Das Wichtigste in Kürze
  • ACHTUNG: Dieser Test wurde bereits im Dezember 2015 veröffentlicht. Einige Anbieter und Angaben sind daher unter Umständen nicht mehr aktuell.
  • In unserem Vergleich unterscheiden wir zwischen Kochboxen – häufig auch Essensboxen genannt – , die nur Zutaten enthalten und bei denen der Kunde selber kochen muss, und solchen Lieferservices, bei denen die Gerichte bereits vorgekocht beim Kunden ankommen – er muss sie nur noch nach Anleitung erwärmen.
  • Testsieger wird Kochzauber: Die Qualität ließ im Test nichts zu wünschen übrig. Die Rezepte waren ausgefallen und teilweise recht anspruchsvoll, überzeugten am Ende aber auch geschmacklich. Zudem war der Portionspreis bei Kochzauber niedriger als bei den anderen Anbietern.
  • Wer nicht selbst kochen will, aber ein Menü wie im Restaurant servieren möchte, für den ist Eating with the Chefs die richtige Wahl. Die Menüs werden von Spitzenköchen kreiert, die Einzelbestandteile werden vakuumverpackt geliefert. Je nach Gericht müssen sie dann nur noch im Ofen oder im Wasserbad erwärmt und serviert werden.

Kochboxen Test
Kochen ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch selbst, wer gern kocht, sieht sich oft damit konfrontiert, dass gerade für ausgefallene Rezepte der Aufwand beim Einkaufen sehr groß ist. Gewürze etwa gibt es selten in Kleinstmengen und exotische Gemüse- oder Obstsorten sind nicht in jedem x-beliebigen Supermarkt erhältlich.

An diesem Punkt setzen Kochboxen wie die von HelloFresh, Kochhaus, kochzauber oder Marley Spoon an, die man im Internet bestellen kann. Sie liefern Rezepte und die dafür benötigten Lebensmittel direkt zum Kunden nach Hause. Dieser muss also nur noch selbst kochen.

Ein etwas anderes Konzept verfolgen EatFirst und Eating with the Chefs. Hier werden Gerichte von Spitzenköchen kreiert und fertig gekocht ausgeliefert. Zuhause muss das Essen nur noch erwärmt und serviert werden – fertig.

Im Dezember 2015 haben wir die Kochboxen der folgenden Anbieter getestet: HelloFresh, EatFirst, Marley Spoon, kochzauber und Eating with the Chefs. Dezember 2016 erweiterten wir unseren Kochboxen Test noch um die Kochbox von Kochhaus. Für uns stand im Vordergrund, zu prüfen, wie gut die Angebote tatsächlich sind und für wen sich die Kochboxen und Lieferservices überhaupt eignen.

1. Wie funktioniert das mit den Kochboxen aus dem Internet?

Alles was man braucht: Die Zutaten für die enthaltenen Rezepte werden in der Kochbox geliefert.

Alles was man braucht: Die Zutaten für die enthaltenen Rezepte werden in der Kochbox geliefert.

Kochboxen sollen das Kochen leichter machen – indem Sie den Einkauf der Zutaten komplett übernehmen. Kein umständliches Suchen nach den richtigen Zutaten, kein Schlangestehen an der Kasse und kein Schleppen schwerer Einkaufstüten. Stattdessen bekommt man zu einem festgelegten Zeitpunkt eine Box geliefert. Diese enthält – je nach Anbieter – zwei bis drei Rezepte für mindestens zwei Personen, und alles, was man für deren Zubereitung braucht. Fast alles, muss man sagen, denn ein gewisser Teil an Zutaten, die jeder im Haus haben sollte, wird vorausgesetzt. Diese sogenannten Basiszutaten wie Salz und Pfeffer unterscheiden sich je nach Rezept, aber auch je nach Anbieter.

Die Boxen werden im Internet bestellt, wobei man in der Regel ein Abonnement abschließt. Man erhält damit in einem festgelegten Lieferrhythmus (meist wöchentlich) neue Boxen mit neuen Gerichten. Die Zutaten sind im besten Fall frisch oder haben sogar Bio-Qualität. Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, werden in dafür vorgesehenen Kühltaschen mit Kühlakkus geliefert, damit sie sich halten, bis sie in den heimischen Kühlschrank wandern.

