Wie lange der Wundkanal eines frisch gestochenen Piercings braucht, hängt zum größten Teil davon ab, um was für ein Piercing es sich handelt.
Der Stichkanal eines Bauchnabelpiercings (auch Belly-Piercing genannt) benötigt im Allgemeinen beispielsweise etwa ein halbes Jahr, bis er soweit verheilt ist, dass das Erstpiercing gegen ein Piercing Ihrer Wahl ausgetauscht werden kann.
Bei Zungenpiercings kann der Stichkanal bereits nach drei und fünf Wochen verheilt sein.
Wie lange die Heilung letztendlich wirklich dauert, hängt aber auch von der Pflege Ihres neuen Piercings ab. So benötigt ein entzündeter Wundkanal natürlich länger zum Verheilen, als einer, den Sie täglich gründlich gereinigt und desinfiziert haben.
Damit Sie wissen, wie Sie Ihrem Körper helfen können, die Wundheilung voranzutreiben, haben wir im Nachfolgenden einige Tipps aufgeführt.

Auch wenn Ihr Wundkanal bereits verheilt ist, sollten Sie ihn regelmäßig reinigen. Hierfür eignet sich antibakterielle Seife am Besten.
3.1. Sie vermeiden Entzündungen, wenn Sie Ihr Piercing täglich gründlich reinigen
Durch das Stechen von Piercings entstehen immer offene Wunden. Diese sind besonders anfällig für Bakterien und Keime, die zu Entzündungen führen.
Ist Ihr Stichkanal erst einmal entzündet, dauert das Abheilen länger. Sie können einer Entzündung aber vorbeugen, indem Sie Ihre Piercings, wie beispielsweise das Conch-Piercing (ein Piercing für die Ohren), jeden Tag gründlich reinigen.
Hierzu empfiehlt es sich, den Piercingschmuck täglich mit Kochsalzlösung (Salzwasser) oder einem Antiseptikum (Desinfektionsmittel) zu säubern.
Um das getrocknete Wundsekrets etwas aufzuweichen und eine Abheilung zu unterstützen, sollten Sie die Stichwunde zusätzlich mit Kochsalzlösung spülen oder Sie mit einem in Kochsalzlösung getränkten Wattebausch abtupfen.
Abgelöste Wundsekrete sollten Sie nie mit der Hand ablösen. Entfernen Sie sie stattdessen vorsichtig mit einem desinfizierten Wattestäbchen.
3.2. Vermeiden Sie Infektionen, indem Sie während der Wundheilung Orte wie das Schwimmbad meiden
Auch eine intensive Reinigung kann Ihren Stichkanal nicht vor Bakterien schützen, wenn Sie Orte besuchen, an denen diese häufig vorkommen.
Während der Wundheilung sollten Sie daher Orte, an denen besonders häufig Infektionen weitergegeben werden, meiden. Hierzu gehören neben dem Schwimmbad ebenfalls die Sauna oder Badeseen.
Das Überkleben des Piercings mit einem Pflaster sollten Sie ebenfalls vermeiden. Unter der abgeklebten Stelle entsteht Feuchtigkeit, die die Vermehrung von Bakterien begünstigt und bei Ihrem Wundkanal eine Entzündung auslösen kann.
Eben kurz die Tür geöffnet und schon sind die Keime an Ihrer Hand. Wenn Sie anschließend Ihr Piercing reinigen wollen, kann es zur Übertragung von Infektionserregern kommen. Wir raten Ihnen daher, immer Ihre Hände zu desinfizieren, bevor Sie mit ihnen Ihr Piercing oder den Stichkanal berühren.

Behalten Sie die Verheilung des Wundkanals immer im Blick. Wird die Stelle rot, entzündet sich oder beginnt nass zu werden, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
3.3. Geben Sie Ihrem Körper Zeit: Zu starke Reibung am Wundkanal verlangsamt den Heilungsprozess und kann zu Vernarbungen führen
Gerade wenn das Piercing noch ganz frisch ist, ist der Drang es bewegen und begutachten zu wollen größer. Bedenken Sie aber, dass die Wunde Zeit braucht, um vollständig zu verheilen.
Stetige Reibung, beispielsweise durch Drehen und Bewegen des Piercings, hält die Wunde offen. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass es während der Heilungsphase zu Vernarbungen kommt.
Eine Reizung (beispielsweise beim Bauchnabel- oder Brustwarzen-/Nippel-Piercing) kann ebenfalls durch das Reiben des Hemdenstoffes am Piercing ausgelöst werden. Gleichzeitig können sich Piercing-Ringe oder Piercings mit eingefassten Steinen leicht am Stoff verhaken und auf diese Weise die Heilung der Wunde beeinträchtigen. Wir raten Ihnen daher, während der Zeit der Heilung keine enganliegenden Hemden und T-Shirts zu tragen.
Um bei Intimpiercings die Bewegungen so gering wie nötig zu halten, sollte mindestens in den ersten vier Wochen auf den Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Wenn Sie nach den vier Wochen mit Ihrem Partner intim werden wollen, raten wir Ihnen, zusätzlich ein Kondom zu benutzen, um eine Infektion durch Keime zu vermeiden.

Helfen Sie anderen Lesern von Vergleich.org und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Piercing Vergleich 2023.