
Zu Beginn der Badesaison sind ein eleganter Bikini, ein praktischer Badeanzug oder eine sportliche Badehose sinnvolle Ergänzungen in Ihrem Kleiderschrank. Damit Sie sich lange daran erfreuen, bedarf es einer guten Pflege. Andernfalls kann Ihre Schwimmbekleidung ausleiern, ausbleichen oder bereits nach kurzer Zeit schon nicht mehr zum Tragen geeignet sein.
Wir informieren Sie darüber, welche Stoffe langanhaltende Schäden hervorrufen und wie Sie Ihre Bademode davor schützen. Außerdem geben wir Hinweise zum Waschen und der richtigen Lagerung.
1. Wie wirken sich Chlor, Salzwasser & Co. auf Ihre Bademode aus?
Die meisten modernen Bademoden bestehen aus synthetischen Materialien wie Polyester, Polyamid und vor allem Elasthan (auch als Lycra oder Spandex bekannt). Diese sind für die charakteristische Dehnbarkeit und Passform verantwortlich.
Die Hauptfeinde von Badehosen, Bikinis und Badeanzügen sind Chlor, Salzwasser, Schweiß, Sonnencreme und UV-Strahlung. Während diese Stoffe (bis auf die UV-Strahlen) für den menschlichen Körper in der Regel ungefährlich sind, können sie für die chemischen Fasern schädlich sein.
1.1. Die unsichtbaren Angreifer im Wasser
Chlor, das in Schwimmbädern als Desinfektionsmittel eingesetzt wird, greift die Polymerketten des Elasthans direkt an, sodass die Faser ihre Elastizität verliert, spröde wird und nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt. Das Ergebnis ist ein ausgeleierte Kleidungsstück.

In öffentlichen Schwimmbädern ist der Einsatz von Chlor zum Erhalt der Hygiene unabdingbar.
Auch Salz und Schweiß können die Fasern angreifen. Nach dem Sprung ins Meer verbleiben oft Salz- und Schweißrückstände im Stoff, die bei fehlender oder verzögerter Reinigung auf die Fasern einwirken und die Langlebigkeit beeinträchtigen.
1.2. Vorsicht bei direkter Sonneneinstrahlung
Nach dem Schwimmen neigen viele Menschen dazu, die Badesachen in der Sonne trocknen zu lassen. Dieser sehr natürliche Trocknungsprozess scheint eine sichere Methode, um die Badesachen nicht nass nach Hause mitzunehmen.
Allerdings ist die UV-Strahlung für Ihre Bademode nicht ganz ungefährlich. Sie kann die empfindlichen Kunststofffasern angreifen und die Farbstoffmoleküle im Stoff chemisch verändern. Das hat ausgeblichene Farben zufolge.
Wenn der Stoff nass ist, wirken die auf dem Gewebe liegenden Wassertröpfchen wie kleine Linsen, die die Intensität der Sonnenstrahlen verstärken. Dies führt ebenfalls zu einer beschleunigten Schädigung der Fasern und einem schnelleren Verblassen.

Den nassen Badeanzug oder Bikini sollten Sie nie in der prallen Sonne trocknen lassen.
1.3. Abnutzung durch Reibung
Unsere Badesachen machen ganz schön was mit: Beim Klettern aus dem Pool schaben sie über den Beckenrand, am Steinstrand reiben Sie auf Kieselsteinen. Mechanische Reibung wie in diesen Beispielen sorgt dafür, dass viele kleine Beschädigungen auf der Oberfläche entstehen.
Übrigens: Sogar die starken Wasserstrahlen im Whirlpool können durch den hohen Druck die Fasern angreifen und die Lebensdauer der Badebekleidung verkürzen.
2. Wie kann ich meine Badesachen gründlich reinigen?
2.1. Direkt nach dem Schwimmen
In diesen Fällen gilt es, schnell zu sein. Der wichtigste Schritt, um die Lebensdauer von Badeanzug und Co. zu verlängern, ist das sofortige Ausspülen unter klarem, kaltem Wasser. So werden Sie einen Großteil der schädlichen Rückstände von Chlor, Salz, Schweiß und Sand los, bevor diese in die Fasern eindringen und Schaden anrichten können.
Tipp: In Schwimmbädern, Freibädern und auch an vielen Stränden gibt es Duschen, die sauberes Wasser spenden und eine Reinigung vor Ort ermöglichen.
2.2. Zuhause ist ein gründliches Auswaschen Pflicht
Die gründliche Reinigung erfolgt per Handwäsche. Sie ist die schonendste Methode, um das empfindliche Gewebe zu reinigen und seine Form zu erhalten.
So funktioniert es:
- Das Waschbecken mit kaltem Wasser füllen.
- Ein mildes Feinwaschmittel (flüssig) oder alternativ ein mildes Haarshampoo hinzufügen.
- Badesachen ca. 15 Minuten einwirken lassen
- Anschließend den Stoff sanft bewegen, ohne stark zu reiben, zu wringen oder zu verdrehen.
- Gründlich mit klarem, kaltem Wasser ausspülen, bis alle Seifenreste entfernt sind.
Um Ihren Badeanzug oder die Badehose zu trocknen, können Sie zunächst überschüssiges Wasser durch sanftes Kneten aus dem Stoff entfernen. Aber Vorsicht: Zu starkes Wringen kann den Stoff überdehnen und dem Kleidungsstück zusätzlich schaden.
Anschließend empfiehlt sich das Ausbreiten an der frischen Luft, jedoch unbedingt im Schatten. Wenn Sie die Bademode zuhause trocknen, dann sollte das flach liegend auf einem Handtuch oder Wäscheständer geschehen.

