- Brotbeutel sind eine hervorragende Möglichkeit, Brot ohne Verpackungsmüll einzukaufen und zu lagern.
- Brot in Brotbeuteln schimmelt nicht so schnell und ist doch gegen ein Austrocknen geschützt.
- Leinen- oder Hanfstoff ist besonders gut für Brotbeutel geeignet und wird, anders als Baumwolle, sogar in Europa angebaut.
Bei welcher Temperatur sollte Brot gelagert werden?
Bei einer nicht zu hohen Zimmertemperatur, zwischen 18 und 22 °C, ist Brot am besten aufzubewahren. Zu kühle Temperaturen führen beim Brot schnell zu einem merklichen Geschmacksverlust.
Wer schlechte Erfahrungen mit Plastikbeuteln und dergleichen gemacht hat, kann sich einen Brotbeutel nähen. Darin bleibt das Brot länger frisch und es besteht kaum die Gefahr, dass das Brot schimmeln könnte. Außerdem können Sie damit beim Bäcker Brot oder Brötchen ohne Papiertüten erhalten, was wiederum gut für die Umwelt ist.
Welchen Stoff Sie am besten nehmen und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, wenn Sie einen Brotbeutel selber machen möchten, erfahren Sie in diesem Beitrag. Neben vielen grundsätzlichen Informationen finden Sie hier Tipps und eine Anleitung, die Schritt für Schritt zu Ihrem individuellen Brotbeutel führt. Dazu brauchen Sie kein Schnittmuster. Viel Spaß!
1. Welche Stoffe kommen für einen Brotbeutel infrage?

Für ein Upcycling können Sie ruhig Trockentücher oder Tischwäsche für Ihre Brotbeutel, die am besten aus Leinen bestehen, nutzen.
Verschiedene Stoffarten haben unterschiedliche Eigenschaften. Welcher Stoff für Brotbeutel vorwiegend infrage kommt, sehen Sie in der folgenden Übersicht. Entscheiden Sie selbst, welche Aspekte Ihnen wichtig sind, falls Sie einen Brotbeutel nähen wollen:
Stoffart | Merkmale | Eigenschaften |
---|---|
Leinen |
|
Hanf |
|
Baumwolle |
|
Wenn es Ihnen um die längste Haltbarkeit des Brots geht, dann sollten Sie für die Brotbeutel Leinen oder Hanf verwenden.
Tipp: Sie können auch sehr gut einen Brotbeutel aus Geschirrtuch nähen. Das ist ein Upcycling im besten Sinne und gerade bei älteren Exemplaren ist das Tuch oft aus Leinen.
2. Welche verschiedenen Brotbeutel gibt es?

Falls Sie einen Brotbeutel mit Boden nähen möchten, müssen nur zwei Dreiecke abgenäht und abgeschnitten werden und vergessen Sie das Versäumen nicht.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn Sie einen Brotbeutel nähen möchten. Diese passen zu unterschiedlichen Zwecken, Vorlieben oder auch Nähkünsten. Hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige der Varianten:
- Brotbeutel mit Tunnelzug (z. B. französische Naht) – für die Kordel wird später die Seitennaht wieder ein Stückchen aufgetrennt (Quernähte in den Bereich doppelt hin und zurück nähen)
- Brotbeutel mit seitlich angenähter Kordel – sind noch einfacher zu nähen als welche mit Tunnelzug
- Brotbeutel mit Boden nähen – dazu werden einfach die Ecken abgenäht und abgeschnitten
- Brotbeutel aus Wachstuch – für Brotmahlzeiten unterwegs
- Brotbeutel mit Innenfutter nähen – besonders schön, falls der Brotbeutel umgekrempelt auf den Frühstückstisch kommt
- Brotbeutel mit Sichtfenster nähen – einen Streifen kräftige (z. B. 2 mm starke) PVC-Folie einnähen, dann bleibt er waschbar
3. Welche Größe ist wofür geeignet?

Wenn Sie Ihren Brotbeutel nähen, Schnittmuster kostenlos verwenden (z. B. per Screenshot) und auf beliebige Größe skalieren.
Sollten Sie einen Brotbeutel nähen wollen, sollte dieser für einen Singlehaushalt eine ganz andere Größe haben, als für eine große WG oder für eine Großfamilie. Auch brauchen Brötchen proportional deutlich mehr Platz als beispielsweise ein Kastenbrot für die gleiche Personenzahl. Ein Baguette erfordert auch eine andere Form, als ein rundes Bauernbrot.
Folgende Übersicht gibt Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Größen für Brotbeutel, wobei Sie diese an Ihre individuellen Brotfavoriten anpassen können. Wenn Ihre Einkäufe variieren, dann können Sie einfach mehrere, unterschiedlich große Brotbeutel nähen.
Größe (Endgröße) | Inhalt |
---|---|
20 x 25 cm | 2 bis 4 Brötchen (je nach Größe), die Hälfte eines kleinen Brotes oder einige Brotscheiben |
25 x 35 cm | ca. 5 Brötchen oder ein Kastenbrot bzw. flacher, länglicher Brotlaib bis 1000 g |
35 x 40 cm | 8 bis 10 Brötchen oder große Brote (z. B. Bauernbrot) |
70 x 20 cm | 2 bis 3 Baguettes |

Übertragen Sie einfach Ihre Wunschmaße auf den Stoff, indem Sie die Nahtzugabe von 1 cm rundum nicht vergessen und weitere 2 bis 3 cm oben belassen, wenn Ihr Brotbeutel einen Tunnelzug haben soll.
Sollten Sie ein anderes Schnittmuster als das obige Beispiel für Ihre Zwecke benötigen, können Sie das einfach selbst entwerfen oder Sie suchen im Internet einfach unter folgenden Begriffen: „Brotbeutel nähen Schnittmuster kostenlos“.
Tipp: Für Vesperbrote können Sie Brotbeutel aus Wachstuch nähen, die sich mit einer Kordel gut verschließen lassen.
4. Wie wird ein einfacher Brotbeutel Schritt für Schritt genäht?

