- Der passende Handytarif setzt sich aus einigen Faktoren zusammen, wie dem eigenen Nutzungsverhalten und verfügbaren Angeboten.
- Viele Anbieter bieten individuelle Handytarife an, wenn die durchschnittlichen Tarife ungeeignet sind.
- Ein guter Kundenservice hilft bei allen möglichen Nachfragen und ist meist der schnellste Weg zur Lösung von Problemen.
Für den modernen Menschen ist der passende Handytarif praktisch unverzichtbar. Trotzdem nehmen sich viele zu wenig Zeit, wenn es an die Auswahl der passenden Angebote geht. Das führt gerade in Anbetracht langer Laufzeiten oft zu unnötigen Kosten. Doch wie lässt sich der Weg zu einem besseren Verhältnis von Preis und Leistung bahnen? Das sehen wir uns hier in diesem Artikel an.
1. Die eigenen Nutzungsgewohnheiten kennen
Wer den passenden Tarif finden möchte, muss nicht nur die verfügbaren Provider im Blick behalten. Genauso wichtig ist es, die eigenen Nutzungsgewohnheiten gut zu kennen. Viele Provider schneiden ihre Tarife auf den durchschnittlichen deutschen Nutzer zu. Doch bei den meisten Interessenten wird es so sein, dass sie deutlich von diesem Typus abweichen.
Der ideale Tarif darf einerseits nicht zu klein sein. Ansonsten besteht zum Beispiel beim gekauften Datenvolumen das Risiko, dass es am Ende des Monats immer wieder zu Engpässen kommt. Das zusätzliche Volumen für die verbleibenden Tagen muss dann oft sehr teuer nachgekauft werden.
Bisweilen wäre es sogar günstiger gewesen, sich direkt für das etwas größere Paket zu entscheiden, um Nachzahlungen zu verhindern. Auch möchte sich niemand in seiner Nutzung des Internets für mehrere Tage stark einschränken, weil das verfügbare Datenvolumen zu dem Zeitpunkt bereits aufgebraucht wurde.
Doch auch ein deutlich zu großes Datenvolumen steht einem guten Verhältnis von Preis und Leistung oft im Wege. In dem Fall bezahlen die Kundinnen und Kunden für Leistungen, die sie in den meisten Monaten gar nicht in Anspruch nehmen. Den Provider freut es, wenn am Ende des Monats mehr als 30 Prozent des Datenvolumens, für das der Kunde bezahlt hat, ungenutzt bleiben.

Wenn Sie auch unterwegs neue Musik herunterladen möchten, muss auch Ihr Datenvolumen angepasst sein.
Es lohnt sich deshalb, die Statistiken des eigenen Smartphones zu nutzen, um zunächst einen Überblick über die persönlichen Nutzungsgewohnheiten zu gewinnen. Dabei sind die folgenden Fragen interessant:
- Welches Datenvolumen benötige ich in einem durchschnittlichen Monat?
- Wie viele Anrufe tätige ich in dieser Zeit?
- Wie viele SMS werden versandt?
Die Statistiken eines durchschnittlichen Monats können dann um einen Puffer von etwa 10 Prozent ergänzt werden. Daraus ergibt sich der ideale Umfang des neuen Tarifs.
1.1. Welches Datenvolumen wird benötigt?
Das monatliche Datenvolumen ist schon längst viel wichtiger als Freiminuten oder SMS. In vielen Tarifen wird deshalb nur das Datenvolumen streng limitiert, während Gespräche ohnehin kostenlos sind. Gerade deshalb ist es wichtig, diesen Faktor richtig einschätzen zu können. Ob tatsächlich die großen Tarife mit monatlich 10 Gigabyte Datenvolumen nötig sind, zeigen die eigenen Gewohnheiten am Smartphone.
Wer das Internet unterwegs lediglich für die Navigation mit dem Smartphone und einige WhatsApp-Nachrichten braucht, kommt mit den kleinen Tarifen gut klar. Anders gestaltet sich die Lage, wenn unterwegs auch Videos gestreamt oder Videocalls angenommen werden. Wer sich eher zu der zweiten Gruppe zählt, ist mit den größeren Tarifen gut beraten.
