• Ein Massageöl sollte zum Zweck der Massage passen. Beispielsweise nach dem Sport ein Massageöl verwenden, das wärmend und entspannend wirkt.
  • Das Massageöl zeigt seine Wirkung nicht nur direkt auf der Haut, sondern auch über seinen Duft mit den ätherischen Bestandteilen auf Ihr Wohlbefinden.
  • Im Zweifel genügt schon ein einfaches Pflanzenöl (z. B. Olivenöl) aus der Küche als Massageöl, solange es relativ langsam einzieht.

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Was bedeutet „komedogen“ in Bezug auf Öle?

Sehr komedogene Öle (Grad 4 – 5) können die Poren verstopfen und so zu Hautunreinheiten und Pickeln führen. Sie eignen sich nur bei sehr trockener Haut. Achten Sie bei der Wahl Ihres Öls auf den Grad der Komedogenität passend zu Ihrem Hauttyp.

Eine Massage kann vielfältige positive Wirkungen auf unseren Körper und unser Befinden haben. Das Massageöl sorgt dabei für ein besseres Gleiten der Hände. Wenn Sie Ihr Massageöl selber machen möchten, erfahren Sie in diesem Beitrag, wie das geht.

Wenn es um Wirkung, Haltbarkeit und Hinweise zur Anwendung geht, sind für Ihr DIY Massageöl ein paar grundsätzliche Informationen sinnvoll. Das können Sie hier lesen und erhalten darüber hinaus einige konkrete Rezepte und Tipps. Viel Spaß beim Herstellen und Anwenden!

1. Welche Öle sind als Basisöle geeignet?

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Viele Basisöle finden sich in der Küche, die am besten Bio und kaltgepresst sein sollten.

Wenn Sie Massageöl selber machen möchten, sollten Sie vorzugsweise naturbelassene, unraffinierte Pflanzenöle am besten in Bio-Qualität verwenden. Bei ihnen sind die natürlichen Wirkstoffe noch enthalten. Anders als bei vielen anderen im Handel erhältlichen Massageöle beinhalten sie außerdem weder Paraffine, noch Konservierungsstoffe oder noch künstliche Duftstoffe. Im Zweifel können Sie aber auch kosmetische Körperöle als Basis nutzen.

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Daneben kommen kosmetische Öle und Körperöle für ein Massageöl in Betracht.

In dieser Übersicht finden Sie exemplarisch einige Öle, die als Basisöl infrage kommen. Hier werden ihre Eigenschaften beschrieben, damit Sie ihre Eignung für den Einsatzzweck besser beurteilen können. So finden Sie das Öl, welches am besten für Sie geeinget ist und darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere geeignete Öle, die Sie ausprobieren können.

Basisöl Merkmale | Eigenschaften
Olivenöl
  • zieht langsam ein
  • komedogen, Grad 4 – 5
  • gut für trockene oder sensible Haut
  • hoher Gehalt an Fettsäuren löst verhornte Hautschuppen
  • intensiver Eigengeruch, harmoniert mit einigen duftenden Zusätzen deshalb weniger gut
Sonnenblumenöl
  • relativ mild und neutral
  • niedrig komedogen, Grad 0 – 2
  • zieht schneller ein als z. B. Sesam- oder Olivenöl
  • Ayurveda schreibt ihm eine kühlende und kräftigende Wirkung bei Massagen zu
  • guter Träger für duftende Zusätze
Sesamöl
  • für jeden Hauttyp geeignet
  • mittlere Komedogenität, Grad 3
  • entzündungshemmend
  • traditionelles Massageöl in Indien (Ayurveda)
  • sollte immer etwas angewärmt werden, damit es besser in die Haut eindringen kann
  • lässt sich sehr gut mit anderen Basisölen und ätherischen Ölen mischen
Mandelöl
  • mild und gut verträglich, dezenter Duft
  • niedrig komedogen, Grad 0 – 2
  • reichhaltig auch für sensible und empfindliche Haut
  • hochwertiges Pflegeöl mit guten Glätteeigenschaften
Jojobaöl(nicht essbar)
  • hitzebeständig (Hot Stones) und lange haltbar
  • nicht komedogen, Grad 0
  • durch viel Vitamin A und E besonders pflegend
  • geringer Eigengeruch
  • zieht schnell ein, deshalb je nach Anwendung mit anderem Basisöl mischen

Tipp: Unverträglichkeiten sind sehr individuell und können prinzipiell gegen alles Mögliche auftreten. Testen Sie deshalb Ihr Massageöl vor einem weiteren Gebrauch an der Innenseite ihres Unterarms.

2. Was kommt als Zusatz für ein Massageöl infrage?

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Ein selbstgemachtes Ingweröl wärmt und hilft bei Verspannungen, indem es die Durchblutung fördert.

