Ein Arzt hält ein Tablet in der Hand. Von diesem wird eine Darstellung eines Menschen und Analyse-Ergebnissen projiziert. Im Vordergrund zieht sich eine DNA-Helix durch das Bild.

Die Begeisterung für individuell zugeschnittene Lifestyle-Konzepte hat in den letzten Jahren immer mehr Zuwachs gefunden. Nach der Welle der Fitness-Tracker und Gesundheits-Apps gewinnt nun die DNA-Analyse an Beliebtheit. Sie ermöglicht tiefere Einblicke in den eigenen Körper und kann dabei helfen, Ernährung, Training, Hautpflege und sogar Schlafmuster zu optimieren.

Technisch gesehen analysieren diese Tests bestimmte Gensequenzen und leiten darauf basierend personalisierte Empfehlungen ab. Die Grundlage für zuverlässige Resultate sind dabei hochwertige Oligonukleotide für die DNA-Synthese. Es gibt verschiedene Oligo-Anbieter, die Sie miteinander vergleichen können. So finden Sie Labore, die präzise, vertrauensvolle und ethisch vertretbare Analysen garantieren können.

Im folgenden Ratgeber thematisieren wir, in welchen Bereichen eine DNA-Analyse gewinnbringend eingesetzt werden kann und inwiefern Sie damit Ihren Schlaf, Ihre Haut oder Ihr Wohlbefinden fördern können.

1. Was die DNA im Alltag wirklich verrät

DNA-Tests bzw. -Analysen wurden von Privatpersonen bis vor Kurzem meist nur in der Ahnenforschung genutzt. Sie liefern jedoch auch Erkenntnisse über Gene, die unsere alltäglichen Eigenschaften prägen.

Statt medizinischer Diagnosen geht es hierbei allerdings eher um kleine, aber wirksame Lebensstil-Anpassungen. Das CYP1A2-Gen zum Beispiel bestimmt, wie schnell Sie Ihren Morgenkaffee abbauen, während ACTN3 Hinweise auf Ihre sportliche Veranlagung gibt.

Der Prozess einer solchen Analyse gestaltet sich unkompliziert:

  • Speichelprobe abgeben,
  • kurz warten
  • und schon liegen die Ergebnisse vor.

Im besten Fall ermöglichen die gewonnenen Erkenntnisse kleine, effektive Anpassungen an die eigenen genetischen Besonderheiten.

Achtung: Bei solch sensiblen Daten wie Ihrer DNA ist Vorsicht geboten. In Europa schützt zwar die DSGVO die Verbraucher, aber die Seriosität der Anbieter schwankt erheblich. Nutzen Sie daher nur verifizierte Dienstleister mit CE-Kennzeichnung oder ISO-Zertifizierung, die transparent kommunizieren, wie sie Ihre Informationen nutzen bzw. speichern und ob sie diese an Dritte weitergeben. Der Datenschutz sollte hierbei höchste Priorität erhalten.

2. Wie kann eine DNA-Analyse bei der Ernährung und Fitness helfen?

Vor allem in der Ernährung entwickeln sich mithilfe der DNA neue Ansätze. Statt pauschaler Empfehlungen erhalten Nutzer Tipps, die auf Genen wie FTO basieren, die in direkter Verbindung mit der individuellen Fettverbrennung stehen.

Eine genetisch angepasste Ernährung kann die Gewichtsabnahme beeinflussen, da Sie die Bedürfnisse und Gegebenheiten Ihres Körpers leichter nachvollziehen und so Ihre Ernährung gezielter umstellen können. Gerade für Berufstätige mit knappem Zeitbudget kann dies sehr vorteilhaft sein, da sie ihre Mahlzeiten effektiver planen können.

Hinweis: Die Datenlage zum Zusammenhang zwischen Genetik und Gewichtsverlust kann bis jetzt noch nicht bestätigen, dass durch eine DNA-Analyse ein starker Effekt auf den Abnehmprozess erzielt wird. Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung sollte daher in jedem Fall verfolgt werden, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

In Bezug auf das Training können Sie mithilfe der DNA-Analysen herausfinden, ob Ihr Körper eher für Ausdauer oder für Kraftübungen gebaut ist. Das PPARG-Gen verrät beispielsweise, wie der Körper auf bestimmte Belastungen reagiert.

Fitnessstudios haben den Trend längst aufgegriffen und kooperieren mit Testanbietern, um das Training auf den eigenen Körper abzustimmen. Jedoch sind wissenschaftliche Belege, die einen signifikanten Effekt beweisen, auch in diesem Bereich noch nicht ausreichend vorhanden. Eindeutige Aussagen sind daher zu diesem Zeitpunkt schwer zu treffen.