» Mehr InformationenTipp: Viele Provider halten in diesen Tagen außerdem die Unlimited-Option für ihre Nutzer bereit. Dies bedeutet, dass sie sich direkt für ein unbegrenztes monatliches Datenvolumen entscheiden können. Wem die Freiheit wichtig ist, nicht mehr sparsam mit den mobilen Daten umgehen zu müssen, für den kann sich dieses Angebot durchaus lohnen.
1.2. Welches Handynetz ist das passsende?

Wenn Sie überall online sein möchten, kommt es auf das richtige Netz an.
Die Wahl des Tarifs bestimmt auch darüber, welches Netz letztlich genutzt werden kann. Viele Laien unterschätzen die große Bedeutung dieses Faktors. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Handynetze, die dafür zur Auswahl stehen:
- Telekom
- Vodafone
- Telefonica/O2
Hinweis: Die Auswahl des Netzes bestimmt zum Beispiel darüber, wo guter Empfang herrscht und an welcher Stelle Probleme in der Kommunikation auftreten können.
Die beste Netzabdeckung besitzt das Netz der Telekom. Doch nicht nur die Tarife, welche direkt bei diesem Unternehmen abgeschlossen werden, ermöglichen die Nutzung. Mit an Bord sind auch günstigere Alternativen, die sich eignen, um das gute D1-Netz nutzen zu können, wozu zum Beispiel die EDEKA smart Tarife zählen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, zwischen der kleinen Option mit vier Gigabyte und einem nicht limitierten Angebot das Passende zu wählen. Mit inkludiert ist auch die Telekom HotSpot-Flat. Diese hat den Vorteil, dass an allen offiziellen Hotspots der Telekom das noch schnellere WLAN genutzt werden kann.
» Mehr Informationen1.3. Welche Tarifoptionen sind verfügbar?
Wie steht es um die unterschiedlichen Tarifoptionen, welche für diese Auswahl so entscheidend sind? Meist geben die Provider vor, in welchen Schritten und Volumina mobile Daten und Co. gekauft werden können. Hier stellt sich die Frage, ob ein passender Tarif vorhanden ist, der zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Es gibt derweil nicht nur die Möglichkeit, eines der Standardangebote für sich zu nutzen. Wer selbst der Meinung ist, nicht gut in dieses Raster zu passen, für den gibt es noch weitere Möglichkeiten. Dazu zählen individuelle Tarife, die sich bei einigen Providern erstellen lassen. In dem Fall geben die Verbraucher selbst an,
- wie viele Freiminuten,
- SMS
- und Datenvolumen
sie benötigen. Auf dieser Basis lässt sich dann ein Tarif kreieren, der möglichst gut zum eigenen Nutzerverhalten passen soll. Der Provider passt in der Folge die monatlichen Kosten an.
» Mehr InformationenBesonders interessant wird dieser Aspekt, wenn kein langfristiger Vertrag unterschrieben werden soll. In dem Fall stehen die verschiedenen Tarifoptionen im Mittelpunkt, die flexibel gebucht und gekündigt werden können. Dabei besteht beispielsweise die Möglichkeit, in gewissen Monaten etwas mehr Datenvolumen in Anspruch zu nehmen oder das Volumen zu reduzieren, wenn weniger benötigt wird. Je mehr dieser Alternativen zur Verfügung stehen und je leichter sie aktiviert werden können, desto besser.
2. Welche Vertragslaufzeiten werden angeboten?

Handytarife lassen sich mit lang- oder kurzfristigen Verträgen abschließen.
Andere Verbraucher suchen ihren Tarif langfristig und mit Weitblick aus. Denn in der Praxis kann es sich lohnen, eine längere Vertragslaufzeit in Anspruch zu nehmen. Häufig sinken dadurch die monatlichen Kosten etwas. Doch wer sich ein oder zwei Jahre binden möchte, muss in jedem Fall sicher sein, dass es sich auch in finanzieller Hinsicht um ein lohnendes Angebot handelt. Nur unter dieser Voraussetzung ist es zu empfehlen, einen längeren Deal abzuschließen.
