Extreme Wetterereignisse nehmen weltweit zu und machen auch vor dem Straßenverkehr nicht Halt. Heftige Stürme, Starkregen und Hagelschauer gefährden dabei die Sicherheit der Fahrer und richten erhebliche Schäden an der Infrastruktur und an Fahrzeugen an. Jedes Jahr verursachen diese Unwetter Schadensummen im Millionenbereich.
Autobesitzer stehen somit vor der Herausforderung, sich gegen diese Risiken abzusichern und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Während moderne Wetterprognosen und spezielle Karten mit Infografiken helfen, Risiken besser einzuschätzen, stellt sich die Frage, welche Versicherungen im Schadensfall greifen und wie sich finanzielle Belastungen minimieren lassen.
1. Wie schützen Sie sich vor Hagelschäden am Auto?
Hagelstürme treten immer häufiger auf und richten oft immense Schäden an. Selbst kleine Hagelkörner können nämlich Lack und Glas beschädigen, während größere Körner Dellen in der Karosserie hinterlassen oder sogar Scheiben durchschlagen. Insbesondere in hagelgefährdeten Regionen führt ein einziges Unwetter schnell zu einem Totalschaden.
Der sogenannte Hagel-Atlas von Verti bietet eine detaillierte Übersicht über besonders betroffene Gebiete. Er basiert auf Wetterdaten der letzten Jahrzehnte und hilft Autobesitzern, das individuelle Risiko besser einzuschätzen. Versicherungen und Gutachter nutzen diese Daten ebenfalls, um Schadensfälle korrekt zu bewerten.

Selbst kleine Hagelkörner können sichtbare Spuren hinterlassen.
1.1. Finden Sie einen geeigneten Standort für Ihr Auto
Am besten ist es, das Fahrzeug in einer Garage oder unter einem Carport zu parken, um es vor direktem Hagelschlag zu schützen. Bei plötzlichem Hagel unterwegs ist es ratsam, das Auto unter einer Brücke, in einem Parkhaus oder an einer Tankstelle abzustellen.
Tipp: Ein vorausschauendes Parkverhalten – etwa das Meiden von Standorten unter Bäumen oder Stromleitungen – reduziert das Risiko von unvorhergesehenen Unwetterschäden.
1.2. Mit Abdeckungen lassen sich Unwetterschäden reduzieren
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fahrzeuge vor Unwetterschäden zu schützen. Falls keine überdachte Parkmöglichkeit vorhanden ist, hilft eine spezielle Hagelschutzplane.
Diese Planen bestehen aus einem stoßdämpfenden Material, das die Aufprallenergie von Hagelkörnern reduziert. Im Notfall kann auch eine dicke Decke als Ersatz dienen und dazu beitragen, die Einschläge abzudämpfen.
1.3. Informieren Sie sich vor der Fahrt über Wetterumschwünge
Eine weitere Maßnahme ist die regelmäßige Wetterbeobachtung. Moderne Wetter-Apps und Unwetterwarnsysteme informieren über aufziehende Stürme oder Starkregen, sodass Fahrzeughalter rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können.

Wetter-Apps helfen Ihnen dabei, plötzliche Wetterumschwünge frühzeitig zu erkennen.
2. Welche weiteren Sturmschäden müssen einkalkuliert werden?
Heftige Stürme verursachen oft erhebliche Schäden an parkenden und fahrenden Fahrzeugen. Umstürzende Bäume, umherfliegende Äste oder Dachziegel sind nur einige der bei Sturm entstehenden Risiken. Besonders gefährlich wird es auf der Autobahn, wo starke Windböen immer wieder Fahrzeuge von der Fahrbahn abbringen.
Bei Autofahrten während eines Sturmes sollten Sie außerdem folgende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
- Geschwindigkeit reduzieren, um die Kontrolle zu behalten
- mit heftigen Windböen von der Seite rechnen
- beide Hände stets fest am Lenkrad halten
- den Abstand zu anderen Fahrzeugen beachten
- speziell LKWs, Busse und Wohnmobile werden vom Wind erheblich beeinträchtigt
- größere Risiken auf Brücken oder freien Feldern
- das Risiko herabfallender Äste berücksichtigen
3. Wie schützen Sie sich gezielt vor Starkregen?
Vorsicht besser als Nachsicht
Je nach Wohnort können Stürme, Hagel, Überschwemmungen oder starke Schneefälle das Fahrzeug gefährden. Bei der Anmeldung eines neuen Autos sollte man dies berücksichtigen, um Schäden und hohe Reparaturkosten zu vermeiden. Daher ist es sinnvoll, einen sicheren Stellplatz wie eine Garage oder einen Carport einzuplanen. Wer in einer sturm- oder hochwassergefährdeten Region lebt, sollte die Zulassungsstelle nach speziellen Hinweisen fragen und gegebenenfalls zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen.
Starkregen kann innerhalb kurzer Zeit Straßen überfluten und Fahrzeuge in gefährliche Situationen bringen. Besonders problematisch sind Wasserschäden an der Elektronik und dem Motor, die oft hohe Reparaturkosten nach sich ziehen.
Bereits eine Durchfahrt durch eine überflutete Straße kann zu einem Motorschaden führen, wenn Wasser in den Ansaugtrakt gelangt. Große Pfützen bergen ebenfalls Risiken, da ihre Tiefe oft nicht oder nur unzureichend eingeschätzt werden kann.
Ein Fahrzeug sollte bei Starkregen nicht in Senken oder nahe an Flussufern geparkt werden. Wenn das Wasser ansteigt, löst es erhebliche Schäden an den Autos aus oder spült diese komplett fort. Autofahrer können sich über Hochwasserwarnungen informieren und riskante Routen meiden.
Wer in einem hochwassergefährdeten Gebiet lebt, sollte über eine zusätzliche Versicherung für Elementarschäden nachdenken. Die Elementarversicherung ist meist ein Zusatzbaustein und muss separat abgeschlossen werden. Bei einer konkreten Warnung ist es eventuell sogar sinnvoll, mit dem Fahrzeug das Risikogebiet für eine Weile zu verlassen.

Wer sein Auto vor Sturmschäden schützen möchte, sollte es möglichst in einer Garage oder unter einem stabilen Carport abstellen.
4. Welche Versicherung deckt welche Schäden?
Die Wahl der richtigen Versicherung ist entscheidend, um sich vor finanziellen Folgen eines Unwetterschadens zu schützen. Während die gesetzlich vorgeschriebene KFZ-Haftpflichtversicherung nur Schäden an Dritten abdeckt, kommt die Teilkaskoversicherung für Sturmschäden ab Windstärke 8, Hagel, Überschwemmungen und Blitzeinschläge auf. Für einen umfassenden Schutz ist die Vollkaskoversicherung sinnvoll. Gerade bei Neuwagen oder teuren Fahrzeugen kann sich diese lohnen.
Eine Vollkaskoversicherung greift sogar bei selbst verschuldeten Schäden, etwa wenn ein Fahrzeug durch eine zu schnelle Fahrt bei Starkregen ins Schleudern gerät. Zudem kann eine Elementarversicherung zusätzliche Absicherung bieten, insbesondere in hochwassergefährdeten Regionen. Wer sich frühzeitig informiert und gezielt vorsorgt, kann die Folgen von Unwetterschäden deutlich reduzieren.
Unser Tipp: Es empfiehlt sich vorab, eine professionelle und unabhängige Beratung zu den einzelnen Versicherungen in Anspruch zu nehmen. Die Berater ermitteln mit den Fahrzeughaltern deren individuellen Bedarf und schlagen geeignete Versicherungslösungen vor. Häufig sind Pakete mit verschiedenen Versicherungen effizienter und günstiger als Einzellösungen.
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