
Hardshell lässt keinen Tropfen durch.
3.1. Die sind doch nicht ganz dicht!
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. So lautet das deutsche Sprichwort. In einem Hardshelljacken-Test sollte die Wasserdichtigkeit ein wichtiges Kriterium sein. Sie lässt sich anhand einer europäischen Norm ablesen.
Die sogenannte Wassersäule wird in Millimetern angegeben ermittelt, indem die Außenseite des Stoffes mit einem steigenden Wasserdruck konfrontiert wird. Der Druck, an dem der erste Tropfen Wasser nach innen dringt, wird mit der Wassersäule angegeben.
Während ein Material in Deutschland gemeinhin ab 1.500 mm als wasserdicht gilt, legt die EMPA (Eidgenössische Material- und Prüfungsanstalt) in der Schweiz erst bei einem Wert von 4.000 mm Wasserdichtigkeit an.
Für qualitativ gute Regenbekleidung sollten Sie mindestens bei 10.000 mm anfangen. Manche Hersteller bieten jedoch auch eine Wassersäule von bis zu 25.000 mm.
Gleichzeitig reicht ein dichter Stoff nicht aus, um trocken zu bleiben. Die besten Hardshelljacken dürfen auch durch die Nähte und Reißverschlüsse kein Wasser durchlassen. Halten Sie daher nach getapten oder geschweißten Nähten Ausschau. Auch die Reißverschlüsse sollten extra versiegelt oder laminiert sein. Manche bedeckt auch eine Abschlussleiste des Stoffes.

3.2. Wohltemperierter Tragekomfort: Lästiges Schwitzen und Frieren vermeiden
Mehr ist manchmal tatsächlich mehr
Bei einem Hardshelljacken-Vergleich lässt sich die beste Jacke nicht durch die Anzahl der Zusatzfunktionen bestimmen. Doch bei anstrengenden Unternehmungen verschaffen zusätzliche Ärmel- oder Achselschlitze Abhilfe bei der Durchlüftung. Je nach Bedarf lassen die sich durch einen Reißverschluss öffnen und schließen.
Auch für die Atmungsaktivität gibt es bei Bekleidung einen Richtwert, nämlich die Dampfdurchlässigkeit. Diese wird in Gramm pro Quadratmeter Stoff angegeben. Einen Wert von 5.000 sollte eine Hardshelljacke mindestens mitbringen, damit man sich darin nicht wie in einer Sauna fühlt.
Qualitative Jacken fangen bei 10.000 an und gehen sogar bis zu 15.000 g/m²/24h.
Für einen erhöhten Tragekomfort besitzen die meisten Hardshelljacken eine leichte Netzfütterung in der Innenseite, entweder ausschließlich im Brustkorb-Bereich oder sogar bis in die Ärmel. Dadurch liegt der feste Stoff nicht direkt auf der Haut.
Tipp: Für den Winter sind Hardshelljacken nicht geeignet. Beim Kauf ist deshalb darauf zu achten, zu einer Nummer größer zu greifen. Hardshelljacken für Damen und Herren sind nicht dick gefüttert und brauchen keinen Wärmespeicher am Körper aufzubauen. Im Gegenteil zu Softshelljacken müssen sie daher nicht enganliegend sitzen. An kühleren Tagen oder im Skiurlaub empfiehlt es sich unbedingt, Hardshelljacken mit einer wärmenden Schicht, wie einer Thermojacke oder Fleecejacke, zu kombinieren.
3.3. Beschichtung oder Membran? Wir checken die Lage
Hardshelljacken werden in zwei Kategorien aufgeteilt. Sie sind entweder mit einer Beschichtung oder mit einer Membran ausgestattet. Für welche Sie sich entscheiden sollten, kommt auf den Einsatzbereich Ihrer Hardshelljacke an.