Besonders praktisch ist, dass man stets die passenden Mengen der Produkte erhält. Man muss also keine großen Packungen mit teuren Gewürzen kaufen, die man dann nicht aufbraucht.

Der Kunde bereitet die Gerichte nach Rezept zu. Dies soll maximal 45 Minuten dauern, bis das fertige Essen serviert werden kann. Die Rezepte variieren je nach Anbieter, von klassischer Hausmannskost über Italienisch bis hin zu exotischen Gerichten aus dem Nahen Osten ist alles vertreten. Die Boxen richten sich hauptsächlich an kochbegeisterte Laien und Menschen mit wenig Erfahrung in der Küche, sodass die Anleitungen normalerweise leicht zu bewältigen sind.

kochbox-inhalt

Daneben gibt es aber auch Lieferservices, die dem Kunden die Zubereitung der Gerichte quasi vollständig abnehmen. Dabei wählt man online ein Menü, ähnlich wie bei einer Speisekarte im Restaurant. Die Gerichte werde von Spitzenköchen entwickelt. Fertig zubereitet werden sie deutschlandweit geliefert. Die einzelnen Bestandteile sind in der Regel separat verpackt und müssen zuhause nur erwärmt und serviert werden.

Damit erhält der Kunde ein Essen in Restaurantqualität, ohne dafür ins Restaurant zu gehen. Anders als bei den Boxen handelt es sich hier in der Regel nicht um feste Abonnements. Die wählbaren Menüs stehen ein oder zwei Wochen fest und können an jedem Wochentag geliefert werden. Praktisch ist der Service auch für Singles, denn im Gegensatz zu den klassischen Kochboxen werden in der Regel einzelne Portionen geliefert.

2. Wie schneiden die Anbieter im Vergleich ab?

2.1. Kochzauber

Vollständig: Keine Zutat hat bei der Lieferung der Kochzauber-Box gefehlt.

Vollständig: Keine Zutat hat bei der Lieferung der Kochzauber-Box gefehlt.

Der Testsieger in unserem Kochboxen Vergleich heißt Kochzauber. Es gibt vier verschiedene Boxen zur Auswahl: die Original-Box, eine vegetarische Box, eine Familienbox und eine Box für kalorienbewusste Ernährung. Die enthaltenen Gerichte können nicht selbst ausgewählt werden. Man erhält allerdings immer vorab eine Information, um welche Rezepte es sich handelt. Sagt einem eine Box einmal gar nicht zu, kann man die Lieferung einfach pausieren. Auch ein flexibler Wechsel zwischen den vier verschiedenen Boxen ist problemlos möglich.

Die Original- und die Veggie-Box gibt es jeweils für 2 oder für 4 Personen und enthält je drei Gerichte. Die Box für Kleine Helden richtet sich speziell an Familien mit Kindern zwischen 2 und 8 Jahren und reicht insgesamt für 3 bis 4 Personen. Die Weight Watchers Box enthält speziell auf das Abnehmprogramm abgestimmte Gerichte für 2 Personen, sowie einen Snack. Die Lieferung erfolgt immer mittwochs oder freitags.

Original- / Veggie-Box Kleine Helden Box Weight Watchers Box
Inhalt 3 Gerichte für 2 oder 4 Personen 3 Gerichte für 3 bis 4 Personen 3 Gerichte für 2 Personen + Snack
Preis 2 Pers.: 37,99 €
4 Pers.: 57,99 €
47,99 € 38,99 €
Das fertige Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwiebelröstbraten mit Möhrengemüse und Kartoffelstampf.

Das fertige Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwiebelröstbraten mit Möhrengemüse und Kartoffelstampf.

In unserer Kochboxen Test waren drei Gerichte enthalten:

  • Zwiebelrostbraten mit Petersilien-Möhren-Gemüse und Kartoffelstampf
  • Gebratene Kasslersteaks und Speckknöpfle mit Sauerkraut und Senfsauce
  • Trüffel-Ricotta-Ravioli mit Zucchinispänen, Rucola und roten Zwiebeln

Geliefert wird eine große Papp-Kiste. Alle Zutaten, die in der Box enthalten waren, bestanden den Frischetest. Das Gemüse war knackig, die Kräuter nicht welk. Das Fleisch war sicher vakuumiert und kam in einer extra Kühltasche verpackt. Die Zutaten waren vollständig. Kritik gibt es hinsichtlich der benötigten Basiszutaten: Während etwa Senf in kleinen portionierten Tütchen mit zur Lieferung gehörte, zählt bei Kochzauber auch Rotwein zu den Basiszutaten. Da man vor der Lieferung informiert wird, was man zum Kochen im Hause haben sollte, kann man diesen aber auch rechtzeitig besorgen.

