Es ist die Zeit der Wunschzettel: Während Kinder begeistert Geräte einkreisen, die sie bei Freund:innen oder in der Werbung entdeckt haben, überlegen Eltern längst, was pädagogisch, finanziell – und nervlich – wirklich sinnvoll ist. Der Wunsch nach Technik wird dabei immer früher laut, gleichzeitig wächst die Unsicherheit der Eltern, wie sich digitale Neugier und ein verantwortungsvoller Umgang miteinander in Einklang bringen lassen. Braucht mein Kind das? Und wie viel digitale Welt ist im Kinderzimmer überhaupt gut?

Nachgefragt: Medienkonsum im Kinderzimmer
Medienkonsum und Medienkompetenz gehören heute fast untrennbar zur Kindheit. Gleichzeitig ist klar: Zu viel davon kann schaden. Eine Gratwanderung, die sich für viele Eltern zunehmend herausfordernd anfühlt. Ein eigenes Smartphone eröffnet Kindern oft Zugang zu Spiel, Kontakt und Teilhabe – birgt aus Sicht der Eltern jedoch auch potenzielle Risiken. Eltern stehen damit vor der Aufgabe, die positiven Seiten digitaler Geräte mit den notwendigen Grenzen in Einklang zu bringen.
Um ein aktuelles Stimmungsbild einzufangen, hat die Vergleich.org-Redaktion eine Umfrage unter Eltern durchgeführt und gefragt: “Welche elektronischen Geräte erlauben Sie Ihren Kindern zum Spielen und Beschäftigen?” Die Antworten zeigen nicht nur, was Kinder nutzen dürfen, sondern geben auch Hinweise darauf, warum bestimmte Geräte von Eltern bevorzugt oder gemieden werden. Die Ergebnisse verdeutlichen, welche Geräte bereits selbstverständlich im Kinderzimmer angekommen sind und wo Eltern weiterhin besondere Vorsicht walten lassen.
Eltern setzen vor allem auf kindgerechte Geräte
Die Umfrage zeigt, dass Eltern vor allem auf Geräte setzen, die speziell für (Klein-)Kinder entwickelt wurden oder einen besonders geschützten Rahmen bieten. Beliebt sind Hörspielboxen wie die Toniebox sowie Kindertablets und Spielcomputer: Jeweils 31 Prozent der Eltern erlauben ihren Kindern diese Form der digitalen Beschäftigung. Dass diese Werte nahezu identisch ausfallen, ist ein Hinweis darauf, dass viele Eltern eine Art „sichere Grundausstattung“ bevorzugen – Geräte, die Kinder selbstständig bedienen können, ohne dass sie Zugriff auf das Internet haben oder Inhalte unkontrolliert wechseln. Diese Produkte gelten als intuitiv, sicher und altersgerecht, weshalb sie beliebt bei Kindern und akzeptiert von Eltern sind.
Ein klassisches Radio oder ein CD-Spieler ist für 30 Prozent der Befragten ebenfalls vollkommen in Ordnung. Sie gehören weiterhin zum festen Inventar vieler Kinderzimmer und zeigen, dass traditionelle Audiogeräte noch lange nicht ausgedient haben. Kinder wachsen mit Musik, Hörspielen und Hörbüchern auf. Allerdings zählen sie nicht unbedingt zu den Geräten, die sich Kinder zu Weihnachten wünschen.
Smartphones und leistungsstarke Tablets spielen eine große Rolle. Über ein Viertel der Eltern (27 Prozent) erlaubt ein Smartphone mit Kindersicherungs-App bzw. ein Kinder-Smartphone. 23 Prozent erlauben ihren Kindern die Nutzung eines normalen Tablets, unter der Voraussetzung, dass dieses durch entsprechende Einstellungen geschützt ist. Hier zeigt sich besonders deutlich, wie sehr Eltern bemüht sind, digitale Bedürfnisse zu erfüllen und gleichzeitig die Kontrolle zu behalten. Eltern nutzen dafür häufig spezielle Schutz-Apps oder Geräteeinstellungen, mit denen sich Downloads, bestimmte Apps oder die Nutzungsdauer begrenzen und teilweise auch aus der Ferne überwachen lassen.
Nur eine kleinere Gruppe von 11 Prozent verzichtet auf konkrete Gerätebeschränkungen und reguliert stattdessen ausschließlich die Nutzungszeit. Noch restriktiver sind lediglich drei Prozent der Befragten, die ihre Kinder möglichst wenig mit elektronischen Geräten in Kontakt bringen möchten. Diese beiden Gruppen bilden die äußersten Positionen ab: Während die einen bewusst auf Vertrauen und Selbstregulierung setzen, möchten die anderen den digitalen Einstieg möglichst lange hinauszögern.
Mehrfachantworten waren gestattet. Etwa ein Drittel der Teilnehmenden gab an, keine Kinder im relevanten Alter zu haben und wurde daher in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Technik ja, aber mit Augenmaß
Gerade in der Weihnachtszeit, in der technische Wünsche besonders präsent sind, zeigt die Umfrage: Eltern sind offen für digitale Geräte, entscheiden aber differenziert und mit Bedacht. Kinderschutz, altersgerechte Bedienbarkeit und klare Regeln spielen dabei zentrale Rollen. Am Ende geht es weniger darum, ob Technik im Kinderzimmer erlaubt ist – das ist sie längst –, sondern darum, wie Eltern den digitalen Alltag gestalten, ohne ihr Kind zu überfordern.
Woher kommen die Ergebnisse?
Vergleich.org hat mithilfe von MakeOpinion 209 Personen in Deutschland befragt. Die Umfrage startete am 27.9.2025 und lief ca. 2 Tage. Mehrfachantworten von 8 Antwortmöglichkeiten waren möglich.
Bildnachweise: Adobe Stock/luckybusiness (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
Helfen Sie anderen Lesern von Vergleich.org und hinterlassen Sie den ersten Kommentar zum Thema Zwischen Hörspielbox und Smartphone: Wie viel Technik darf ins Kinderzimmer?.