Ob Klammern oder Stecknadeln, wichtig ist nur, dass der Stoff richtig aufeinanderliegt.
Wie lange hält sich ein Brot?
Das hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von der Brotart. Während ein konventionelles Weizenbrot nur etwa 3 bis 5 Tage haltbar ist, kommen Roggenschrotbrote oder Vollkornbrote sogar auf bis zu 12 Tage. Roggenbrote halten immerhin bis zu 10 Tage, während Mischbrote üblicherweise auf etwa 5 und 7 Tage kommen.
Die folgende Anleitung beschreibt, wie Sie einen simplen Brotbeutel aus Geschirrtuch nähen. Verwenden Sie für den Brotbeutel Leinen oder Hanf, wenn die Brote besonders lange halten sollen. Ein Brotbeutel ist auch ein sehr geeignetes Übungsprojekt für Nähanfänger. Mit ein wenig Übung können Sie sich dann auch ausgefallenere Exemplare vornehmen, wie etwa Brotbeutel mit Boden nähen oder Brotbeutel mit Innenfutter nähen.
- Stoff ausmessen
- Stoff zuschneiden und wer mag, kann sich eine Naht sparen und die doppelte Breite einfach falten (ergibt aber nur einen einseitigen Kordelausgang)
- Stoff rechts auf rechts zusammenstecken oder klammern
- alle Außenkanten mit Zickzackstich versäumen und oben jeweils nur einlagig lassen
- obere Kante nach außen umschlagen, etwa 2 bis 3 cm
- zwei Nähte im Abstand von etwa 1 cm steppen sowie auf Höhe der Seitennaht zweimal hin- und zurücksteppen
- Brotbeutel wenden
- auf Höhe der Seitennaht/Seitennähte die Naht knapp einen 1 cm auftrennen und auch bei der Versäumung dahinter verfahren
- Kordel auf eine Sicherheitsnadel stecken und mit der Sicherheitsnadel durch den Tunnel einziehen
- Kordel verknoten

Für den Zuschnitt verwenden Sie am besten eine Stoffschere oder einen Rollschneider mit Schneidematte.
Tipp: Leichter zu verschließen ist der Brotbeutel, falls Sie die Öffnungen für die Kordel rechts und links an der Seite fertigen, anstatt dies an einer einzelnen Stelle zu machen.
5. Welche weiteren Fragen (FAQ) rund um das Thema „Brotbeutel nähen“ gibt es?

Nach und nach werden die Klammern oder Nadeln beim Nähen wieder abgenommen.
5.1. Wie gut sind Brotbeutel?
Wenn Sie für Brotbeutel, Leinen oder Hanf verwenden und beim Nähen sorgfältig vorgehen, dann sind Brotbeutel nicht nur gut gefertigt, sondern auch lange haltbar. Das Brot bleibt wirklich recht lange frisch, ohne wie Gummi zu werden. Die Brotbeutel lassen sich auch gut für allerhand andere Lebensmittel, wie etwa Äpfel, Kartoffeln oder Zwiebeln, verwenden.
» Mehr Informationen5.2. Lassen sich Brotbeutel von Hand nähen?
Generell können Brotbeutel auch von Hand genäht werden, allerdings brauchen Sie dann etwas mehr Geduld. Wer aber gerne Handarbeiten erledigt und es als schöne Beschäftigung versteht, kann daran vielleicht sogar Spaß haben. Es hat unter anderem sogar den Vorteil, dass die Kordeln direkt beim Nähen eingelegt werden können, ohne dem Fuß der Nähmaschine im Weg zu sein.

Auf jeder Seite eine Kordel durch den Tunnel von rechts nach links durchziehen und die Enden außen verknoten.
5.3. Wie werden Brotbeutel auch von innen schön?
Entweder machen Sie einen Brotbeutel mit Innenfutter oder Sie fertigen ihn mit französischen Nähten. Dabei werden die Stoffseiten zuerst links auf links zusammengenäht, dann umgestülpt und es werden die Nähte noch einmal von rechts so abgesteppt, dass die Nahtzugaben verborgen sind.
» Mehr Informationen5.4. Mit welchem Nähgarn werden Brotbeutel am besten genäht?
Falls Sie einen Brotbeutel selber machen möchten, können Sie entweder bei natürlichen Materialien bleiben und Baumwollgarn benutzen oder für besonders stabile Nähte Polyestergarn verwenden.

Die Kordel zuziehen und anschließend einen einfachen Knoten oder eine Schleife binden, um den Beutel gut zu verschließen.
5.5. Wie werden Brotbeutel gewaschen?
Im Prinzip genügt für alle drei oben genannten Stoffarten eine normale Wäsche bei 40 bis 60 °C mit ähnlichen Textilien. Wer Hemmungen hat, Brotbeutel beispielsweise zusammen mit Handtüchern zu waschen, kann sie auch in frischem Spülwasser einweichen, auswaschen und gut mit klarem Wasser nachspülen. Die Beutel können mehrfach verwendet werden, ohne jedes Mal in der Waschmaschine zu landen. In der Regel reicht es, wenn der Stoffbeutel nach 7 bis 10 Tagen in der Wäsche landet. Von daher ist es praktisch, wenn Sie mindestens einen zweiten Brotbeutel nähen.
» Mehr InformationenBildnachweise: VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin, VGL/Christiane Baldwin (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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