Die Rezepte ließen sich gut nachkochen. Die Arbeitsanweisungen waren kleinschrittig und genau. Der Schwierigkeitsgrad war allerdings doch recht unterschiedlich. Laut Rezept sollte man 35 Minuten für den Zwiebelrostbraten brauchen – sportlich, selbst für geübte Köche. Wir haben im Test etwa 10 Minuten länger gebraucht. Die Kasslersteaks wiederum landeten bereits nach 18 Minuten komplett fertig auf dem Teller. Die Rezepte zeichneten sich durch den gewissen Pfiff aus, wie die knusprig gerösteten Zwiebeln oder die mit Frischkäse verfeinerte Senfsoße. Geschmeckt haben auf jeden Fall alle Gerichte.
kochzauber-vorher-nachher

2.2. Marley Spoon

Pilze putzen und schneiden, Oregano hacken, Zwiebeln schälen und würfeln und den Salat zubereiten – alles in einem Schritt. Hier sind die Rezepte verbesserungswürdig.

Marley Spoon ist der teuerste unter den von uns getesteten Kochbox-Anbietern. Dafür sollen die enthaltenen Zutaten eine besonders hohe Qualität haben. Ein Bio-Siegel ist allerdings nicht vorhanden gewesen. Laut eigenen Angaben stammt Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, Fisch aus Wildfang trägt das MSC-Label für nachhaltigen Fischfang. Obst und Gemüse werden soweit möglich saisonal und in Bio-Qualität gekauft. Geliefert wird im recyclebaren Pappkarton. Kühlgut wird extra verpackt und mit Schafswolle isoliert. Die Lieferung erfolgt immer dienstags, mittwochs oder freitags.

Auch hier gibt es zwei Boxen zur Auswahl, eine für zwei Erwachsene und eine für Familien ausreichend für 4 bis 5 Personen. Man kann auswählen, ob die Box 2, 3 oder 4 Gerichte enthalten soll. Anders als bei Kochzauber allerdings kann der Kunde auswählen, welche Gerichte er kochen möchte. Dafür stehen jede Woche 7 Rezepte zur Auswahl – mindestens zwei davon sind vegetarisch. Je mehr Gerichte man wählt, desto günstiger ist letztlich der Preis pro Portion. Dieser reicht von 5,50 € bis 9,50 €.

2-Personen-Box Familien-Box
2 Gerichte 38,50 € 55,20 €
3 Gerichte 48,00 € 69,60 €
4 Gerichte 55,20 € 88,00 €

Die Test-Box von Marley Spoon enthielt zwei Gerichte:

  • Kartoffelknödel mit Pilz-Ragout und Panko-Bröseln
  • Indische Paneer-Spieße mit Tomaten-Chutney und Reis

Fertig: 51 Minuten brauchten unsere Knödel statt der angegebenen 30.

Die Zutaten waren bereits zu den Gerichten passend sortiert und in zwei separaten Papiertüten verpackt. Die Rezepte sind insgesamt eher außergewöhnlich und mit einem gewissen Anspruch verbunden, aber dennoch gut zu bewältigen. Was uns jedoch zumindest beim Rezept für die Kartoffelknödel gestört hat: Das Timing der einzelnen Arbeitsschritte war nicht gut aufeinander abgestimmt.

Beispielsweise sollten die Klöße geformt, aber erst anschließend ein Topf mit Wasser aufgesetzt und zum Kochen gebracht werden. Andersherum hätte man die Zeit effektiver genutzt. Auch die weiteren Arbeitsschritte fielen ähnlich unausgewogen aus. Wir sind im Kochboxen Test strickt nach Rezept vorgegangen und haben statt der angegebenen 30 Minuten ganze 51 Minuten gebraucht. Beim zweiten Gericht sollte eine Kaki in drei Minuten klein gewürfelt werden. Für einen Profi sicher kein Problem, wir stießen dagegen an unsere Grenzen.

