Kleiner Französischkurs
Der Name des EM-Balls „Beau Jeu“ ist französisch für „schönes Spiel“. Für Lautschriftkundige: Die Aussprache lautet [bo: ?ø]
1.1. Eigenschaften und Design
Nachdem in der EM-Qualifikation noch mit einem anderen Ball gespielt wurde, wurde der offizielle EM-Ball 2016 bereits am 13. November in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt. Eingesetzt wird er jedoch erst bei den Spielen der Fußball-EM 2016. Alle für dieses Turnier qualifizierten Mannschaften haben den Ball zur Verfügung gestellt bekommen, um mit ihm trainieren und sich an seine Eigenschaften gewöhnen zu können.
Der EM-Fußball besteht, wie sein Vorgänger der WM 2014, aus sechs Panels, die jeweils einem vierblättrigen Propeller ähneln. Seine Oberfläche ist von vielen kleinen Noppen überzogen, welche die Aerodynamik positiv beeinflussen sollen.

Offizieller EM-Ball 2016: Der Beau Jeu von Adidas.
Auf der Oberfläche befinden sich Applikationen, die in den Farben der Tricolore gehalten sind. Durch verschiedene übereinander gelagerte Farbelemente sind die Buchstaben E, U, R und O sowie die Zahlen 2, 0, 1, und 6 abgedruckt.
Für den Privatanwender gibt es den EM-Ball 2016 in verschiedenen Ausführungen: Der Original-Spielball ist als High-Tech-Produkt recht preisintensiv. Für das gelegentliche Spielen eignet sich auch die so genannte Replica-Ausführung. Dabei wird auf die so genannte „syntaktische Schaumschicht“, welche die Oberfläche des Balles weicher macht, verzichtet. Auch die Nähte sind etwas weniger wertig ausgeführt.
1.2. Geschichte der Turnierbälle
Seit dem Jahr 1970 beliefert der deutsche Sportartikelhersteller Adidas die großen Fußballturniere mit Bällen. Dabei ist dem Unternehmen schon so mancher stilbildender Wurf gelungen. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 stellte Adidas einen Ball vor, der aus 32 kleinen Lederstücken – sogenannten Panels – zusammengesetzt war. Die Panels hatten einen fünf- bzw. sechseckigen Grundriss. Während die fünfeckigen (pentagonalen) Panels schwarz gehalten waren, waren die sechseckigen (hexagonalen) weiß. Die ikonische Form und Farbgebung gilt bis heute als der Prototyp des Fußballs. Sogar das C60-Molekül, eine der Struktur nach ähnliche chemische Verbindung, wird umgangssprachlich „das Fußball-Molekül“ genannt.

Ein Fussball klassischen Designs zappelt im Netz.
Nachdem die Form des Fußballs neu erfunden war (vorher wurden Fußbälle ähnlich den heutigen Volleybällen aus länglichen Panels zusammengesetzt), brachen sich weitere Innovationen in Form der offiziellen Turnierbälle Bahn. Im Jahr 1982, bei der Fußball-WM in Spanien, wurden zum ersten Mal wasserdichte Nähte verwendet, sodass sich das Gewicht des Balls auch bei erhöhter Luftfeuchtigkeit (vulgo: Regen) nicht zu stark erhöht.
Bei der WM 1986 in Mexico wurde zum ersten Mal ein Ball eingesetzt, der vollständig aus synthetischen Materialien bestand. So konnte die Wasseraufnahme und damit die Gewichtszunahme bei Regen weiter verringert werden. In der Folge wurden weitere Innovationen vorgenommen: Eine Schaumschicht aus Polyethylen sorgte ab 1994 für besondere Energierückgabe. Der EM-Ball aus dem Jahr 2004 hatte zum ersten Mal verklebte statt vernähte Schnittstellen, sodass die Wasseraufnahme weiter verringert wurde. Ab 2006 wurde die Emanzipation von der klassischen Fulleren-Form (geometrisch gesehen ein Ikosaederstumpf) vorangetrieben. Im Jahr 2010 bekam der WM-Ball eine neue Oberflächenstruktur. Statt einer glatten Oberfläche verfügen die Bälle nun über eine angeraute Haut, die über viele kleine Noppen verfügt.
Neben den Europa- und Weltmeisterschaften rüstet adidas auch die Bundesliga und die Champions League mit Bällen aus. Auch für die Europameisterschaft in Frankreich wurde wieder ein eigenes Spielgerät entwickelt, das im November 2015 vorgestellt wurde.
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