Allein die Tatsache, dass solche Rabatte für langfristige Verträge existieren, macht die nur kurz laufende Tarifoption nicht per se unattraktiv. Der große Vorteil, der damit in Verbindung steht, ist die Chance zum schnellen Wechsel. Sollte zum Beispiel plötzlich ein günstigeres Angebot verfügbar sein, lässt sich dieses in Anspruch nehmen. Wer hingegen in einem langfristigen Vertrag steckt, muss diesen zunächst aussitzen, um im Anschluss auf die günstigere Option wechseln zu können.
Tipp: Interessant ist auch der Blick auf eine mögliche Verlängerung des Vertrags. Tatsächlich wäre es unzulässig, mit der Mindestlaufzeit noch einmal von vorne zu beginnen. Ist diese erst einmal abgelaufen, so sollte es von nun an möglich sein, den Vertrag zum jeweils nächsten Monat zu kündigen und sich einen anderen Anbieter zu suchen. Am Ende des Tages kann jedoch nur der Blick ins Kleingedruckte zeigen, wie dies beim aktuellen Provider genau gehandhabt wird.
3. Verträge mit oder ohne Smartphone?
Fällt die Wahl auf die langfristigen Handyverträge, so steht auch die Frage an, ob es zusätzlich ein neues Smartphone sein darf. In der Vergangenheit war es oft mit einem Aufpreis verbunden, sich das neue Gerät direkt mitliefern zu lassen. Dies zeigt sich bei einem Blick auf die Mindestlaufzeit eines solchen Vertrags, die meist bei zwei Jahren liegt. Zwar hat sich in den letzten Jahren wenig an der Vertragsbindung geändert, doch die monatlichen Kosten eines Vertrags mit Neugerät sind inzwischen so günstig, dass es sich teils um eine attraktive Lösung handelt.
Bei der Suche nach dem passenden Handytarif darf trotzdem nicht auf eine kurze Prüfung verzichtet werden. Gefragt ist eine Gegenüberstellung zwischen dem Neupreis für das jeweilige Gerät beim günstigsten Händlerangebot und den Gesamtkosten des Handyvertrags. Diese ergeben sich aus den monatlichen Raten, der Zuzahlung und der Mindestvertragslaufzeit.
Aber Achtung: Auch wer das neue iPhone direkt beim Hersteller erwirbt, braucht für die kommenden Monate natürlich einen Handytarif. Dieser muss ebenfalls mit in den Vergleich einbezogen werden. Dabei zeigt sich, ob von einem guten Deal die Rede sein kann.
4. Wie hoch sind die monatlichen Gesamtkosten?

Ein genauer Blick auf die Kosten ist in jedem Fall lohnenswert.
Auf den ersten Blick scheinen die Kosten der meisten Handyverträge sehr überschaubar zu sein. Viele Verbraucher verzichten deshalb auf einen Wechsel des Anbieters, selbst wenn sie damit einen hohen einstelligen Betrag sparen könnten. An der Stelle ist es wichtig, sich die Kosten stets für das ganze Jahr vor Augen zu führen. Dann wird deutlich, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob noch ein günstiger Tarif gefunden werden kann.
Bei dieser Abwägung ist zu berücksichtigen, ob der Tarif zum Beispiel mit einem neuen Gerät einhergeht. Wer sich durch den Abschluss des Vertrags zum Beispiel das neue iPhone mit einer kleinen Zuzahlung sichern möchte, muss natürlich mit höheren laufenden Kosten rechnen.
5. Wie gut ist der Kundenservice?
Viele Menschen, die auf der Suche nach einem passenden Tarif sind, blicken zunächst auf die harten Zahlen und Fakten. Doch auch ein gut funktionierender Kundenservice ist eine Qualität, welche die Nutzung deutlich angenehmer gestalten kann. Vielleicht treten nach einiger Zeit Fragen rund um das Produkt auf, die sich mit einer kurzen Recherche im World Wide Web nicht ausreichend beantworten lassen. Dann ist es wichtig, dass Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um sich mit dem Kundenservice in Verbindung zu setzen.