Aber: Auch bei Marley Spoon schmeckte es sehr gut. Besonders raffiniert war die Mischung aus gerösteten Bröseln und Oregano, mit denen die Klöße garniert wurden.

2.3. HelloFresh

Türkische Pide-Pizzen mit Spinat - einfach, aber lecker.

Türkische Pide-Pizzen mit Spinat – einfach, aber lecker.

HelloFresh ist mittlerweile seit 2011 am Markt und gehört zu den bekanntesten Kochbox-Anbietern. Geliefert wird deutschlandweit Dienstag bis Samstag vormittags und Dienstag bis Freitag abends. Vorteilhaft ist, dass der Zeitpunkt der Lieferung auf exakt eine Stunde eingekreist werden kann.

Im Abo kommt jede Woche eine Box zu Ihnen nach Hause; man kann aber auch eine einzelne Box als Probier-Box bestellen. Wählen kann man zwischen vier Kochboxen und einer Obst-Box, die allerdings keine Rezepte enthält. Die Kochbox „Neue Entdeckungen“ bietet kulinarische Vielfalt, die Kochbox „Veggie-Gerichte“ enthält vegetarische Gerichte, die Kochbox „Leichter Genuss“ ist für Rezepte mit weniger als 650 Kalorien und die Kochbox „Zeit sparen“ bietet Gerichte, die in weniger als 30 Minuten zubereitet sind.

Die enthaltenen Produkte haben eine gute Qualität – das Fleisch beispielsweise ist immer so gekennzeichnet, dass sofort ersichtlich wird, woher das Tier stammte und wo es geschlachtet wurde. Das Gemüse ist – laut eigenen Angaben – Bio-Gemüse. HelloFresh stellt auf seiner Webseite eine ganze Reihe von Lieferanten vor und bemüht sich damit, transparent zu machen, woher die Lebensmittel stammen.

Enthalten sind immer 3 oder 5 Mahlzeiten für zwei oder 4 Personen. Der Preis pro Portion reicht von 4,50 € bis 6,67 €. Dabei unterscheiden sich die Boxen nicht voneinander.

für 2 Personen für 4 Personen
3 Gerichte 39,99 € 54,99 €
5 Gerichte 59,99 € 89,99 €

Wir haben in unserer Test-Box drei Gerichte gehabt, von denen eines vegetarisch war:

  • Asiatische Schweinelachs-Gemüse-Pfanne mit knackigem Gemüse und Basmatireis
  • Putenschnitzel à la Milanese mit feiner Tomatensoße und Orecchiette
  • Türkische Pide-Pizzen mit Spinat, Paprika und Feta
Doch nicht ganz so

Doch nicht ganz so „fresh“: Paprika, Knoblauch und Frühlingszwiebeln hatten schon bessere Tage gesehen.

Eine erste Ernüchterung folgte leider direkt nach der Lieferung: Per SMS wurden wir informiert, dass die in der Lieferung enthaltenen Nudeln womöglich ungenießbar sein könnten. Eine Entschädigung wurde versprochen. Nach dem Öffnen des Pakets die Erleichterung: Die Nudeln waren makellos. Kein Grund zur Beanstandung also.

Jedes Gericht ist inklusive aller Zutaten als Meal-Kit in einer Papiertüte (zu 100 % recyclebar) zusammengepackt, so entsteht kein Durcheinander bei unterschiedlichen Gerichten und die Tüten lassen sich bequem in den Kühlschrank stellen. Zutaten, die gekühlt werden müssen, werden mit Kühlakkus versehen, die laut Anbieter, mindestens 48 Stunden lang die optimale Kühltemperatur zu halten in der Lage sind.

Beim Auspacken waren wir dann doch etwas enttäuscht. Als einziger der von uns getesteten Anbieter hatten wir bei HelloFresh das Gefühl, dass einige der Produkte leider doch nicht so frisch waren, wie versprochen. Die grüne Paprika hatte Druckstellen und war bereits leicht verschrumpelt. Der Knoblauch hatte ein Loch, die Frühlingszwiebel war teilweise vertrocknet. Der beiliegende Basilikum wiederum war fast schon komplett welk. Bedenkt man, dass normalerweise nicht alle Gerichte an einem Tag gekocht werden, sind wir sicher, dass dieser sich mit Sicherheit nicht gehalten hätte.

