahlen. Für eine längere Lebensdauer ist es ratsam, den Grill nach Möglichkeit an einem überdachten Ort zu lagern, besonders während der Wintermonate.
Vor dem Verstauen sollte der Grill gründlich gereinigt und getrocknet werden, damit keine Feuchtigkeit zurückbleibt. Mit diesen Maßnahmen bleibt der Kugelgrill nicht nur optisch ansprechend, sondern auch langfristig funktionsfähig.
7. Zubehör für Kugelgrills: Pizzasteine, Grillkörbe und mehr

Ein Drehspieß ermöglicht eine gleichmäßige Garung von größeren Stücken wie Hähnchen oder Braten. Die darunter platzierte Auffangschale verhindert, dass Fett in die Glut tropft und Flammen entstehen.
Das richtige Zubehör erweitert die Möglichkeiten des Kugelgrills erheblich. Ein Pizzastein verwandelt den Grill in einen Miniatur-Pizzaofen und sorgt für knusprige Böden. Grillkörbe eignen sich hervorragend für empfindliche Speisen wie Gemüse oder Fisch, da sie das Wenden erleichtern und das Grillgut vor dem Durchfallen schützen.
Für das indirekte Garen sind Hitzeschilder oder Tropfschalen unverzichtbar. Weitere praktische Ergänzungen sind Thermometer für die Kerntemperaturmessung, Grillspieße oder sogar Drehspießaufsätze, die den Kugelgrill noch vielseitiger machen. Mit dem passenden Zubehör lässt sich das Potenzial des Kugelgrills voll ausschöpfen.
Zur Autorin
Anja Würfl ist Deutschlands bekannteste Grillerin. Seit 2017 veröffentlicht sie unter „Die Frau am Grill“ auf ihrer Webseite, dem gleichnamigen YouTube-Kanal sowie Instagram-Account Rezepte für Grill und Küche. Als Expertin oft gefragt, sind ihre Rezepte unter anderem schon bei focus.de, Brigitte, merkur.de oder ntv.de erschienen.
Bildnachweise: Adobe Stock/ville, Adobe Stock/karepa, Adobe Stock/Aaron Lee, Adobe Stock/Christin Klose, Adobe Stock/duesV, Adobe Stock/le_moque, Adobe Stock/Dominik, Adobe Stock/Chris, Adobe Stock/Michael (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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