Brille liegt auf aufgeschlagenem Buch.

Lesen ist nicht nur eine Tätigkeit, die viele in ihrer Freizeit ausüben, um dem Alltag zu entfliehen und unterhalten zu werden. Stattdessen sind wir quasi durchgehend damit beschäftigt. Sei es die Kommunikation über E-Mail im Arbeitsalltag, der Nachrichtenaustausch über das Handy, die Angebote im Supermarkt oder einfache Straßenschilder: Ohne es zu merken, verbringen wir viel Zeit mit Lesen.

Nun könnte man meinen, dass ein solch alltäglicher Prozess mit der Zeit routiniert abläuft, ohne dass Sie sich explizit Gedanken darüber machen müssen. Tatsächlich gibt es beim intensiven Lesen, insbesondere am Bildschirm oder von Büchern, aber einige Dinge zu beachten, um die Gesundheit Ihrer Augen beizubehalten. Wir stellen Ihnen einige Hinweise zusammen, die es Ihnen ermöglichen sollen, optimale Lesebedingungen zu schaffen und Ihre Augen zu schonen.

1. Prüfen Sie, ob eine Sehhilfe nötig ist

Viele Menschen setzen beim Lesen auf die Hilfe von Lesebrillen. Diese Sehhilfen können grundsätzlich an ganz unterschiedlichen Zeitpunkten des Lebens notwendig werden.

Einige bemerken ihre Einschränkung der Sehkraft bereits im Kindesalter. Andere müssen erst mit dem fortgeschrittenen Alter zu diesen Hilfsmitteln greifen, um ihre Augen zu schonen.

Doch woran erkennen Sie, dass eine Lesebrille notwendig ist? Es gibt typische Anzeichen, dass die eigene Sehkraft nicht mehr zum Lesen ausreicht:

  • Die Augen ermüden schneller und das Lesen wird zunehmend anstrengend.
  • Die Buchstaben verschwimmen.
  • Selbst nach kurzer Zeit brennen die Augen.
  • Lesen führt zu Kopfschmerzen.
  • Sie können sich das Gelesene nicht oder nur kurz merken.

Treffen eine oder gar mehrere Aussagen auf Sie zu, könnte dies bedeuten, dass Sie eine Lesebrille nutzen sollten. Dies sollten Sie mit Ihrem Augenarzt oder Optiker besprechen.

Junge Frau mit Brille liest in einem Buch.

Auch wenn Sie im Alltag bereits eine Brille tragen, sollten Sie die allgemeinen Empfehlungen für augenschonendes Lesen befolgen.

Lesebrillen sind dafür bekannt, früher oder später von jedem Menschen gebraucht zu werden. Das Phänomen der schwindenden Sehkraft ist auch als Alterssichtigkeit bekannt und tritt, je nach täglicher Belastung und körperlicher Verfassung, häufig ab einem Alter von etwa 40-45 Jahren auf.

2. Unsere Tipps für augenfreundliches Lesen

Ob mit oder ohne Lesebrille: Wenn Sie beim Lesen Ihre Augen schonen möchten, ist die richtige Beleuchtung essenziell. Dabei sollten Sie sowohl direkte als auch indirekte Lichtquellen nutzen.

Die direkte Lichtquelle ist im besten Fall eine Leselampe, die von oben und leicht seitlich auf das Buch scheint. Dadurch entstehen keine Schatten von den Buchseiten oder von Ihrer Hand, mit welcher Sie das Buch halten.

Eine indirekte Lichtquelle dient dem Helligkeitsausgleich. Nutzen Sie nur eine Leselampe, kann im Vergleich zu Ihrer übrigen Umgebung ein starker Kontrast entstehen. Eine Hintergrundbeleuchtung, die Sie dämmen und möglichst individuell anpassen können, gleicht diesen aus.

Hinweis: Nicht nur die Art der Beleuchtung, auch die Lichtfarbe sollten Sie sorgfältig auswählen. Warmes Licht kann zu Ihrer Entspannung beitragen und die Belastung Ihrer Augen verringern.

Augentropfen für feuchte Augen

Wenn Sie unter trockenen Augen leiden und bewusstes Blinzeln allein nicht ausreicht, können Sie auf Augentropfen zurückgreifen. Achten Sie dabei darauf, nur hochwertige Augentropfen ohne Konservierungsstoffe zu verwenden.