Ein guter Kundenservice ist für Nachfragen und Anliegen von hoher Bedeutung.
Doch wie lässt sich im Vorfeld herausfinden, ob es sich um einen guten Kundenservice handelt? Wichtig ist zum einen die Auswahl an unterschiedlichen Kontaktwegen. Stehen die Verantwortlichen nicht nur per Mail zur Verfügung, sondern können auch telefonisch und in den sozialen Netzwerken erreicht werden, ist dies ein erster Hinweis auf Qualität. Hinzu kommen die Erfahrungen anderer Kunden, die bei der Bewertung des Kundenservice eine große Rolle spielen.
Tipp: Hier hilft eine kurze Recherche im Internet weiter, um weitere Meinungen einzuholen. Aus diesen geht hervor, ob in der Vergangenheit die Anfragen der Kunden zufriedenstellend geklärt werden konnten oder ob Probleme aufgetreten sind.
6. Auf eine Vergleichsseite zurückgreifen

Ein direkter Vergleich zeigt die Stärken und Schwächen eines Produkts auf einen Blick.
In diesen Tagen gibt es eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Providern, die für den nächsten Tarif in Frage kommen. Für Laien ist es aus dem Grund quasi unmöglich, all die verschiedenen Optionen im Blick zu behalten. Sinnvoll kann deshalb die Hilfe einer Vergleichsseite sein. Diese hat den Vorteil, dass alle verfügbaren Optionen im Vorfeld auf Herz und Nieren geprüft wurden. Die Stärken und Schwächen treten meist als Stichpunkte leicht verständlich zu Tage.
So genügt ein kurzer Blick, um sich einen Eindruck von der Qualität der Angebote zu verschaffen und eine Vorauswahl zu treffen.Im Anschluss kann dann überlegt werden, welcher der Anbieter im persönlichen Fall der beste Kandidat ist und zu den eigenen Bedürfnissen passt. Wer zum Beispiel viel telefoniert, kann auf Vergleichsseiten die passende Allnet-Flat finden.
Tipp: Die Nutzung einer Vergleichsseite hat außerdem den Vorzug, dass die Rabatte mit berücksichtigt werden können, die viele Provider anbieten. Günstigere Preise sind zum Beispiel möglich, wenn die Telefonnummer aus dem alten Vertrag übernommen wird. Wer sich selbst auf die Suche macht, würde auf viele dieser Angebote erst gar nicht aufmerksam werden und sich so womöglich ein besseres Verhältnis von Preis und Leistung entgehen lassen.
7. Wechseln oder bleiben?
Der besonders günstige Tarif, der perfekt zu den eigenen Vorstellungen passt, ist gefunden. Doch vielleicht fällt die Aufmerksamkeit schon ein Jahr später auf ein noch besseres Angebot eines anderen Anbieters. Ist in dem Fall der rasche Wechsel die richtige Option oder lohnt es sich zu bleiben?
Experten raten dazu, nicht direkt die Flucht zu ergreifen, sondern den aktuellen Provider mit dem gefundenen Angebot zu konfrontieren. Diesem sollte glaubhaft gemacht werden, dass ein Ausstieg aus dem aktuellen Vertrag nur noch eine Frage der Zeit ist, wenn er nicht dazu in der Lage ist, ein besseres Angebot zu machen.
Bei vielen Firmen besteht in diesem Fall ein gewisser Freiraum, um ein neues Angebot zu unterbreiten. Das kann eine Chance sein, um an deutlich bessere Konditionen zu kommen, ohne sich direkt vom Provider zu verabschieden. Schließlich wäre auch dieser Schritt mit jeder Menge Aufwand verbunden, wie zum Beispiel der Verwendung einer neuen SIM-Karte und der Umstellung der Handynummer.
Schon eine einfache E-Mail an den aktuellen Anbieter reicht oftmals aus, um verbesserte Konditionen angeboten zu bekommen. Auf diese Weise lässt sich der aktuelle Vertrag ganz einfach umstellen, ohne ihn extra kündigen zu müssen. Unter dem Strich handelt es sich meist für beide Seiten um eine angenehme Lösung.
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