Ein anderes Leben

Produktbeschreibung

Dieses Hörbuch erzählt eine intim gefasste Lebensgeschichte, in der eine Tochter das Leben ihrer verstorbenen Mutter rekonstruiert. Die Erzählerin begleitet den Zuhörer durch eine Kindheit im Rheinland der siebziger und achtziger Jahre, geprägt von einem Widerspruch zwischen Bürgerlichkeit und Boheme. Die Mutter, Hanne, fällt oft aus der Rolle, trägt Gedichte im Kopf und verliert sich manchmal im Alltag, während sie gleichzeitig nach einer eigenen, künstlerischen Identität sucht. Die Erzählung verknüpft alltägliche Momente – Besuche in der Institutsbibliothek, Gespräche mit Studenten, gemeinsame Rituale am Sonntagmorgen – mit Blicken in eine bewegte Lebensentscheidung. Die Protagonistin schildert behutsam die Fragen, die sich ihr als Tochter stellen: Was bedeutet es, eigene Wege zu gehen, wenn familiäre Erwartungen, Liebe und Treue gleichzeitig präsent sind? Der Text öffnet Raum für Reflexion über Verlust, Erinnerung und Selbstbestimmung, ohne dabei ins Sentimentale abzurutschen. Die Stimme der Sprecherin vermittelt eine ruhige, beständige Nähe, die sowohl Wärme als auch Klarheit ausstrahlt. So entsteht ein Bild einer Mutter, die oft mehr hinter den Kulissen agiert als im Rampenlicht stand, und einer Tochter, die versucht, diese Spur nachzuzeichnen. Dabei bleibt das Werk fokussiert auf persönliche Erfahrungen statt auf abschweifende Anekdoten: Es geht um Identitätssuche, ums Loslassen und darum, wie Erinnerungen das eigene Leben weiterzeichnen. Die Erzählung bietet Einblicke in familiäre Dynamiken, inspiriert durch literarische Anspielungen und Alltagsbeobachtungen gleichermaßen. Insgesamt präsentiert sich das Hörbuch als einfühlsames, pointiertes Erinnerungsstück, das Fragen zu Mut, Wahlfreiheit und der Bedeutung naher Beziehungen aufwirft – und dabei den besonderen Reiz behält, intime Details behutsam zu offenbaren, ohne den Blick aus dem Blickfeld der Tochter zu verlieren.