Außerdem können Sie auf bewusstes Blinzeln für mehr Feuchtigkeit setzen. Bewusst blinzeln bedeutet dabei, sich für einige Sekunden ausschließlich darauf zu konzentrieren und absichtlich häufiger als gewöhnlich zu blinzeln. Das ist nicht nur beim Lesen hilfreich und gesund, sondern kann auch im Alltag dabei helfen, trockenen und müden Augen entgegenzuwirken.

Arbeiten Sie häufig und über mehrere Stunden mit Bildschirmen an Ihrem Arbeitsplatz, sollten Sie die 20-20-20-Regel befolgen. Ein positiver Nebeneffekt davon ist nicht nur, dass Sie Ihre Augen schonen, sondern auch, dass Sie an regelmäßige Pausen denken. Besonders an stressigen Arbeitstagen eignen sich diese zum Durchatmen und zur Neuorientierung.

20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten sollten Sie den Blick vom Monitor abwenden. Schauen Sie eine Person oder einen Gegenstand an, welcher sich mindestens 20 Fuß (entspricht etwa 6 Metern) entfernt befindet. Darauf sollten Sie sich 20 Sekunden konzentrieren, bevor Sie den Blick wieder auf den Bildschirm richten.

Insbesondere, wenn Sie künstliches Licht zum Lesen verwenden, kann dieses auf Dauer Ihre Augen stark beanspruchen. Da die Jahres- oder Tageszeit eine natürliche Beleuchtung aber nicht unbedingt möglich machen, müssen Sie hier einen Kompromiss finden.

3. Digitales Lesen: Sind E-Reader schädlicher als klassische Bücher?

Wenn Sie ein echter Bücherwurm sind, haben Sie sicher bereits über die Nutzung eines E-Readers nachgedacht oder besitzen sogar schon einen. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ob ein E-Reader umweltfreundlicher ist als ein gedrucktes Buch und ab wann sich der Einsatz eines solchen Gerätes wirklich lohnt.

In Fragen der Gesundheit gibt es aber noch andere Punkte, die hinsichtlich des Lesens von E-Readern von Interesse sind. Denn häufig kommt die Frage auf, ob das Lesen mit E-Readern den Augen schadet. Schließlich weiß man, dass man niemals zu lange auf einen Bildschirm schauen sollte – da kann das Lesen doch keine Ausnahme sein.

E-Reader vor einem Stapel gedruckter Bücher.

Wenn Sie regelmäßig viele Bücher lesen, können Sie mit einem E-Reader einiges an CO2 einsparen.

Aber es gibt eine gute Nachricht: Sie müssen das digitale Lesen nicht vermeiden, um Ihre Augen zu schonen. Denn tatsächlich belegen diverse Studien, dass das Lesen von E-Readern den Augen nicht automatisch schadet.

Denn anders als die Bildschirme an Ihrem Arbeitsplatz verwenden E-Reader eine besondere Technologie, das E-Ink-Display. Im Gegensatz zum LCD-Bildschirm, den Computer und Laptops verwenden, ist dieses Display deutlich schonender für Ihre Augen.

Allerdings muss hier auf den richtigen Umgang geachtet werden. Alle Tipps, die für das Lesen von gedruckten Büchern empfohlen werden, sowie entsprechende Ergänzungen sind bei E-Readern genauso zu beachten:

  • Achten Sie auf die richtige Beleuchtung.
  • Stellen Sie das Display nicht zu hell ein.
  • Wählen Sie die für Sie passende Schriftart und Buchstabengröße (welche Sie auf eine Distanz von mindestens 30 Zentimetern erkennen).
  • Machen Sie regelmäßig Pausen.
  • Blinzeln Sie genug und bewusst.
Frau liest auf Ihrer Couch in einem großen Buch, auf das eine Leselampe leuchtet.

Unterschätzen Sie die Bedeutung der richtigen Lichtquelle nicht – Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe.

Bildnachweise: Adobe Stock/jelena990, Adobe Stock/Drobot Dean, Adobe Stock/joostverbeek, Adobe Stock/Ejatu Shaw (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)