Die Rezepte selbst waren einfach gehalten und für einen Kochanfänger problemlos zu bewerkstelligen. Dennoch gab es im Test auch bei den Rezepten Abzüge. Einige Arbeitsschritte waren missverständlich formuliert, Bilder passten nicht zur Erklärung. Bei der asiatischen Gemüsepfanne mit Schweinefleisch sollte letzteres scheinbar zweimal in die Pfanne gegeben werden. Dass man die Frühlingszwiebeln kleinschneiden sollte, bevor man das Gericht anrichtet, musste man sich denken.

Die HelloFresh-Rezeptkarten wurden mittlerweile übrigens angepasst und die Schritte vereinfacht, sodass es bei der Zubereitung der Gerichte nicht mehr zu Missverständnissen kommen sollte.

Alle Gerichte haben gut geschmeckt. Wirklich ausgefallene Rezepte waren es am Ende aber nicht.
hello fresh im test

2.4. Eating with the Chefs

Beinahe Restaurant-Qualität hat das Essen von Eating with the Chefs.

Beinahe Restaurant-Qualität hat das Essen von Eating with the Chefs.

Ein anderes Konzept als die klassischen Kochboxen, die wir bis hier hin vorgestellt haben, bietet Eating with the Chefs. Das Unternehmen ist noch sehr jung. Erst seit Mitte 2015 macht es von sich Reden. Hier kreieren Spitzenköche ganze Menüs, die mittels der Sous-Vide-Methode gegart werden. Man nennt diese Methode auch Vakuumgaren: Ein Lebensmittel wird vor dem Kochen vakuumverpackt und dann in der Hülle langsam und bei relativ niedrigen Temperaturen gegart. Dabei bleiben unter anderem mehr Nährstoffe erhalten als beim normalen Kochen und Braten. Zudem wird Fleisch besonders zart, heißt es.

Der Kunde bestellt bei Eating with the Chefs ein Menü seiner Wahl – in der Regel portionsweise. Ein bisschen ähnelt das Prinzip einer Speisekarte im Restaurant – man sucht sich Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise aus, die dann nach Hause geliefert werden. Die einzelnen Komponenten kommen in separaten Vakuumverpackungen beim Kunden an und müssen dann – je nach Anweisung – im Wasserbad bzw. im Ofen erwärmt werden. Anschließend werden die Beutel dem Wasserbad entnommen und man richtet nach Anleitung an.

In unserem Test bestellten wir eine Haupt- und eine Nachspeise:

  • Kalbsrücken mit Qinoa-Risotto von Gunnar Richert (Berlin)
  • Mangoschnittchen mit Vanillemöhren von Josita Hartanto (Restaurant Lucky Leek)

Die Zubereitung selbst war sehr einfach. Allerdings: Das Anrichten wie in der Anleitung will gelernt sein. Das ist uns leider nicht so schön gelungen. Das Fleisch wurde – trotz befolgen der Anweisungen zum Erwärmen – sehr trocken. Geschmeckt hat es exquisit, auch das Dessert war ein Genuss. Unser Fazit: Die Menüs sind sehr nah dran an Restaurant-Qualität. Eine Empfehlung für ein schickes Dinner zuhause, ohne dass man selbst groß kochen muss. Allerdings hat das ganze auch seinen Preis: Für ein 3-Gänge-Menü muss man mit etwa 25 bis 30 € pro Person rechnen.

eating-with-the-chefs-zutaten-verpackt

2.4. EatFirst

EatFirst ist die moderne Version von Essen auf Rädern.

EatFirst ist die moderne Version von Essen auf Rädern.