Neben einem hochwertigen Obermaterial halten versiegelte Reißverschlüsse das Wasser draußen.
Bei einem Teil der Jacken trifft man auf eine sogenannte Polyurethan-Beschichtung (PU), die auf den Oberstoff aufgetragen wird. Hersteller benutzen meist eigene Beschichtungen, wie The North Face und ihre Hyvent-Beschichtung oder Jack Wolfskin und die Texapore. Die Marke Vaude stellt die eigene Beschichtung mit dem Namen Ceplex active her. Beschichtungen kosten weniger in der Produktion, weshalb die Jacken damit ebenfalls preiswerter erhältlich sind. Obwohl sie bis zu vier Jahre halten sollen, können Beschichtungen schnell beschädigt werden.
Aus dem Grund verwenden andere Hersteller eine Membran, die durch Wärme mit dem Oberstoff verbunden wird (Laminat). Deren Poren sind groß genug, um den Wasserdampf von innen nach außen zu lassen. Gleichzeitig sind sie zu klein, um Wassertropfen von außen durchdringen zu lassen.
Ein bekanntes Membran-Gewebe trägt den Titel Gore-Tex bzw. Gore-Tex Pro. Es ist bei Marken wie Arc’teryx oder Mammut zu finden. Auch in dem Bereich stellen viele Hersteller ihre eigenen Materialien her. Vaude setzt auf gleich zwei Varianten, die Ceplex-pro-Membran und die Ceplex-advanced-Membran.
Membranen sind im Vergleich abriebfester. Daher sind sie besser als Wander-, Bergsteiger-, Trekking- oder generelle Sportjacke geeignet, wenn man dabei eine schwere Ausrüstung trägt. Gleichzeitig sind Hardshelljacken mit Membranen generell teuer.
Im Folgenden haben wir noch einmal die Vor- und Nachteile einer Hardshelljacke mit integrierter Membran zusammengestellt:
Vorteile- robuster
- rucksacktauglicher
- längere Lebensdauer
- längere Wasserfestigkeit
- höhere Atmungsaktivität
Nachteile- teurer
- mitunter schwerer
Im Allgemeinen können Ihnen bei der Kaufberatung drei verschiedene Arten mit Membran angeboten werden: mit 2 Lagen, 2,5 Lagen oder 3 Lagen.

Den Schirm einfach fliegen lassen: Eine mehrlagige Hardshelljacke lässt Sie nicht im Stich.
Die drei Lagen bestehen aus der Membran in der Mitte, dem Oberstoff außen und dem Futter innen. Durch Laminierung wird alles am Ende zu einer Schicht. Die Membran wird dadurch gut geschützt und die Regenjacke ist besonders robust und rucksacktauglich. Bei Outdoor-Aktivitäten währt die dreilagige Hardshelljacke am längsten.
Bei zwei Lagen werden die Membran und der Oberstoff verklebt, während das Futter innen lose eingehängt wird. Diese Variante ist weniger robust, dafür aber atmungsaktiver.
Bei der etwas kuriosen Bezeichnung der zweieinhalb Lagen handelt es sich nicht um eine halbe Lage in eigentlichen Sinne. Statt des Futters befindet sich hier eine weitere, dünne Schutzschicht, etwa eine Karbonschicht. Das macht die Produkte leichter, doch auch weniger beständig.
Besonders bei Touren mit schweren Rucksäcken sollte man einen guten Kompromiss zwischen Robustheit und einem niedrigen Gewicht finden, um die Jacke kompakt zusammenzufalten und im Gepäck verstauen zu können, ohne dass sie viel Platz wegnimmt.

Für sportliche Aktivitäten eignet sich besonders eine abriebfeste Hardshelljacke mit Membran, zum Beispiel aus dem Gore-Tex-Gewebe.
3.4. Marken und Hersteller
Es gibt viele bekannte Marken, die hochwertige Hardshelljacken für Damen und Herren im Handel anbieten. Dazu gehören Outdoor-Marken wie Jack Wolfskin, Haglöfs und Mammut. Die Qualität und der Name haben ihren Preis: Häufig liegen die Funktionstextilien im oberen Preissegment.
Besonders online konnten sich jedoch auch Marken wie The North Face und Vaude durchsetzen, die Hardshelljacken günstiger und trotzdem qualitativ herstellen. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die wichtigsten Marken und Hersteller, von denen einige ebenfalls in unserer Produkttabelle zu finden sind.
- Jack Wolfskin
- The North Face
- Nike
- Mammut
- Schöffel
- Arc’teryx
- Haglöfs
- Vaude
- Salewa
- Marmot
- Mountain Equipment
- Fjällräven
- Patagonia
- McKinley
- Cox Swain
Vergleich.org empfiehlt: Ein Hardshelljacken-Vergleichssieger sollte eine hohe Wasserdichtigkeit mitbringen, zugleich jedoch Atmungsaktivität gewähren. Zusätzlich eingesetzte Belüftungsschlitze, die sich auf- und zuzippen lassen, helfen bei extremer Anstrengung. Wenn Sie ein hochwertiges Modell möchten, wählen Sie im Idealfall ein robuste Outdoorjacke mit Membran.
Um eine wasserfeste, dünne und ultraleichte Regenjacke zu bekommen, reicht ein Modell mit Beschichtung aus. Da kann man am Preis sparen, sollte das Kleidungsstück jedoch nicht zu sehr belasten. Achten Sie in jedem Fall auf den extra Schutz bei Nähten sowie Reißverschlüssen. Möglichst leichte Jacken lassen sich außerdem kompakt wieder im Rucksack oder der Tasche verstauen.
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