• Beim Selbermachen, kann die Konsistenz der Deocreme individuell angepasst werden. Möglich ist dies vom Roll-on bis hin zum Deostick, bei dem die Substanz erst durch die Körperwärme cremig wird.
  • Auch bei Hausmitteln sollten vor allem empfindliche Personen einen Test an der Innenseite des Unterarms machen, um Reaktionen abschätzen zu können.
  • In der Wirkung können selbstgemachte Deos durchaus mit den käuflichen Deos ohne Aluminium mithalten.

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Wie entsteht Körpergeruch?

Wenn Bakterien den Schweiß zersetzen, entstehen Stoffwechselprodukte, die oft unangenehm riechen. Sie ernähren sich von den geringen Mengen an Eiweiß, Harnstoff, Milchsäure und Fett im Schweiß.

Wer Deocreme selber machen möchte, hat den großen Vorteil, die Inhaltsstoffe genau zu kennen und bei der Herstellung individuelle Vorlieben und Empfindlichkeiten berücksichtigen zu können. Außerdem wird es zunehmend beliebter, kosmetische Produkte selbst herzustellen, um Verpackungsmüll und Transportwege einzusparen.

Dieser Beitrag enthält nicht nur Rezepte, sondern auch Informationen zu verschiedenen, möglichen Zutaten und Wirkstoffen, die infrage kommen, wenn Sie Deocreme selber herstellen möchten. Nehmen Sie die Tipps und Anleitungen als Basis, um Ihr perfektes Deo zu kreieren. Viel Spaß beim Mixen und Ausprobieren!

1. Welches Fett kommt für Deocreme zum Einsatz?

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Es gibt viele mögliche Zutaten für eine Deocreme, wie Natron oder Kokosöl, die die Haut pflegen und deodorieren können.

Neben der deodorierenden Wirkung sind Eigenschaften, wie „pflegend“ oder „entzündungshemmend“ von großer Bedeutung, wenn Sie Ihre Deocreme selber machen. Auch Zutaten, die die Konsistenz beeinflussen, spielen bei der Herstellung eine Rolle. Die Fette, die für eine Deocreme infrage kommen, übernehmen oft mehrere Aufgaben.

Bei selbstgemachter Kosmetik werden sehr häufig wertvolle Fette tropischer Herkunft verwendet. Diese können jedoch auch durch heimische Zutaten ersetzt werden. Sie können aber auch eine Deocreme selber machen ohne Kokosöl, Sheabutter oder Kakaobutter.

Hier erhalten Sie einen ersten Überblick über mögliche fette Basiszutaten und ihre Eigenschaften:

Zutat Merkmale | Eigenschaften
Kokosöl
  • zieht schnell ein
  • wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze
  • entzündungshemmend
  • feuchtigkeitsspendend
Sheabutter
  • sehr pflegend
  • zieht tief in die Haut ein
  • antibakteriell und entzündungshemmend
  • spendet Feuchtigkeit
  • verstopft die Poren nicht
  • besonders gut bei sensibler Haut
Kakaobutter
  • besonders pflegend
  • zieht nur langsam, aber sehr tief in die Haut ein
  • antibakteriell und entzündungshemmend
  • etwas höherer Schmelzpunkt als Kokosöl
Alternative –
Öle mit Wachs
  • z. B. Weizenkeimöl, Hanföl, Distelöl, Traubenkernöl, Sonnenblumen- oder Olivenöl
  • pflegend mit vielen unterschiedlichen Wirkstoffen
  • mit Bienenwachs für eine festere Konsistenz
  • die spätere Beimischung von Zutaten, z. B. von Zinkoxid oder Natron, sorgt für eine bessere antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung

Tipp: Viele Fette bringen einen Eigengeruch mit, wie beispielsweise Kakaobutter oder auch Olivenöl. Riechen Sie vorher an der fettigen Basis, um festzustellen, ob Ihnen der Geruch zusagt.

2. Welche Grundrezepte für Deocreme gibt es?

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Wo nötig, wird zuerst das Fett am besten im Wasserbad geschmolzen.

Die folgenden Grundrezepte können mit verschiedenen weiteren Zutaten vermischt werden, die jeweils nach der Herstellung des Grundrezepts untergerührt werden. Generell sollten Sie die Zutaten bei allen festeren Rezepturen bis zum vollständigen Abkühlen mehrmals umrühren, damit sich keine Bestandteile am Boden absetzen.

Ein klassisches Grundrezept für Deo ohne Alkohol in cremiger Konsistenz, die in einem Tiegel aufbewahrt wird, ist Folgendes mit diesen Zutaten:

  • 3 Teile Kokosöl, Sheabutter oder Kakaobutter (oder eine Mischung daraus)
  • 2 Teile Natron oder Magnesiumpulver
  • 2 Teile Speisestärke (z. B. Kartoffel- oder Maisstärke)
  • weitere Zusätze nach Wunsch (Duft- oder Wirkstoffe)
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Die Zutaten können löffelweise zugegeben oder abgewogen werden. Am besten aufschreiben, dann lässt sich die Rezeptur nach und nach optimieren.

Wenn Sie eine feste Deocreme selber machen möchten, etwa, weil Sie sich einen Deostick gießen möchten, dann geben Sie beim Schmelzen des Kokosöls im Wasserbad etwa 5 g Bienenwachspastillen je Teelöffel Fett dazu. Verarbeitet wird das Deo wie folgt, wenn Sie Ihre Deocreme selber machen:

  1. Kokosöl im Wasserbad schmelzen (ggf. Bienenwachs zugeben)
  2. Speisestärke und Natron oder Magnesium trocken gut miteinander vermischen
  3. das geschmolzene Kokosöl in die trockenen Bestandteile geben und sehr gut verrühren
  4. eventuell weitere Zusätze unterrühren (Duft- oder Wirkstoffe)
  5. die Mischung in einen Tiegel (oder in eine Form geben, für einen Stick oder für ein festes Deo)
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Die Zutaten für ein Roll-on Deo finden sich ganz einfach in der Küche.

Eine fettfreie Variante mit einer eher gelartigen Konsistenz (z. B. als Roll-on) kann mit folgendem Grundrezept hergestellt werden, für das die Zutaten sind:

  • 100 ml Wasser
  • 2 Teelöffel Speisestärke
  • 2 Teelöffel Natron oder Magnesiumpulver (alternativ z. B. Zinkoxid s. Punkt 3)
  • weitere Zusätze nach Wunsch (Duft- oder Wirkstoffe)

Die Verarbeitung ist ganz einfach, gehen Sie dafür Schritt für Schritt wie folgt vor:

  1. 100 ml Wasser mit 2 Teelöffeln Speisestärke mischen und kurz aufkochen bis ein Gel entsteht
  2. abkühlen lassen bis es etwa handwarm ist
  3. an dieser Stelle wird beim Deocreme selber machen Zinkoxid, Natron oder Magnesium vollständig untergerührt
  4. gegebenenfalls Duft- oder Wirkstoffe zugeben und gut mischen
  5. in einen ausgewaschenen Deo-Roller füllen

Tipp: Wenn Sie Natron, Salz, Zinkoxid oder Magnesiumpulver verwenden, achten Sie auf wirklich feines Pulver bzw. Puder, damit es sich gut genug mit den anderen Zutaten vermischen lässt. Notfalls im Mörser oder dem Standmixer feiner pulverisieren.

3. Welche Zusätze neben oder statt Natron beim selbstgemachten Deo können verwendet werden?

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Wer nicht empfindlich ist, kann sogar pures Natron als Puderdeo verwenden, was ein sehr basisches Milieu erzeugt, das für Bakterien geradezu lebensfeindlich ist.

Warum vertragen nicht alle Natron im Deo?

Natron ist basisch, während die Haut selbst leicht sauer ist. Das kann, auch je nach der Menge Natron, bei einigen Menschen zu einer Hautreizung führen. Experimentieren Sie am besten mit der Menge oder anderen Zutaten (z. B. Magnesium) und/oder Wirkstoffen (z. B. Zinkoxid).

Wem die Wirkung seines Deos beispielsweise beim Sport nicht ausreicht, der kann weitere Wirkstoffe zusetzen, die ebenfalls eine starke antibakterielle Wirkung haben und so den klassischen Schweißgeruch vermeiden können. Testen Sie in kleinen Mengen aus, was für Sie optimal ist. So können Sie beispielsweise beim Deocreme selber machen Zinkoxid in einer kleinen Menge zugeben. Sie können, wenn Sie etwa viel schwitzen, mit den folgenden Zusätzen nicht nur die Wirkung verstärken, sondern auch Natron ganz oder teilweise ersetzen:

Zusatz Wirkung
Salz desinfizierend, antibakteriell, entzündungshemmend
Magnesium wirkt vor allem antibakteriell und absorbierend
Alkohol Weingeist oder anderen hochprozentigen, unvergällten Alkohol, um die antibakterielle Wirkung zu verstärken
Zinkoxid antimikrobiell, reizlindernd, wirkt gegen Entzündungen und trocknet eher aus; kann weiße Spuren auf farbigen Stoffen hinterlassen
Wasserstoffperoxid 3 %iges Wasserstoffperoxid wird auch zur Wundsterilisation verwendet, ist also antibakteriell
ätherische Öle bis zu 10 Tropfen ätherisches Öl auf ca. 100 ml (z. B. Lavendelöl, Zitronenöl, Teebaumöl oder Pfefferminzöl) haben ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und ihr Duft überlagert andere Gerüche zusätzlich
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Zitrone und Apfelessig haben eine antibakterielle Wirkung, genau wie manche ätherische Öle oder Alkohol. Alles Mögliche können Sie als Ergänzungen oder Alternativen zu Natron verwenden.

Eine Alternative zu ätherischen Ölen ist, wenn Sie Deo selber machen, Zitrone zuzugeben, die wirkt antibakteriell und riecht gut. Daneben lassen sich Auszüge aus Kräutern (z. B. Salbei) und Blüten bei den DIY-Deos gut einsetzen. Auch ein wenig Vanillearoma riecht sehr stimmig, allerdings ohne zusätzliche Wirkung, wenn Sie etwa beim Deocreme selber machen Kakaobutter als Basis verwenden.

Tipp: Viele der Wirkstoffe und Zusätze können besonders nach dem Rasieren brennen oder zu Hautirritationen führen. Deshalb immer testen und direkt nach dem Rasieren z. B. nur mit purem Kokosöl (oder Öl) eincremen und erst später Deo auftragen.

4. Wie eine Deocreme selber machen ohne Kokosöl u. Ä.?

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Wenn Sie Öl anstelle von festerem Fett verwenden, können Sie beispielsweise statt einem wässrigen Auszug einen Ölauszug (Lavendel, Salbei o. Ä.) herstellen. Verarbeiten Sie diesen dann mit etwas Bienenwachs und Natron zu einer gut riechenden Deocreme.

Sie möchten eine Deocreme selber machen ohne Kokosöl oder andere Fette tropischen Ursprungs? In dem Fall können Sie naturbelassenes, heimisches Öl verwenden, wenn Sie beim Deocreme selber machen Bienenwachs zusetzen. Dazu wärmen Sie statt dem Kokosöl o. Ä. eine entsprechende Menge Öl im Wasserbad an und lösen je Teelöffel Öl ca. 5 g Bienenwachspastillen darin auf. Sobald die Mischung nur noch lauwarm ist, können Sie alle anderen Zutaten unterrühren.

Tipp: Versuchen Sie auch einmal ein Deospray aus Mineralwasser, Natron und einigen Tropfen ätherischem Öl selbst herzustellen, das besonders im Sommer sehr erfrischend ist.

5. Welche weiteren Fragen (FAQ) rund um das Thema „Deocreme selber machen“ gibt es?

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Generell können Sie Deospray, Deocreme oder auch ein Deo als Roll-on selber machen. Die Wirkstoffe können dieselben sein.

5.1. Wo bekomme ich Bienenwachs?

Wichtig ist naturbelassenes Bienenwachs (lebensmittelecht) zu verwenden. Das gibt es im Onlinehandel beispielsweise für kosmetische Zwecke oder auch, um Wachstücher selber herzustellen. Sie können auch in der Apotheke oder bei einem Imker nach reinem Bienenwachs fragen, wenn Sie für Ihr Projekt „Deocreme selber machen“ Bienenwachs benötigen.

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5.2. Was tun, wenn die Deocreme zu fest geworden ist?

Gerade, wenn Sie feste Deocreme selber machen, wird diese nach dem vollständigen erstarren manchmal doch zu fest. Dann können Sie die Mischung im Wasserbad erwärmen und mit etwas Kokosöl oder anderem Öl mischen, um die Konsistenz etwas cremiger zu gestalten. Beim nächsten Mal können Sie auch die Menge an Stärke etwas herabsetzen.

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Mischungen aus Wasserstoffperoxid, einem Auszug aus Lavendel und etwas Natron können, mit Magnesium, Öl und Bienenwachs gemischt, eine wirksame und gut duftende Emulsion ergeben.

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5.3. Wie Deocreme selber machen ohne Stärke?

Natürlich können Sie Deocreme selber machen ohne Stärke, die nur die Konsistenz fester macht. Sie können stattdessen Ihre Deocreme mit Tonerde selber machen. Tauschen Sie einfach den Anteil Stärke gegen Tonerde aus. Diese sollte allerdings extra fein sein, wie sie etwa für die innerliche Anwendung angeboten wird. Wenn Sie beim Deocreme selber machen Bienenwachs zusetzen, wird die Konsistenz ebenfalls etwas fester.

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5.4. Welche ätherischen Öle duften nicht nur gut?

Lavendel- und Zitronenöl wirkt antibakteriell, genau wie Teebaumöl, das allerdings nicht für alle gut riecht. Weitere gegen Bakterien hilfreiche ätherische Öle sind beispielsweise Ingwer, Salbei, Minze, Thymian, Sandelholz, Rosmarin, Orange und Lemongras.

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5.5. Wie lange kann ich das Deodorant aufbewahren?

Das hängt sehr von den Inhaltsstoffen und deren Menge ab. Da Deo generell antibakteriell wirksam ist, halten meistens wochenlang oder sogar mehrere Monate. Eine Deocreme aus Kokosöl, Natron und Teebaumöl kann z. B. ohne Weiteres ein halbes Jahr verwendet werden. Auch, wenn Sie beim Deocreme selber machen Zinkoxid zusetzen, ist diese lange haltbar.

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Bildnachweise: VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)