Ebenso keine klassische Kochbox bietet EatFirst. Auch hier wählt der Kunde aus regelmäßig wechselnden Menüs aus und bekommt diese fertig zubereitet nach Hause geliefert. Die einzelnen Komponenten müssen noch aufgewärmt und angerichtet werden. Wir haben zum Test ein Hauptgericht, Beilagen und ein Dessert bestellt. Der Bestellprozess selbst kostete allerdings Zeit und Nerven. Bei der Anmeldung erhielten wir eine Fehlermeldung, weil ein Hinweis zum korrekten Format der Telefonnummer fehlte. Das Problem ließ sich erst nach Kontakt zum technischen Support lösen. Vor der Lieferung nimmt der Kurier Kontakt auf, um gegebenenfalls letzte Absprachen zu treffen. Alles wurde rechtzeitig geliefert:

  • Pork Ribs mit Kartoffelsalat, Zwiebeln und Sauce
  • 6 Beilagen: Rotkohl, Rosenkohl, Klöße, Serviettenknödel, Bratapfel und Röstgemüse
  • Kartoffelgratin
  • Baba au Whiskey

Sparsame Anleitung, aber dennoch schmackhaft: die Menüs von Eatfirst.

Zu jedem bestellten Gericht erhält man eine Karte mit einer Anleitung, wie das Ganze zuzubereiten ist. Darauf findet sich auch eine Liste mit Zutaten. Allerdings könnten die Anweisungen auf den Karten etwas ausführlicher ausfallen: Bei den Pork Ribs fehlte beispielsweise ein Hinweis, ob die Sauce kalt oder warm serviert wird, für die Beilagen gab es nur eine Anleitung für alle 6 Beilagen.

Beim Dessert gab es keine weiteren Hinweise – wir haben geraten, dass Sahne und Mango-Kompott dazu gehörten. Schmackhaft waren alle Gerichte, wenn auch vom Grad der Exklusivität her nicht ganz so gut wie bei Eating with the Chefs.

2.5. Kochhaus

kochhaus-tüten mit zutaten

Die Zutaten für Hauptgericht und Nachtisch waren in extra Tüten gut verpackt, das Fleisch gekühlt.

Beim Anbieter Kochhaus können Sie aus drei Kategorien wählen: der Kochhaus-Box mit 18 verschiedenen Rezepten, der Veggie-Box für Vegetarier und Flexitarier und der Dinner-Box mit Zwei-Gänge-Menüs. Es besteht die Option, die Bestellung auf zwei oder vier Personen anzupassen. Zusätzlich können Sie das Ganze durch ein Dessert oder durch kleinere Delikatessen und Snacks sowie einen Wein ergänzen.

Preislich ist das Ganze folgendermaßen gestaffelt:

Gerichte und Personen Veggie-Box Kochhaus-Box Dinner-Box
2 Gerichte (2 Personen) 26 € 31 € 29 €
2 Gerichte (4 Personen) 46 € 52 € 52 €

Auffällig ist beim Lesen der angebotenen Rezepte, dass es sich um exotische und ausgefallene Gerichte handelt; mit Zutaten, die bei den meisten wohl eher nicht auf dem alltäglichen Speiseplan stehen dürften: Feigen, Trüffel, Maronen oder der italienische Frischkäse Burrata.

Wir haben uns im Test für folgendes Gericht und Dessert aus der Kochhaus-Box entschieden:

  • Koreanisches Zimt-Pflaumenhühnchen mit Gurken-Kimchi und Limettenreis
  • Halbflüssiger Schokoladenkuchen mit Granatapfel-Orangensoße
hhh

Die Rezepte: verständliche Erklärungen mit dazu passenden Bildern.

Das klingt wirklich erst einmal aufwändig und kompliziert, doch ein Blick in die pünktlich gelieferten Zutaten-Boxen und auf die bebilderten Rezepte nehmen einem schnell die Angst: Sie zeigen Fotos der verarbeiteten Zutaten und der zu verwendenden Küchenutensilien zu jedem Schritt. Dazu eine kurze Anleitung, was genau zu tun ist.

Folgt man der Beschreibung, kann eigentlich nichts schief gehen. Manchmal hätte man sich im Nachhinein ein klein wenig mehr Details gewünscht. So z.B. dass es ausgereicht hätte, einen Teelöffel der Schale der Limette abzureiben, oder wie viel Milliliter Orangen- und Granatapfelsaft für das Dessert nötig sind. Es stellte sich nämlich heraus, dass wir viel zu viel Saft herausgepresst haben und unsere Granatapfel-Orangensoße, gemischt mit der angegebenen Menge an Mehl und Wasser, etwas zu dünnflüssig wurde.

dddd

So lecker sahen Hauptgericht und Dessert bei uns aus.