Getrocknete oder auch frische Blüten, Kräuter oder Gewürze können in einem Basisöl angesetzt werden, damit ihre Wirk- und Duftstoffe direkt ins Öl übergehen. In dem Fall handelt es sich um einen Ölauszug, der 2 bis 3 Wochen bei Zimmertemperatur stehen bleibt, täglich geschüttelt und am Ende durch ein Tuch gefiltert und abgefüllt wird.

Wenn Sie beispielsweise ein Massageöl gegen Verspannungen selber machen möchten, können Sie einen Ölauszug mit Arnikablüten herstellen. Hier sind weitere Beispiele für wirkungsvolle Ölauszüge (Mazerate):

  • Lavendelblüten (ein Esslöffel auf 100 ml Basisöl – beruhigend, entspannend)
  • Ingwer (ein Esslöffel auf 100 ml Basisöl – wärmend, Durchblutung fördernd)
  • Ringelblumenblüten (zwei Esslöffel auf 100 ml Basisöl – lindert Hautirritationen)
  • Rosmarin (ein Esslöffel auf 100 ml Basisöl – anregend)
  • Zimt (eine Stange auf 100 ml Basisöl – wärmend, schmerzlindernd (z. B. Arthritis), stimmungsaufhellend)
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Massageöl sollte immer ein wenig in der Handfläche aufgewärmt werden, bevor es auf die Haut kommt.

Bedenken Sie, dass die Wirkung des Massageöls und seiner Zusätze noch einige Zeit über die Massage hinaus anhält. Besonders, wenn Sie beispielsweise wärmendes Massageöl selber machen wollen oder Zitrusschalen bzw. Zitrusöle verwenden möchten, die die Haut lichtempfindlicher machen.

Es gibt viele weitere mögliche Zusätze, wer interessiert ist, informiert sich einfach weiter. Ansonsten sind naturreine ätherische Öle bewährte Zusätze, wenn Sie Massageöl selber machen möchten.

Tipp: Wenn Sie Massageöl selbst herstellen wollen, füllen Sie es am besten in Flaschen aus dunklem Glas ab, denn UV-Licht schädigt die Wirkstoffe und verkürzt die Haltbarkeit.

3. Welche ätherischen Öle haben welche Wirkung?

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Ätherische Öle sollten eine gute Qualität haben, die Sie trotzdem immer nur in kleinen Mengen nutzen und nie direkt auf die Haut geben sollten.

Ätherische Öle riechen nicht nur gut, sondern haben eine sehr individuelle Wirkung, die Sie kennen sollten, wenn Sie Massageöl selber machen möchten. Um künstliche Bestandteile, Rückstände von Pestiziden u. Ä. auszuschließen, sollten Sie ausschließlich 100 % naturreine ätherische Öle verwenden.

Folgende ätherische Öle werden häufig für Massageöle eingesetzt:

Wirkung Ätherisches Öl
belebend, anregend Rosmarin, Pfefferminze, Eukalyptus, Lemongras, Zitrone, Limette, Zimtrinde, Kardamon
beruhigend, entspannend Lavendel, Baldrian, Melisse, Hopfen, Ylang-Ylang, Sandelholz
stimmungsaufhellend, gegen Angst und Stress Johanniskraut, Orange, Rosmarin, Bergamotte, Lavandin, Rose
wärmend Ingwer, Zimt, Chili, Schwarzer Pfeffer (wasserdampfdestilliert)
schmerzlindernd, entzündungshemmend Rosmarin, Kamille, Salbei, Wacholder, Lavendel, Ackerminzöl, Eukalyptus, Muskatellersalbei, Cajeput
sinnlich, entspannend Bergamotte, Jasmin, Rose, Vanille, Ylang-Ylang, Zimt

Tipp: Während der Schwangerschaft und des Stillens sollten Sie auf den Zusatz ätherischer Öle besser verzichten oder diese nur auf sachkundigen Rat hin anwenden.

4. Welche Rezepte für Massageöl gibt es?

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Kalt angesetzte Öle werden am besten durch einen Tee- oder Kaffeefilter gefiltert bevor sie abgefüllt werden.

Kann man ätherische Öle pur benutzen?

Ätherische Öle sind zu konzentriert, um pur als Massageöl angewendet zu werden. Sie können Hautreizungen verursachen, von daher sollten ätherische Öle bitte immer nur in geringen Mengen einem Basisöl zugegeben werden.

Sie können komplexe Mischungen aus verschiedenen Basisölen, Ölauszügen sowie ätherischen Ölen herstellen. Benutzen Sie aber nur Öle und Zusätze, die Sie auch gerne riechen, um eine möglichst positive Wirkung zu erzielen.