Gene sind zudem nicht alles. Die Umwelt spielt mindestens eine genauso große Rolle und sollte ebenso Beachtung finden wie Ihre körperlichen Voraussetzungen. Beispielsweise können Krankheiten oder Stress das Immunsystem belasten und so für geringere Leistungen beim Training verantwortlich sein. Ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung und ein guter Ausgleich für den Alltagsstress sind damit essenziell für einen gesunden Lebensstil.

Eine Frau und ein Mann joggen in der Natur.

Regelmäßiges Training kann Stress reduzieren und sich dadurch positiv auf die mentale und körperliche Gesundheit auswirken.

3. Welche Hinweise lassen sich für die Hautpflege und den Schlaf ableiten?

Auch bei der Haut und dem Schlaf, die für unser Wohlbefinden zentral sind, helfen genetische Erkenntnisse. Im Bereich der Hautpflege untersuchen Tests Gene wie

  • MC1R, zuständig für die Pigmentierung
  • oder COL1A1, verantwortlich für Kollagen,

wodurch Sie sich für Pflegeprodukte entscheiden können, die ideal zu Ihrer Haut passen.

Mithilfe der DNA-Analyse können Sie nicht nur aktuelle Hautprobleme identifizieren, sondern auch Präventionsmaßnahmen ableiten. Beispielsweise können Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Rosazea durch die Analyse Ihrer DNA bereits vor dem Eintreten erkannt werden. Auf diese Weise können Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen, die den Verlauf mildern.

Außerdem können Sie z. B. erkennen, wie gut Ihre Kollagenbildung ausgeprägt ist und welche Produkte und Vorsorge möglicherweise hilfreich sind, um die Hautalterung zu verlangsamen.

Auch unsere Schlafgewohnheiten lassen sich mit DNA-Tests optimieren. Laut einer Umfrage des Robert-Koch-Instituts von 2022 leiden 22 % der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 unter Schlafschwierigkeiten. Bei den 18- bis 31-Jährigen liegt der Anteil an Personen mit Schlafschwierigkeiten bei 19,6 %. Weibliche Personen sind dabei signifikant häufiger betroffen als männliche Personen. Eine Lösung für einen verbesserten Schlaf kann daher für sehr viele Personen hilfreich sein.

Eine Frau, die nicht schlafen kann, sitzt im Bett.

Ungünstige Umweltfaktoren wie Lärm oder der Wohnort sowie soziale oder mentale Probleme können Schlafstörungen auslösen. Bei anhaltenden Problemen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

DNA-Tests können Varianten im CLOCK-Gen aufdecken, das unseren Biorhythmus steuert. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Morgenmenschen, Abendmenschen und Zwischentypen. Die Gene, die den Chronotypen bestimmen, beeinflussen, wie sich der Körper an den Tagesrhythmus anpasst.

Wenn Sie wissen, zu welcher Gruppe Sie gehören, können Sie Ihren Schlafrhythmus an die Präferenzen Ihres Körpers anpassen. Eine zusätzliche ärztliche Schlafdiagnose kann sinnvoll sein, um die Ergebnisse der DNA-Analyse umfangreich zu verifizieren.

Tipp: Auch eine gute Schlafhygiene kann Ihre Schlafqualität erheblich verbessern. Achten Sie darauf, dass Ihr Schlafzimmer kühl, dunkel und ruhig ist. Beziehen Sie zudem regelmäßig Ihr Bett frisch und reinigen Sie Ihre Matratze, um eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen.

4. Ein Blick nach vorn: Genetik als Werkzeug, nicht als Orakel

Die DNA-Analyse ist mittlerweile mehr als ein kurzlebiger Lifestyle-Hype. Der Markt wächst rasant, aber ein kritischer Blick auf Anbieter und Aussagekraft bleibt wichtig. Künftig könnten allerdings Verknüpfungen mit KI und Smartwatch-Daten noch genauere Empfehlungen ermöglichen.

Die Genetik liefert spannende Einblicke, kann aber nur einen Teil des großen Ganzen abdecken. DNA-Tests werden zukünftig aber vermutlich leichter zugänglich werden. Das Umfeld, persönliche Routinen und soziale Gegebenheiten spielen im Alltag ebenso eine Rolle wie die genetischen Voraussetzungen, weshalb auch diese stets im Hinterkopf behalten werden sollten.

Bedenken Sie außerdem, dass die DNA-Tests zwar Hinweise und Empfehlungen geben können, eine ärztliche Beratung oder Diagnose jedoch nicht ersetzen. Eine Überinterpretation sollte daher vermieden werden. Sprechen Sie möglichst mit einem Arzt über die Ergebnisse, der diese für Sie einordnen kann – insbesondere wenn Sie Fragen haben oder medizinische Auffälligkeiten bei sich feststellen.

Eine Person stellt ein Fläschchen mit einer DNA-Probe in einen Behälter mit weiteren Proben.

Zukünftig könnte die Wissenschaft weitere Forschungsergebnisse erzielen, die eine Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen.

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