Doch selbst, hätten wir wertvolle Zeit beim Herauspressen von Fruchtsaft und Abreiben von Limettenschale eingespart, wäre die vorgegebene Zubereitungszeit für Hauptgericht und Dessert kaum schaffbar gewesen – zumindest nicht, wenn nur eine Person schneidet und kocht. Nach dem Zerkleinern von Knoblauch, Gurke, Chili, Frühlingszwiebel, Ingwer, Pflaumen und Fleisch war schon eine Stunde vergangen.

Unsere Eindrücke zu Zeitaufwand und Rezept:

die zutaten waren einzeln verpackt

Die einzelnen Zutaten waren portioniert verpackt – kein Abwiegen nötig.

  • laut Anbieter war eine Zubereitungszeit von 30 Minuten für das Hauptgericht und von 20 Minuten für das Dessert vorgesehen
  • Zubereitungsdauer bei uns: 1,5 Stunden für das Gericht und 45 Minuten für den Nachtisch
  • die Rezept-Anleitung ist auch für ungeübtere Köche geeignet
  • die Schritt-Reihenfolge ist korrekt und die Beschreibung genau
  • Sie sollten mehr Vorbereitungs- und Kochzeit einplanen

Die gelieferten Zutaten waren korrekt portioniert, abgepackt in Tütchen und Töpfchen – versehen mit Kochhaus-Siegel. Alle Produkte waren frisch und von hoher Qualität. Überraschenderweise wurden auch Dinge, die man bei den meisten Kochwilligen daheim vermutet, mitgeliefert, wie z.B. Zimt.

Neben einem Pürierstab und einem Handrührgerät musste man bei unseren Gerichten lediglich für folgende Basiszutaten sorgen: Pflanzenöl, Salz, Pfeffer, Zucker und Mehl.

frische zutaten

Idealerweise gibt es auch auf der Website des Anbieters zu jedem Rezept eine Auflistung der Zutaten, die Sie geliefert bekommen, und jene, die Sie aus dem eigenen Vorrat zusätzlich benötigen, sodass man im Vorhinein planen und fehlendes noch einkaufen kann. Zudem empfiehlt Kochhaus zu jedem Gericht passende Weine.

Fazit: Eine gute Sache, wenn man gerne Zeit in der Küche verbringt und seine Gäste mit exklusiven und schmackhaften Gerichten, die trotzdem einfach in der Zubereitung sind, überraschen möchte.

3. Fazit: Für wen sind Kochboxen die richtige Wahl?

Mit allen Boxen aus unserem Kochboxen Test hat das Zubereiten verschiedener Mahlzeiten viel Spaß gemacht, die Gerichte haben gut geschmeckt, alles war relativ einfach, unkompliziert und ohne zu großen Aufwand zu bewerkstelligen. Die größten Vorteile sind sicherlich, dass der Einkauf der Zutaten entfällt und man sich zudem keine Gedanken machen muss, welche Speisen man kochen möchte. So weit, so gut. Doch es gibt auch ein großes Aber: den Preis.

Würde man den Inhalt der Boxen im Supermarkt nachkaufen, kommt man im Durchschnitt 30 bis 50 % günstiger davon. Allerdings: In der Regel kann man im Supermarkt keine Kleinstmengen kaufen. Das hat zur Folge, dass man am Ende mehr Zutaten zuhause hat, als für das Rezept benötigt werden. Was übrig bleibt, muss rechtzeitig verarbeitet werden, ehe es schlecht wird, oder gelagert werden. Das muss man natürlich bedenken und macht eine Kochbox eben auch attraktiv.

Eine Kochbox eignet sich daher am ehesten für Menschen, die sowieso eher selten kochen, wenig Stauraum zur Verfügung haben und über wenig bis keine Erfahrung im Kochen verfügen. Praktisch ist, dass man bei allen Abonnements die Möglichkeit hat, die Lieferung auszusetzen, sodass man nicht jede Woche eine Box kaufen muss. Eine tolle Idee ist die Kochbox sicherlich für WGs, in denen gemeinsam gekocht wird – denn je mehr Portionen man wählt, desto günstiger wird der Preis pro Portion schließlich.

Ergänzend zu unserem Vergleich empfehlen wir Ihnen folgende Kochboxen Tests: