Manschette
Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich Ärmelchen. Sprachgeschichtlich geht es auf das Lateinische manus = Hand zurück.
Was sind Manschettenknöpfe? Die Anfänge verlieren sich etwas in den Wirren der Geschichte. Zu vermuten steht jedoch, dass Vorläufer der heute bekannten Knöpfe im 17. Jahrhundert erfunden worden sind. Noch jedoch war die Garderobe reich verziert. So waren Halskrausen, Rüschen und Stickereien am Hofe durchaus üblich. Im Alltag wurden die Hemden an Kragen und Ärmeln mit Bändern verschlossen. Die Halsbänder könnten somit als Vorläufer der Krawatte gelten.
Im 19. Jahrhundert wurde es zunehmend üblich, ganztägig in konventioneller und zudem formalisierter Garderobe unterwegs zu sein. Tagsüber trugen die Herren des Bürgertums ebenso wie der Adel einen Cutaway, während abends je nach Anlass Smoking oder Frack getragen wurden. Diese Kleiderkonventionen sind auch heute noch weitgehend verbreitet. Der Cutaway ist ein sehr festlicher Anzug und wird daher vor allem auf Hochzeiten, Staatsempfängen oder -begräbnissen getragen.

Manschettenknöpfe komplettieren jedes Outfit, auch den Smoking beim Black-tie-Event.
Das Hemd wurde in der Folge gestärkt, um besonders formell zu wirken. Als Resultat war es nicht möglich, einen normalen Knopf zum Schließen der Manschette zu verwenden. Stattdessen wurden miteinander verbundene Knöpfe verwendet, die nicht von der steifen Manschette abfallen konnten. Ab ca. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Manschettenknöpfe in weiten Teilen der Gesellschaftsschichten, die einer nicht-körperlichen Arbeit nachgingen (so genannte White-collar-Berufe), getragen.
Im Nachgang erfuhren Manschettenknöpfe einen Höhenflug, der lange Zeit nicht abreißen sollte. Durch die modische Entwicklung und Innovationskraft Coco Chanels wurde Modeschmuck salonfähig und die Knöpfe der Manschetten nahmen bunte Farben an, wurden mit Steinen besetzt und in allen erdenklichen geometrischen Mustern angeboten. Manschettenknöpfe gehören demnach zu dem wenigen Herrenschmuck, der gesellschaftlich akzeptiert ist. Dazu gehören Uhren, Ehe- oder Siegelringe und eben Manschettenknöpfe. Herrenketten o.ä. sind nicht mehr angebracht.
In den 1920ern kamen jedoch auch die heute weithin gebräuchlichen Hemdenformen ohne gestärkte und mit einfachen Knöpfen zu verschließenden Manschetten auf. In der Folge ging die Üblichkeit von Manschettenknöpfen zurück. Besonders die Nach-68-Generation hatte nicht mehr viel für die Statussymbole übrig. Viele Manschettenknöpfe wurden daher zu Ohrclips umgearbeitet.
In der heutigen Arbeitswelt ist es nicht verpönt, Manschettenknöpfe zu tragen (ganz im Gegensatz zu Kontrastkragen, bei denen man sich schnell einen Ruf als neuer Gordon Gekko abholt). Zu auffällig sollten die Knöpfe jedoch nicht sein. Je dezenter, desto besser. Verzichten Sie auf Krawattennadeln, sie gehören nicht in die Schmuck-Kollektion des stilbewussten Herren von heute. Ein Einstecktuch sollte niemals die gleiche Farbe oder das gleiche Muster haben wie die Krawatte.
Vorteile- Ausdruck von Traditionsbewusstsein
- stilvolles Accessoire
- individueller Touch in formalisiertem Dresscode
- sowohl casual als auch businesslike
Nachteile- benötigt passende Manschetten
- etwas Übung beim Schließen nötig
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