Das kräftige Auswringen ist ein häufig gemachter Fehler.
2.3. Planen Sie Pausen ein
Fasern sind wie Menschen – insofern, dass auch sie zwischendurch Erholung brauchen. Elasthan benötigt etwa 24 Stunden, um sich nach dem Tragen vollständig zu entspannen und in seine ursprüngliche Form zurückzukehren.
Also sollten Sie den Bikini nach einmaligem Tragen am nächsten Tag durch andere Badesachen ersetzen. Das ermöglicht nicht nur ein vollständiges Trocknen des Stoffes, sondern beugt auch dem frühzeitigen Verschleiß eines einzelnen Bekleidungsstückes vor.
Ein absolutes No Go: Die Verwendung von Weichspüler ist für Bademode ein klares Tabu. Weichspüler legt einen dünnen Film um die Fasern, was die Elasthanfasern brüchig macht und ihre Elastizität zerstört. Das Material leiert dadurch deutlich schneller aus.
3. Wie ist mit Flecken umzugehen?
Sonnencreme ist ein Muss für unsere Haut, leider aber keine schöne Verzierung für unsere Badesachen. Dennoch passiert es schnell, dass bei der Anwendung etwas daneben geht.
Aber es gibt einige Hausmittel, die Flecken auf Ihrer Bademode wieder in den Griff bekommen. Eine Übersicht mit Anwendungshinweisen haben wir Ihnen tabellarisch zusammengestellt:
| Hausmittel | Fleckentyp | Anwendung | Vorsicht bei… |
|---|---|---|---|
| Spülmittel/Fettlöser |
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| Gallseife |
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| Backpulver/Natron |
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Vermeiden Sie klassische Fehler: Reiben arbeitet den Fleck tiefer ein. Bleichmittel zerstört Farben und Fasern.
4. Wie bewahren Sie den Bikini den Winter über auf?
Der ideale Lagerort für Ihre Schwimmbekleidung ist trocken, kühl, sauber und lichtgeschützt. Ein Schrank oder eine Kommode im Schlafzimmer eignet sich gut. Feuchte Keller oder Dachböden mit starken Temperaturschwankungen sollten vermieden werden.
Die Bademode sollte am besten flach gefaltet in einer Schublade oder in einer Aufbewahrungsbox liegen. So praktisch die oft mitgelieferten Bikinitaschen aus Kunststoff auch sein mögen: Badesachen gehören nicht in Plastiktüten oder luftdichte Boxen, da diese die Luftzirkulation verhindern und Feuchtigkeit einschließen können.
Zur Autorin
Sabine Haag gehört zu den erfolgreichsten Ordnungsexpert:innen Deutschlands. Bereits seit 2012 – und damit lange bevor das Thema Ordnung in den Sozialen Medien groß wurde – teilt sie ihre Expertise auf ihrer Website Ordnungsliebe.net und gibt darüber hinaus sowohl auf Instagram als auch auf ihrem YouTube-Kanal hilfreiche Ordnungs-Tipps. Mit ihrem selbst erarbeiteten und umfangreichen Wissen bildet sie außerdem als Trainerin angehende Ordnungsexpert:innen aus.
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