Eine sehr sichere Geldanlage mit hohen Zinsen? Gibt es leider nicht mehr. Denn die Banken, die zurzeit auf Einlagen bei der EZB einen Strafzins zahlen, können sich hohe Verzinsungen von Sparguthaben nicht mehr leisten.
Da jedoch ein Teil des Vermögens geschützt werden sollte vor Kursschwankungen an den Finanzmärkten, bleiben risikolose Geldanlagen trotz Niedrigzins unersetzlich.
Sparbuch: Produkt aus alten Zeiten
Es gilt als der Deutschen liebstes Kind. Doch es hat an Beliebtheit eingebüßt. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitut GfK bevorzugten 2015 22 Prozent das Sparbuch als Anlageprodukt, ein Jahr zuvor waren es noch 31 Prozent.
Verwunderlich ist dieser Trend nicht. Zum Beispiel verzinsen die Postbank und die Deutsche Bank das Sparbuch mit 0,01 %. Mehr als 0,2 %, wie es unter anderem die Berliner Sparkasse anbietet, kann man derzeit nicht erwarten.
Die Sparbücher haben eine Kündigungsfrist von meist drei Monaten und pro Monat dürfen nicht mehr als 2.000 Euro entwendet werden. Wenigstens flexibel sollte die Geldanlage sein.
Tagesgeld bieten beste Verfügbarkeit
Aufgrund der höheren Flexibilität ist ein Tagesgeldkonto vorzuziehen. Nach nur einem Geschäftstag können Sie über das vollständige Guthaben verfügen. Die Verzinsung ist höher als bei einem Sparbuch oder einem Sparbrief. Banken aus anderen EU-Ländern bieten Tagesgeld-Zinsen von mehr als 1 % jährlich.
Wer dazu bereit ist, regelmäßig zu wechseln, bekommt auch hierzulande gute Konditionen als Neukunde.
höhere Renditen mit Festgeld
Wenn Sie für einen festgelegten Zeitraum von ein bis sieben Jahren auf Ihre Spareinlage verzichten können, werden Sie dafür mit einer höheren und planbaren Rendite belohnt.
Wie beim Tagesgeld gewähren auch hier die Banken im Ausland höhere Zinsen. Bei 4 Jahren Laufzeit sind mit europäischem Festgeld, auch Termingeld genannt, ein Festzins von knapp 2 % pro Jahr möglich.
Viele Banken suchen nach Neukunden, wenn der Markt im Heimatland schon abgegrast wurde. Außerdem müssen sie den deutschen Sparern nicht gleich gute Konditionen bieten, da man hier schon an das Niedrigzinsniveau gewöhnt ist. In unserem Festgeldvergleich sind viele internationale Angebote vertreten.
Einlagensicherungen schützt Kapitalanlagen in der EU
Kann man bei Banken in Kroatien, Italien oder Portugal überhaupt sicher Geld anlegen?
Nach der EU-Richtlinie 2014/49 muss jedes Kreditinstitut in allen Mitgliedsländern 100.000 Euro pro Privatkunden schützen. Geht die Bank Pleite, muss sie den Kunden innerhalb von 20 Tagen ihr Vermögen auszahlen. Sonst hilft der jeweilige Staat aus. Ob dies jedoch reibungslos funktioniert, wenn das Land in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, bezweifeln Kritiker.
Finanztest, das Tochtermagazin von Stiftung Warentest, rät dazu, nur in Ländern mit sehr guter Bonität sein Kapital anzulegen.
Auf der anderen Seite: Als 2014 Banken aus Bulgarien und Portugal in große Schwierigkeiten gerieten, bekamen Anleger ihr Kapital vollständig zurück – wenn auch mehrere Monate später.
Sparpläne mit geringem Risiko
Sind leichte Wertschwankungen verkraftbar, sollten Sie besser in Fonds investieren. Durch einengeringen Aktien- und hohen Anleihenanteilbleibt die Sicherheit hoch. Mit Hilfe von automatisierter Vermögensverwaltung, sogenanntem Robo-Advice, erstellt man schnell und einfach einen Sparplan bzw. eine Einmalanlage mit Fonds, die zu Ihrer Risikoneigung passt.