Beginnen Sie mit schlichten Zusammenstellungen und verändern Sie diese nach und nach entsprechend Ihren persönlichen Erfahrungen und Vorlieben.

Ein Grundrezept als Basis ist:

  • 100 ml Basisöl
  • insgesamt etwa 10 bis 15 Tropfen ätherische Öle
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Wenn ein Basisöl mit ätherischen Ölen gemischt wird, kann das direkt zusammen in den Behälter gegeben und geschüttelt werden.

Ein exemplarisches Rezept für ein angenehm duftendes Massageöl ohne spezielle Ausrichtung ist:

  1. 100 ml Mandel- oder Jojobaöl in eine dunkle Flasche füllen
  2. 3 Tropfen Vanille,
  3. 3 Tropfen Jasmin,
  4. 3 Tropfen Rose und
  5. 3 Tropfen Zimtrinde zugeben,
  6. gut schütteln und
  7. 2 bis 3 Tage durchziehen lassen.

Tipp: Wärmen Sie das Massageöl kurz in der Hand an, bevor Sie es auf die Haut geben, dann verspannen sich die Muskeln nicht durch einen kleinen Kälteschock.

5. Welche weiteren Fragen (FAQ) rund um das Thema „Massageöl selber machen“ gibt es?

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Selbstgemachtes Massageöl kann gut nach dem Sport verwendet werden.

5.1. Was kann man statt Massageöl auch noch nehmen?

Im Prinzip können Sie einfach ein gutes, naturbelassenes Bio-Speiseöl (z. B. Olivenöl) aus Ihrer Küche benutzen, das sogar essbar ist. Alternativ können Sie natürlich auch andere Körperöle, die Sie zur Pflege im Badezimmer haben, benutzen. Auch Babyöl ist eine gute Notfall-Alternative. Wenn sie häufig mit einem Öl massieren möchten, sollten Sie die Eignung genauer recherchieren, damit Ihre Gesundheit Ihrer Haut erhalten bleibt und nicht plötzlich Pickel oder ähnliches auftreten. Das kann schon passieren, wenn man beispielsweise laufend mit Olivenöl massiert, das die Poren verstopfen kann.

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5.2. Kann man mit Sonnenblumenöl massieren?

Ein kaltgepresstes, naturbelassenes Sonnenblumenöl ist ein wirklich gutes Basisöl, welches anders als etwa Olivenöl fast keinen Eigengeruch mitbringt. Eine tolle Basis zum Mischen mit ätherischen Ölen oder auch um einen Ölauszug herzustellen, wenn Sie beispielsweise ein Rosmarin Massageöl selber machen möchten. Genauso können Sie, wenn Sie Massageöl selber machen, Lavendel aus Ihrem Garten ins Sonnenblumenöl geben und daraus einen gut riechenden, entspannenden Auszug machen, wie Sie es in Punkt 2 beschrieben finden.

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Als Zubehör brauchen Sie nur Trichter und Behälter, die das Öl vor dem UV-Licht schützen.

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5.3. Welches Öl für Fußmassage nehmen?

Füße vertragen ein reichhaltiges Basisöl oder auch eine Mischung aus einem Kokos-Massageöl mit Jojobaöl. Was die Zusätze angeht, so kommt es auf die gewünschte Wirkung an (s. Punkt 3). Für kalte Füße wäre also eine Beigabe von Zimt- und Ingweröl ideal. Für eine erfrischende Fußmassage können Sie Rosmarin Massageöl selber machen. Im Zweifel reichen auch Körperöle mit einigen Tropfen zu einem gut duftenden ätherischen Öl aus.

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5.4. Wie lange hält selbst gemachtes Massageöl?

Eine allgemein zutreffende Aussage gibt es dazu nicht, da viele Faktoren dabei eine Rolle spielen. Wenn Sie von der Haltbarkeit des Basisöls ausgehen, ist das ein guter Anhaltspunkt. Viele ätherische Öle wirken natürlich konservierend und können die Haltbarkeit verlängern. Sollten Sie, wenn Sie Massageöl selber machen, Lavendel oder andere Pflanzenteile für einen Ölauszug verwenden, könnten kleine Rückstände davon die Haltbarkeit aber auch heruntersetzen. Verlassen Sie sich auf Ihren Geruchssinn: Was ranzig riecht, muss weg.

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5.5. Wie kann ich Kokos-Massageöl herstellen?

Für ein Kokos-Massageöl mischen Sie Kokosöl (Komedogenitätsgrad 4 – 5) beispielsweise mit Jojobaöl. Alleine zieht Kokosöl zu schnell und oberflächlich ein, was durch das Jojobaöl kompensiert wird.

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Bildnachweise: VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)