Als Teil einer großen Menschenmenge Business Angel, Kreditinstitut oder Mäzen sein – die Schwarmfinanzierung macht es möglich. Allein in den ersten drei Quartalen von 2016 wurden so über sieben Millionen Euro eingesammelt.
Die Schwarmfinanzierung ist besser bekannt unter ihrer englischen Bezeichnung Crowdfunding und lässt sich in drei Formen unterteilen.
Zunächst gibt es das klassische Crowdfunding, das seinen Ursprung in der amerikanischen Kreativbranche hat. Die Crowd unterstützt dabei mit Kapital ein neuartiges Projekt. Innerhalb eines bestimmten Zeitraums müssen die Projektträger ihr zuvor festgelegtes Finanzierungsziel erreichen, sonst wandert das Geld wieder zurück.
Vielfältige Gegenleistungen für Unterstützer
Verläuft die Fundingphase erfolgreich, erhalten die Geldgeber eine Gegenleistung. Das kann zum Beispiel ein Gutschein für das Produkt sein oder auch etwas deutlich kreativeres, wie der Film „Stromberg“ zeigt: Wer für die Filmproduktion mindestens 1.000 Euro hergab, erhielt Tickets für die Premiere und sein Name wurde recht weit oben im Abspann des fertigen Films gezeigt.
Auch soziale Projekte lassen sich im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Hier entspricht die Unterstützung einer Spende.
In unserem Vergleich der Crowdfunding-Seiten stellen wir die wichtigsten Anbieter vor. Mit dabei sind unter anderem die internationalen Riesen Indiegogo und Kickstarter sowie Startnext, der Marktführer für Crowdfunding in Deutschland.
Im dazugehörigen Ratgeber erhalten beide Seiten – Unterstützer und Initiatoren – Tipps rund um die Funding-Kampagnen.
Aussichtsreiche Renditen mit Crowdinvesting
Bei den anderen Formen der Schwarmfinanzierung steht vor allem der Investmentgedanke im Vordergrund. Wer Crowdinvesting betreibt, möchte hohe Renditen sehen – riskiert dabei aber auch einen Totalverlust. Da man schon mit Beträgen unter 250 Euro eine Investition tätigen kann, lässt sich aber das Risiko gut streuen.
Auf Crowdinvesting-Portalen können Sie in Startups investieren. Am Laufzeitende erhalten Anleger ihr Kapital zurück und, sobald das Unternehmen Erträge macht, gewinnabhängige Zinsen. Bei vielen Projekten kommt noch ein kleiner Festzins hinzu.
Viele der Startups glänzen nicht nur mit Renditeaussichten. Der Schwarm lässt sich leichter überzeugen, wenn das Vorhaben besonders innovativ ist und z.B. durch Verbesserungen für die Umwelt oder die Medizin, einen echten Mehrwert bietet.
Crowdlending ersetzt Banken
Bevorzugen Sie eine feste, dafür aber niedrigere Verzinsung? Dann ist Crowdlending (lending = leihen) besser für Sie geeignet. Auf diesem Weg investiert man in junge oder mittelständische Unternehmen. Häufig werden Crowdlending und Crowdinvesting synonym verwendet. Portale wie Companisto oder Seedmatch bieten beides an.
2015 und 2016 hat vor allem die Crowdfinanzierung von Immobilien an Fahrt aufgenommen, die Verzinsungen von bis zu acht Prozent in Aussicht stellt.
In unserem Vergleich der Crowdinvesting-Plattformen für Immobilien gibt der Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW Tipps, wie Sie Ihre Investition im Immobilienbereich möglichst sicher gestalten können.
Crowdlending funktioniert übrigens auch zwischen Privatpersonen. Auf Auxmoney und Co. suchen Kreditnehmer Unterstützung für private Vorhaben sowie für Existenzgründungen.
Unser P2P-Vergleich stellt die größten Anbieter und ihre Konditionen vor.